Doubletime: Deutschrap träumt von dicken Schwänzen

Mr. Freeze

Mein Verhältnis zu der Musik von Luciano verläuft da schon weitaus harmonischer. Der Mann bringt zwar sicherlich keine Qualitätsgarantie mit sich, aber liefert, wenn er denn auf den Putz haut, in verlässlichen Abständen Drill-Banger frei Haus. Dafür nehme ich dann eben hin und wieder auch den ein oder anderen belastenden Love-Song in Kauf.

"Cold Princess" tanzt allerdings tatsächlich ein wenig aus der Reihe, weil der Song weder in die eine noch in die andere Kategorie passt. Mit dem Song versucht sich Luciano tatsächlich ein wenig als ein Storyteller, der die Probleme einer Frau hinter der Gucci- und Prada-Fassade beleuchtet. Inhaltlich fällt das natürlich erwartbar flach aus, aber die Stimmung, die er im Zusammenspiel mit dem elektronischen Instrumental erzeugt, finde ich doch ziemlich gelungen.

Luciano hat zwei Dinge, die ihn deutlich von einem Großteil der Szene abgrenzen: Seine einzigartige Stimme und sein Gespür für Beats zu picken, auf denen diese Stimme gut klingt. "Cold Princess" dient dafür wieder einmal als Paradebeispiel.