Die kanadische Sängerin Alanis Morissette "entblößte" sich bei der Moderation einer Award-Show und attackierte damit die amerikanische Zensurpolitik. Auch Eminem stellte das deutsche Fernsehpublikum jüngst vor nackte Tatsachen.
Edmonton (aw) - Keinen echten Striptease, aber einen handfesten Seitenhieb gegen die neue Zensurpolitik des prüden Amerika vollführte die kanadische Sängerin Alanis Morissette in der Nacht zum Montag in Edmonton. Während der "Juno"-Awards unterbrach sie ihre Moderation und präsentierte dem verdutzten Publikum ihre (falschen) Brustwarzen und Schamhaare. Kurz darauf verkündete eine Lautspecherstimme im Hintergrund, dass im Fernsehen keine Brustwarzen geduldet würden.
Mit Performance wollte die 29-Jährige laut eigener Aussage die Zensur der amerikanischen Medien nach dem "Nipple-Skandel" ihrer US-Kollegin Janet Jackson bloß stellen. Jackson hatte bei ihrer Halbzeitshow zum Endspiel des "Superbowl" Anfang Februar ihre Brust entblößt und damit einen landesweiten Aufruhr losgetreten. Später berief sie sich auf eine "Fehlfunktion" ihrer Kleidung.
"Wir leben in einem Land, in dem wir den menschlichen Körper immer noch als schön erachten und in dem wir keine Angst vor der weiblichen Brust haben", kommentierte Morissette ihren satirischen Strip unter tosendem Applaus der Zuschauer. Gleichzeitig schimpfte die Sängerin einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP zufolge über US-Radiosender, die sie gezwungen hätten, das Wort "Arschloch" aus einem ihrer Liedtexte zu streichen.
Auch "Badboy" Eminem hat gesündigt – allerdings außer Reichweite des allmächtigen Zeigefingers amerikanischer Fernsehanstalten. Bei einem Auftritt in Stefan Raabs Comedy-Show "TV-Total" präsentierte der US-Rapper der Kamera stolz seinen blanken Hintern. Anschließend erklärte er dem wenig beeindruckten Moderator, dass in seinem Heimatland derartige Szenen häufig herausgeschnitten würden und bekundete mit einem Augenzwinkern seine Liebe zur Bundesrepublik.
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