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Wenn wir schon bei gutem Journalismus sind: Falk Schacht und Alba Wilczek haben für den Bayerischen Rundfunk einen neuen Podcast gemacht, bei dem sie die absurde Idee verfolgen, fünfzig Jahre Hip Hop in zehn Mal eine Dreiviertelstunde zu packen. Sie wissen selbst: Das wird nichts. Aber für etwas, das mit Ansage nichts wird, ist es ziemlich gut geworden. Die Dynamik zwischen den beiden Hosts macht es für mich aus, offensichtlich beide glühende Heads, aber mit sehr verschiedenen Gewichtungen.

Falk macht, was er am besten kann, nämlich ein liebenswertes, lebendiges Megacomputer-Archiv zu sein. Er berichtet von 400 Anti-Drogen-Songs von vor 1984, die er kompiliert hat. Wenn er wollte, könnte er wahrscheinlich die Schuhgrößen aller Cousinen von Tupac aus dem Gedächtnis statistisch erheben. Alba dagegen balanciert so viel Hip Hop-Historien-Nerd-Freude mit einem Blick fürs Politische, holt weniger versierte Hörer*innen ins Boot und streut spannende und sympathische persönliche Anekdoten ein, über das K.I.Z-Hören als Teenagerin oder das DJ-Leben in Nürnberg.

Ich dachte, ich höre vielleicht ein, zwei Folgen aus Höflichkeit, weil ich nicht erwartet habe, dass das Thema mir sehr viel Neues zu bieten hat, und bin gerade zu zwei Dritteln durch. Nicht nur ist es toll zusammengebaut, man lernt auch einiges. Für den Spagat, Wissenswertes für Neulinge und Hardliner zu bauen, ziemlich beeindruckend, if I do say so myself.

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