Boah
Wechseln wir von "ein bisschen zu geschmacklos" über zu "viel zu geschmackvoll": Paula Hartmann? Furchtbar. Verbucht das bitte unter unsubstantiellem Gehate. Ich werde niemals eine richtige Review über sie schreiben, weil objektiv natürlich alles viel zu gut gemacht ist, sie auch zwischendurch viel zu gute Lines hat, um meine Abneigung als eine konstruktive Meinung zu verkaufen. Aber ich kann es nicht anders sagen: Ihr werdet mich einfach nie erwischen, wie ich mir so etwas in meiner Freizeit anhöre.
Was ist also mein Problem? Erstens: Der Scheiß slappt nicht. Musikalisch ist "Uludag & Sorgen" einfach nur Trapshit für Leute, die sich sonst zu erhaben fühlen, um sich Trapshit zu geben. Das ist der zweite Punkt: Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass Paula eine Poetry Slammerin ist, die sich Coolness über Hip Hop-Insignien erschleichen möchte. Das ist alles schön und gut, bestimmt um Welten besser, als Poetry Slam, der sich keine Coolness mit Hip Hop erschleichen möchte. Aber trotzdem bin ich mir gerade bei diesem Song nicht sicher, was überhaupt die Atmosphäre sein soll.
Also: Paula ist heartbroken und sad, aber auch reich. Warum oder worüber, das erfahren wir nicht, aber die Bilder sind ein deutlich mehr artsy. Die Line über Laternen zur Nachtschicht wie Sonnenblumen hat mir gefallen. Warum sie darunter abgestochen wird, dessen war ich mir dann wieder nicht so sicher. Ach, ich weiß nicht. Natürlich ist das nicht Scheiße. Mir wird einfach nur nie der Eindruck vergehen, dass das Paula Hartmanns Projekt darin besteht, so etwas wie "urbane" Coolness an Leute zu verkaufen, die das sonst schnell zu gruselig oder zu asi fänden, und dagegen habe ich einen ganz schlimmen Wagenburg-Reflex.
10 Kommentare mit 8 Antworten
"Was ist also mein Problem? Erstens: Der Scheiß slappt nicht."
Schon ein etwas superschwelliger Köder
GE-NU-IN!!!
Ynk mach ynk-sachen.
Hier mal wieder ein Yannick-Take, den ich nachvollziehen kann. Ich raffe null, inwiefern die, abgesehen von den trap-beeinflussten Instrumentals, irgendwie auch nur ansatzweise Hip Hop sein soll. So viel sie lyrisch auch draufhaben mag, alles an ihr schreit gepampertes Oberschicht-Kind. Ich hasse es einfach, dass sowas im Hip Hop schon seit einiger Zeit keinerlei Problem mehr darstellt.
Ja, statt den zusätzlichen Beamten für die Kindergrundsicherung brauchen wir in Deutschland eine Behörde, die erst auf den Kontostand deiner Eltern kuckt, bevor sie dir ein Mic in die Hand drückt.
Ich kann die Faszination an ihrer Musik verstehen, fand die Alben auch sehr gut. Aber ja, ein Großteil war für mich nicht persönlich was, was ich öfters hören würde, wo glaube ich auch die Zielgruppen-Sache einfach deutlich wird.
Bin hin- und hergerissen. Meinen Geschmack trifft es aus den von Yannik genannten Gründen auch so gar nicht, aber wenn man sich anschaut, was hierzulande im Mainstream rumstümpern darf, kann ich mich überhaupt nicht über eine Paula Hartmann aufregen.
Manchmal ist ein Hit ein Hit. Da muss man jetzt auch nicht so einen edgy Take bringen wie ynk.