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Spaziergang mit dem Onkel

Sorry, ich wollte eigentlich weder dermaßen ausufern noch mich gar so aufregen, aber ... was soll ich machen? Der Naturwissenschaftler in mir goes berzerk. Zum Runterkommen hat aber noch immer ein Spaziergang geholfen, am besten in beschaulicher Umgebung (aka in Bonn), und am allerbesten in Gesellschaft des Mannes, der das Format "Labern beim Latschen" zur Kunstform erhoben hat: Backspins Niko. Die P nennt ihn Onkel, eine treffendere Anrede könnte es nicht geben:

Dass diese beiden sich kennen und sich sichtlich mögen, tut dem Gespräch gut. So aufgeschlossen zeigt sich diese Rapperin ja wahrlich nicht jedem Gegenüber gegenüber. Hier plaudert sie angenehm entspannt über Familie und Freunde, Werte und Werdegang, Inspiration und Identität, Umfeld und Umstände. Die P erzählt vom Kontakt mit Xatar, vom Effekt, den "8 Mile" auf sie hatte, von ihren Anfängen und konsequent und zielstrebig beschrittenen Wegen.

Passend dazu laufen Die P und Niko nach dem Begrüßingsdrink auch los. Ja, ich hadere arg mit dieser wackeligen Optik bei diesen Wander-Talks, aber es stimmt schon: Man sieht teils pittoreske Orte. Viel wichtiger noch: Wenn die Füße in Bewegung sind, lösen sich die Zungen. Niko bringt Die P so tatsächlich dazu, bei den von ihr eigentlich ungeliebten Themen Sexismus und Rassismus nicht abzublocken. Echt gutes Gespräch, das.

Dafür verzeih' ich Niko beinahe, dass er seine Dauerwerbesendung unbeirrt fortsetzt: Der dritte Teil von "Back To Tape" erscheint am 10. August und soll die "Werte" beleuchten, "die die Hip Hop-Bewegung seit nun 50 Jahren vorlebt und damit mehrere Generationen und Dekaden in Sprache, Musik und auch Mode geprägt hat". Klar, jede*r muss gucken, wie sie*er über die Runden kommt - aber muss man sich und seine Kultur wirklich an einen Autohersteller verhökern?

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