Wie erst kürzlich Angelika Express-Kopf Robert Drakogiannakis lässt nun auch Patrick Wolf die Fans per "Aktie" am neuen Album teilhaben.

London (tol) - Elektro-Folker Patrick Wolf möchte wie Angelika Express seine Fans in den Album-Schaffensprozess einbinden. Konkret geht es um die Finanzierung der Veröffentlichung seines kommenden vierten Werkes "Battle". Über das Internet-Portal bandstock.com hat der geneigte Investor ab jetzt die Möglichkeit, Anteile im Wert von zehn Pfund zu erwerben.

"Man kann in die Fertigstellung des Albums und in seine Produktion investieren, und man erhält Anteile am Langspieler. Man wird also fast ein Teil der Plattenfirma, wie ein Miteingentümer des Albums", erklärt Wolf gegenüber nme.com. Natürlich erhalten die Teilhaber auch einen Anteil am Gewinn.

Außerdem dürfen sie sich über weitere Extras wie eine Special Edition der Scheibe und Konzertkarten freuen. "Das ist der Beginn der Zukunft für Künstler und Musiker in der Industrie", meint der Songwriter. "Wir können unter keinen Umständen mehr auf Firmen-Konglomerate vertrauen."

Misstrauen gegenüber Majorlabels

Hintergrund solch harter Aussagen ist offensichtlich der Streit mit Wolfs Ex-Label Universal. Erst am gestrigen Donnerstag gab der Exzentriker via MySpace-Blog die Trennung vom Major bekannt. "Battle" soll demnach über sein neues, eigenes Label Bloody Chamber Music erscheinen und gleich zwei CDs umfassen. Das Werk will Wolf in einen Part mit heiteren und einen mit melancholischen Stücken unterteilen.

Mit seiner ernüchterten Meinung ist Patrick Wolf bei weitem nicht allein. So machte neben anderem auch die Kölner Rockband Angelika Express von sich reden, als sie vor ein paar Monaten verkündete, ihr anstehendes Album mit Hilfe von Wertanteilen zu finanzieren.

Tatsächtlich scheint das Konzept zu funktionieren. Die Band Jersey Budd wertschöpfte laut Bericht des Guardian auf diese Weise 20.000 Pfund Produktionsbudget. Patrick Wolf hingegen hofft ganz bescheiden auf etwa 1900 Pfund zur Abfederung der Einspielkosten - ein wohl unschwer erreichbares Ziel.

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6 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Von wegen neu und revolutionär. Die Einstürzenden Neubauten haben schon zwei Alben auf diese Art produziert und veröffentlicht.

  • Vor 16 Jahren

    das waren doch nur spenden!? direkt am gewinn war man nicht beteiligt.

  • Vor 16 Jahren

    Dieser Gewinn wird für den Teilhaber doch wahrscheinlich nur ganz gering ausfallen. Bei den EN gabs regelmäßige Sessions bei denen man zusehen und kommentieren konnte und eine Sonderedition der Alben gabs auch. Ich denke, da ist der Gewinn zwar kein Geld, aber interessanter, wertvoller und persönlicher(UNd Sonderkonzerte gabs für die Supporter auch).

  • Vor 16 Jahren

    Hahah Satanic der Auskenner!
    Musste ja schiefgehen!

    Die Unterstützer (sogenannte „Supporter“), geben über die Homepage Geld, wofür sie spezielle erweiterte „Supporter“-Funktionen der Homepage nutzen können und spezielle Editionen des Albums erhalten. Ohne die Supporter hätte es "Alles wieder offen" nicht gegeben.

  • Vor 16 Jahren

    In ein Patrick Wolf-Album würde ich sogar investieren.

  • Vor 16 Jahren

    @matze73 (« Hahah Satanic der Auskenner!
    Musste ja schiefgehen!

    Die Unterstützer (sogenannte „Supporter“), geben über die Homepage Geld, wofür sie spezielle erweiterte „Supporter“-Funktionen der Homepage nutzen können und spezielle Editionen des Albums erhalten. Ohne die Supporter hätte es "Alles wieder offen" nicht gegeben. »):

    Hab ich doch so erklärt wie du es jetzt schreibst. keine Ahnung, was du hast.