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Ehrenhaft.

Konsequenzen hat Kollegah nun auch aus den Antisemitismus-Vorwürfen in einem offenen Brief des Zentralrats der Juden gezogen. Als er vor kurzem bei Jan Böhmermanns Neo Magazin zu Gast war, unterbreitete ihm der Moderator einen Vorschlag, den Kolle jetzt in die Tat umgesetzt hat: Statt das komplizierte und vor allem heikle Thema in einem fünfminütigen Fernseh-Interview breit zu treten, solle er sich doch einfach mal mit dem israelischen Bestseller-Autor Shahak Shapira, der deutsch-russischen Schriftstellerin Kat Kaufmann und dem durch den Crystal Meth-Fund in die Schlagzeilen gekommenen Grünen-Politiker Volker Beck treffen, um das Thema in Ruhe auszudiskutieren. Bis auf letzteren kam die Gesprächsrunde nun tatsächlich so zu Stande, das Resultat könnt ihr euch hier ansehen:

Für ein wirklich fruchtbares Ergebnis hätte der Runde vielleicht ein Moderator gut getan, aber was hier zählt ist vor allem die Geste: Kollegah hat damit auf die Antisemitismus-Vorwürfe so souverän wie nur irgend möglich reagiert und seinen Kritikern fast jegliche Angriffsfläche genommen. Wer zum Dialog bereit ist, zeigt immer Stärke. Dass auf seine Einladung an den Zentralrat der Juden das Thema in einem Gespräch zu klären, keine Antwort kam, ist dafür Beweis genug.

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3 Kommentare mit 20 Antworten

  • Vor 7 Jahren

    Der letzte Satz ist wichtig und gibt genug Aufschluss darüber, wie der Zentralrat tickt.

    Ansonsten ein sehr sehr gutes Gespräch, außer das Kollegah hier und da etwas Phrasendrescherei betreibt und dazu passend gestikuliert.

    Aber sowas sollte es öfter geben,
    Respekt dafür.

    Ich persönlich hätte ja, statt Ali als Backup, noch Ben Salomo fürs Team Hip Hop dazu geholt. In Deutschland kennt wohl keiner beide Seiten so gut wie er.

  • Vor 7 Jahren

    unangenehmer Typ!

    Dass Kollegah seit langem im Bereich Nahost bzw Juden/Araber bzw Islamisten auf eine recht dehnbare Interpretationsbandbreite setzt (um es mal zurückhaltend zu sagen),
    die zwar geschickter ist als Bushidos fieses Twitterlogo, aber nicht weniger demagogisch....Das kann man eigentlich kaum abstreiten.

    Kollegah mag ein herausragender Genrekünstler sein. Ethisch ist er mittlerweile aber eher sowas wie der Todenhöfer des Rapgames, finde ich. Und das meine ich nicht als Kompliment.

    desweiteren:

    Dieses Subgenre sorgt oft selbst dafür, dass man es mit der Trennung des Künstlers von der Kunst so schwer hat. Denn viele der Kandidaten separieren bewusst nicht in der Öffentlichkeit zwischen Privatperson und Bühnenfigur. Das hier gebotene Bild ist eben nicht nur lediglich Theater wie bei Slipknot oder Alice Cooper oder Ghost oder Tarantino.
    Im Gegenteil:
    Manche Künstler gehen verbal diffamierend auf Journalisten los oder zeigen ihren Fans, dass man sich – sobald die verdammte Knete da ist und man an den Titten der Macht mitnuckeln darf – auch nicht mehr charakterlich entwickeln müsse.

    Das ist nicht Michael Corleone (erst recht nicht Don Vito!). Das ist beschränkt!

    • Vor 7 Jahren

      deutscher gangstarap ist nun mal das primitivste mir bekannte musikgenre also muss man von persönlichkeiten wie fler, kollegah, farid bang, den azzlaks, kay one, shindy, massiv und co nicht überrascht sein.

      aber wie lama ole einst sagte "alles hat seine daseinsberechtigung" - auch diese musik, und es gibt ja auch immer mal lichtblicke wie ssio, "russisch roulette" oder mmn auch dem "sonny black"

    • Vor 7 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 7 Jahren

      Leg dich wieder hin, Anwalt. Morgen ist auch noch ein Tag.

    • Vor 7 Jahren

      Stimme Hmm zu.
      @Jerome K.
      Bitte ferlass uns. Ich weiß, ich weiß, du bist bloß ein Troll, aber du bist nun wirklich genrefremd in JEDEM verdammten Genre. Von nix ne Ahnung, aber in fast jedem Faden einen dicken Haufen liegen lassen.

    • Vor 7 Jahren

      moody so ganz kann ich dir leider nicht folgen? von was muss man den groß eine ahnung haben um gewisse musik als gut zu empfinden? kann man auch genrefremd sein wenn man eine musikrichtung freiwillig über jahre hinweg hört? bitte um aufklärung, vielleicht habe ich ja wirklich etwas verpasst!

      die metapher in einem faden einen dicken haufen liegen lassen kenn ich als solche jetzt auch nicht. ich denke du übersetzt "thread" oder

    • Vor 7 Jahren

      und zu guter letzt am wenigsten kapier ich, wenn ich ein "troll" bin, hast du doch immer noch die möglichkeit innerhalb von einer sekunde zum nächsten kommentar zu scrollen, ich zwinge dich sicher nicht meine kommentare zu lesen!

      LG
      jerrywise

    • Vor 7 Jahren

      "also muss man (...) nicht überrascht sein."

      ich versteh die antwort nicht.

    • Vor 7 Jahren

      man muss nicht mehr überrascht sein weil die meisten davon sich von anfang an nicht selbst zur kunstfigur distanzieren. ein gangsta rapper ist umso besser umso authentischer er ist.. manche davon kommen vll wirklich aus so einem umfeld, andere wie kollegah glauben es über die jahre hinweg selbst.

    • Vor 7 Jahren

      wenn ich den anwalt richtig verstehe, dann unterstellt er kolle in, auf den ersten blick, gutgemeinten aussagen "eingearbeitete" und "versteckte" ansätze von antisemitismus. mich würden da mal konkrete beispiele aus diesem interview interessieren...des weiteren regen mich solche typen wie dieser shapira extrem auf. nein, man muss keine witze über den islam machen und nein, satire darf nicht alles.
      @Jerome K.: hinfort mit dir, dein geschwafel ist eine beleidigung für jeden anständigen rütli schüler...

    • Vor 7 Jahren

      Stimme dem Anwalt da zu.

    • Vor 7 Jahren

      jerome, meine rhethorische frage war nicht als aufforderung gedacht, mir selbstverständlichkeiten erklären zu müssen.

    • Vor 7 Jahren

      hi sodi :) ,
      in der tat gründe ich meine ansicht nicht allein auf dieses interview. das ist ja nur die spitze des eisbergs. auch bin ich weit entfernt davon, hier ein seminar mit fußnoten und belegen zu liefern.

      aber wenn du dir seine demaskierende reaktion auf nicht aus der luft gegriffene vorwürfe anschaust, dann wird das schon recht eng.

      2 beispiele:

      "Die einzigen, die sich immer in diese Opferrolle setzen, seid ihr Juden.“

      oder

      „Ich hab immer das Gefühl, man kriegt gar nicht so viel mit von der jüdischen Bevölkerung – sie integrieren sich nicht, sie zeigen sich auch gar nicht, sie zeigen nicht so die Präsenz.“

      alter, was ist d a s denn?

      "ihr juden" homogene masse oder was? rasse oder was? merkt der noch irgendwas?

      man stelle mal so unterschiedliche leute wie brett gurewitz, netanjahu, gene simmons, leonard cohen, woody allen, asaf avidan, kobi farhi oder bobby fischer nebeneinander und bringe den satz nochmal.

      das ist ja antisemitischer rasissmus pur analog "ihr neger", "ihr moslems" etc.

      der typ macht das "jüdisch sein" mithin zu einer charaktereigenschaft. viel widerwärtiger geht es kaum. klassischer archetyp der antisemitischen äußerung!

      ich gehe mithin nicht davon aus, dass es weiterer beweise bzgl der grundgesinnung bedarf.

    • Vor 7 Jahren

      @anwalt: danke für antwort und die erklärung(en). die von dir gebrachte argumentation kann ich nachvollziehen. alles sachen die mir beim oberflächlichen durchgucken nicht so aufgefallen sind...frage mich allerdings wie dann seine statements da rein passen wo er die gleichheit der religionen betont. unterstellst du ihm da kalkül?

    • Vor 7 Jahren

      ja! genau das tue ich.
      weil:
      er geht immer nur so weit, dass er pr-mäßig nicht im pirincci etc-abseits landet. aber er weiß genau, dass jene, auf die er baut als klientel, schon wissen, was sache ist. anders lassen sich solch fein justierte widersprüche nicht erklären. die methode ist ja rhethorisch auch bekannt und klassiker des "rhethorischen giftschranks".

    • Vor 7 Jahren

      hört sich plausibel an und gilt sicher nicht ausschließlich für kolle...fraglich ist nur, ob es sich wirklich um eine eingebrannte ideologie handelt oder ob diese künstler einfach nur angst haben das die base wegbricht...hier wäre es an der hiphop journaille mal weiter nachzuhaken...leider sind die genannten eher unkritisch und im persermodus unterwegs. kritische interviews habe ich bis auf staiger noch nirgends gesehen

    • Vor 7 Jahren

      kolle ist hier tatsächlich leider nur die spitze des eisbergs.
      und ich glaube auch nicht, dass es sich hier im engeren sinne um ein "moslem vs jude"-problem handelt.

      gibt zu viele künstler beiderseits (etwa barenboim oder orphaned land oder asaf avidan im jüdischen bereich oder gaye sue akyol/baba zula/emel im muslimischen kontext), die explizit für offenheit und das "aufeinander zugehen" stehen.

      bei kolle hingegen und diversen anderen gangsta-kollegen scheint es so zu sein, dass sie nicht in konstruktiver philanthopie landen, sondern im giftmüll der hisbollah-/hamasversteher.

      finde ich schon ectrem traurig und erbärmlich, dass etliche künstler in nahost (s.o.) unter weniger freiheitlichen bedingungen weltoffener und empathischer auftreten als etliche, die sich ihre ansicht hier in freiheit und ungehindert bilden können.

      für letztere kategorie habe ich nicht den hauch respekt übrig, weil sie nur zerstören, während sie so tun als ob sie was erschaffen.

    • Vor 7 Jahren

      ja wie gesagt mich überrascht die ganze thematik nicht mehr! ein jeder sollte doch sehen, dass kolle ein trauriges geschöpf ist, ein schatten seiner selbst sozusagen. er is ja nicht dumm und grundsätzlich in nem alter wo man bisschen weiter sieht als nur sein ego zu verteidigen aber er muss um seine kröten verdienen zu können den kindern den großen boss, king, imperator, kaiser liefern.. mal sehen was als nächstes kommt ein altertümlicher begriff fiele mir da schön ein *schmunzel*

      erwartungsvolle grüße
      jerrywise

  • Vor 7 Jahren

    sie hätten den guten alten henryk m broder (♥) einladen sollen