Weltweit 1.800 Stellen will die EMI-Group abbauen, aber das ist nur eine der Sanierungsmaßnahmen des Musikkonzerns. Auch die VIVA-Anteile sollen verkauft werden.

London (nela) - Gestern trat EMI-Chairman Alain Lévy vor die Kamera. Der Sparkurs umfasst den Abbau von 1.800 der weltweit 9.000 Arbeitsplätze, die größtenteils bis Ende März gestrichen werden. Bis Ende September soll der Abbau komplett sein. In Deutschland wurden bereits 60 der 310 Angestellten gekündigt.

In den kommenden drei Jahren soll dadurch eine Einsparung von 98,5 Millionen Pfund erreicht werden. Das derzeitige Minus beträgt jedoch etwa 240 Millionen Pfund. Es setzt sich zusammen aus Sanierungskosten (110 Millionen Pfund), Abschreibungen (92 Millionen Pfund) und der Vertragsauflösung mit Mariah Carey (38 Millionen Pfund).

Um das finanzielle Gleichgewicht wieder herzustellen, beschließt der weltweit drittgrößte Musikkonzern, der unter anderem Robbie Williams und Kylie Minogue unter Vertrag hat, neben dem Stellenabbau eine Ausdehnung der Kredite und eine Absenkung der Dividende. Außerdem soll der EMI-Anteil an der Kölner VIVA Media AG (15%) verkauft werden, der sich nach aktuellem Aktienkurs auf 28 Millionen Euro beläuft. Somit läuft VIVA nach Sony Music und der Edel AG bereits der dritte große Gesellschafter weg. Wer die Anteile kaufen wird, ist unklar. Vielleicht wagen es die bleibenden VIVA-Mitgesellschafter AOL Time Warner und Vivendi/Universal, ihren Einfluss auszubauen, indem sie ihre Anteile durch den Kauf anheben.

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