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Under The Silver Lake - Jeder Song ever

Wieso eigentlich auf einen Song beschränken, wenn man auch einfach jeden Song, der jemals geschrieben wurde, in eine Szene quetschen kann. David Robert Mitchells ("It Follows") "Under The Silver Lake" ist ein nahezu größenwahnsinniger Neo Noir-Thriller, der rasend schnell in Fan-Kreisen zum Kultfilm avancierte. Im Kern steht eine Verschwörung, die im Laufe des Films immer skurrilere und weitreichendere Ausmaße annimmt. Ohne zu viel verraten zu wollen: Hinweise über einen Comic, einen brutalen Hunde-Mörder, die Texte einer fiktiven Pop-Band und der selbsternannte König der Obdachlosen führen den von Andrew Garfield gespielten Hauptcharakter zu einem alten Mann, der sich selbst 'The songwriter' nennt und behauptet nahezu alle Hits, der letzten hundert Jahre geschrieben zu haben.

Es ist gleichermaßen ein Moment, der Garfields Charakter in seiner verzweifelten Suche nach Bedeutung und einem Sinn bestätigt und ihn umso mehr vor den Kopf stößt. Egal ob die Texte von Axel F, "Smells Like Teen Spriti", "La Bamba", "I Want To Know What Love Is", die Codes in den Comics, die in seinem Schrank verstauben, Symbole auf Straßenschildern oder der Morsecode in einem Feuerwerk: Der Hasenbau hat kein Ende. Es gibt immer noch eine weitere Abzweigung, eine weitere Ebene, die allem übergeordnet ist.

Die Codes in den Songs mögen in diesem Universum real sein, aber ihnen wohnt keinerlei relevante Bedeutung inne. "The real message was not meant for you, so its better if you just smile, and you dance, and you enjoy the melody". Ähnlich verhält es sich nicht nur mit dieser Szene, sondern mit dem Film als Ganzes. Wer möchte, kann sich darin verlieren und doppelten Böden nach doppeltem Boden freilegen. Doch wer das tut, übersieht die offensichtlichste Erkenntnis, dass es schlichtweg wichtigere Dinge im Leben gibt. Musik hören zum Beispiel, oder Filme schauen, ober eben bestenfalls beides gleichzeitig.

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