95 till Finity
Noch etwas Unheimliches gefällig? Wenn ein Prinz Pi-Video mit der Einblendung "WARNING! This program contains real 'rap music'. Viewers might not be used to full exposure to this type of sound. High dosage of information. Might be in conflict with most popular music nowadays" anfängt. Na, gut. Bis drei zählen und anklicken:
Woah. War das gerade richtig gut? Ich werd' verrückt. Ich habe ja schon eine ganze Weile diesen komischen Struggle mit Prinz Pi. Ich bin durchaus der Meinung, dass er ein solides Verständnis von Musik und Ästhetik hat und auf dem Papier eine ganze Menge coole Musik machen könnte. Aber immer, wenn ich mich dann vorsichtig auf eines seiner Alben freuen möchte, haut er in irgendeine Kerbe, die einfach nicht klargeht. Seien es die Pop-Sellout-Tracks, die er offensichtlich nie auch nur in die Richtung meines Pop-Gustos gemacht hat, oder die Wannabe-Straßenrap-Songs, als er sich wieder in Prinz Porno umbenannt hat.
Nachdem so viel von seinem Material sich entweder verkauft oder verrannt hat, bin ich gerade genuin geschockt, dass er das noch so draufhat. Das beweist doch eigentlich, dass er das Potential noch immer nicht verloren hat, und es erinnert daran, wie gut er zu "Keine Liebe"-Zeiten einst war. Fünf Minuten ungeschnörkeltes, aber stark formuliertes Durchrappen auf einem atmosphärischen Beat, das wollte ich wahrscheinlich die ganze Zeit schon von ihm. Aber am wichtigsten scheint mir, dass er die richtige Balance der Selbstinszenierung gefunden hat. Nicht übertrieben hart verstellt, nicht übertrieben künstlerisch oder intellektuell, sondern ausgewogen, als der Typ, der er ist. Ganz ehrlich? So ein Bounce-Back gelingt nicht vielen. Jetzt, bitte, Friedrich, mach dieses geile Album, das du noch in dir hast. Die Daumen sind gedrückt.
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