Exorzismus mit Oldfield. House-Party mit Cudi. Träumen mit Roy. Morden mit Bonny. Noch mehr einzigartige Filmmusik-Momente.

Leipzig (lei) - Am Sonntag trifft sich wieder das Who's Who der Traumfabrik, um zum 94. Mal ein neues Zuhause für den kleinen Oscar zu finden. Ein guter Anlass, um ein weiteres Mal die musikalischen Flirts dieses Mediums gründlich auszuleuchten. Tarantino sagte einmal, dass für ihn die musikalische Untermalung seiner Filme fast so wichtig wie das eigentliche Skript sei. Diese Auswahl an Momenten, in denen Soundtrack und Film, Bild und Ton Hand zu etwas Größerem werden als die Summe ihrer Teile, pflichtet ihm bei. Es gibt keine Barbie ohne Billie, kein Climax ohne Disco, kein Velvet ohne Orbison. Gäbe es einen Oscar für die beste adaptierte Filmmusik, wären diese Momente alle Anwärter.

And the Oscar goes to...

Wie auch schon in der ersten Auflage dieser Liste sind vor allem Soundtracks inkludiert, keine Scores, auch wenn sich dieses Mal zwei Ausnahmen eingeschlichen haben. Es geht mehr darum, die Liebe zur Musik zur feiern und in der Vinylkiste das passende Match für die Leinwand zu finden, als dem Zelluloid eine Komposition an den Leib zu schneidern. Das ist eine Liste für einen anderen Tag.

Achtung: Einige der Clips und Texte enthalten Spoiler.

Fotos

Billie Eilish, Radiohead und Co

Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish, Radiohead und Co,  | © 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18 Kommentare mit 5 Antworten, davon 14 auf Unterseiten

  • Vor 8 Monaten

    Ich hab mit Trainspotting gerechnet

  • Vor 8 Monaten

    Das ist fast alles keine Filmmusik, es sind Songs, die ohne einen Bezug zum Film zu haben, verwendet wurden. Nur was für einen Film komponiert wurde, ist Filmmusik.

    • Vor 8 Monaten

      Wohl eher Lennard. Filmmusik, im Englischen auch Soundtrack oder Score genannt, ist die speziell für einen Film neu komponierte, oder aus bereits vorhandenen klassischen, populären und anderen musikalischen Quellen speziell für einen Film neu zusammengestellte Musik.

    • Vor 8 Monaten

      Score ist eigentlich die Bezeichnung für speziell für den Film komponierte Musik. In der Schublade Soundtrack landet alles, auch die meisten wenig kreativen, aus reinem Profitdenken zusammengestellte Sammlung an meistens völlig belanglosen Dumpfbirnensongs für den besonders niedrigen Geschmack. Daran erkennt man sehr schlechte Filme, das Fast Food der intellektuell Unterprivilegierten. :D

    • Vor 8 Monaten

      Well, no. You're talking about film scores. Score means sheet music which consists of seperate instrumental and/or vocal parts printed together. These parts are aligned vertically in a manner so that concurrent musical events are on the same point of the horizontal axis. So it is a broader term which refers also but not only to film score.

    • Vor 8 Monaten

      Es gab da in den letzten 3-6 Jahrzehnten schon (leider sehr inkonsequent gepflegte) Bemühungen, bei nem rein oder überwiegend ad hoc komponiertem Score auch Score vorne drauf zu schreiben und in den längerfristig zur popkulturellen Überreferenz gereiften Scores der üblich verdächtigen Autorenfilmer, die eben überwiegend existierende und z.T. bereits breiter bekanntere Popmusik lizensiert und zur Untermalung ihrer Schlüsselszenen genutzt haben, mehr so was wie "Soundtrack" oder "Music from and inspired by" etc.

      Aber klar, einheitliches Regelwerk gabs da in der kommerziellen Vermarktung von Filmmusik nie so wirklich, was auch daran zu bemessen ist, dass es ja nur ne sehr kurze Phase Ende 90er / Anfang 00er gab, in der zumindest der überwiegende Anteil Kinofilme auch eine zeitnahe Tonträger-Veröffentlichung des Scores mit sich zog. Heute wieder eher die Ausnahme, auch im Bereich Digital-VÖ. Oder halt erst sehr lange Zeit nach der BluRay- bzw. Streaming-Lizensierung des zugehörigen Films.

  • Vor 8 Monaten

    Ist Mirko Leier umgezogen oder diesmal tatsächlich ein dem gemeinen Leser (noch) unbekannter Praktikant für diese tolle Liste verantwortlich? In jedem Fall Merci und insb. in letzterem auch GW, dass es nicht mit einer handelsüblichen Promi-Klickstrecke losgeht hier :)

    Schöne Nennungen dabei, soweit mir bekannt (Lücken füll ich diese Woche mal zumindest mit den betreffenden Ausschnitten). Ein paar Stücke, die ich für sureshots gehalten hätte, um die Ragisms dieser Welt zu widerlegen, fehlen mir dagegen. Und sie tun es in Teilen auch nachdem ich - schon fleißig am tippen natürlich - dann auch gelesen und verstanden habe, dass das hier Teil 2 und meine Eingangsfrage damit beantwortet ist -.-

    Egal, hab ich jetzt so stehen lassen (ach?) und komme ohne weitere Umschweife zu meinen Vermissten:

    Darjeeling Limited: Kinks - This Time Tomorrow
    Ist mein persönlicher Liebling, steht aber vor allem stellvertretend für Wes Anderson, der eigentlich immer fantastische Film-Musik-Paare schafft und hier mMn entsprechend auftauchen MUSS.

    Lock, Stock & 2 Smocking Barrels: Mikis Theodorakis - Zorbas Dance
    Dass der Sirtaki für einen Film geschrieben wurde und eben kein Traditional ist, wäre an sich schon Coup genug für eine Erwähnung, aber ich liebe halt das Zusammenspiel von allmählich schneller werdenden Schnitten, Takten und der sich überschlagenden Ereignisse in Guy Ritchies erstem Spielfilm besonders. Zugegeben, die Idee kommt einem aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so spektakulär kreativ vor, aber damals war ich brutal geflasht und funktionieren tut es mMn immer noch sehr gut.

    High Noon: Tex Ritter - Do not forsake me
    Mein Lieblingswestern, weil er mit diesem Echtzeitansatz so eigen ist und sich so befriedigend rund anfühlt, auch wenn die Ein-echter-Kerl-stellt-sich-dem-Problem-50er-Jahre-Moral, die auch das Titelstück transportiert, mittlerweile auch ein bisschen Schimmel in der Patina hat. Finde es trotzdem total passend, weil so reduziert auf das Wesentliche. Ich hab mir auch mal eine Version davon gekauft, bei der mir aber die Qualität irgendwie einfach zu gut war und schwöre - exklusiv hierfür - auf einen räudigen yt-Mitschnitt.

    Once Upon A Time In The West: Ennio Moricone
    Ok, tiefer können die Früchte kaum hängen, aber wenn ich schon beim Western war: An dem Film hier führt kein Weg vorbei, egal ob mit Titel- oder Harmonika-Thema, absolute Legende.

    Disneys Dschungelbuch: Klaus Havenstein - Ich wär so gern wie du
    Mir ist heute bewusst, dass die Szene sich durch den Stil (Jazz als Musik der PoC) in Verbindung mit dem Inhalt (Wunsch nach gleichwertiger Menschwerdung) und dem Framing Louis als Bösewicht auch als rassistisches Plädoyer lesen lässt. Bezüglich meiner Liebe der Nummer war das Kind allerdings schon lange zuvor in den Brunnen gefallen und ich glaube auch immer noch, dass es für die Handlung in sich schlüssig (und unschuldig) funktioniert, ohne dass man zwangsläufig auf die Idee einer unterschwelligen Botschaft käme, gäbe es den zeitlichen Kontext so nicht (dasselbe denke ich btw auch von dem Film als Ganzes, der noch immer einer meiner Lieblingsdisneystreifen abseits von Pixar ist). Deshalb hier auch die deutsche Version, gesungen von Klaus Havenstein, die ich als Kind lieben gelernt habe.

    The Meaning Of Life: Monthy Python - Galaxy Song
    Sie haben natürlich einen ganzen Haufen genialer Stücke gemacht, die man alle nennen könnte. Ich habe die meisten vor ihrer Verwendung in den jeweiligen Sketchen oder Filmen kennengelernt und fand beim Galaxy Song schon die Pointe, dass dem typischen Gewahrwerden der eigenen Mikrigkeit gegenüber dem Universum, das ich sehr gut umgesetzt fand, letztendlich die Erkenntnis folgt, dass die Leute alle Deppen sind, sehr gut. Dass im Film dann alles sowieso nur aufgeführt wird, um den so Umworbenen die Niere zu lockern, hat es dann nochmal ein Stück besser gemacht :D

    Apocalypse Now: Richard Wagner - Walkürenritt
    The End aus Liste 1 war natürlich auch schon eine sehr verdiente Nennung gewesen, aber diese Szene ist mMn schon zurecht eine der legendärsten, weil es den Wahnsinn so offensichtlich macht.

    Watchmen: Bob Dylan - The Times They Are A-Changin
    Ich weiß, dass Moore-Fans zu großen Teilen recht unzufrieden mit der ihrer Meinung nach ggü der Vorlage unterkomplexen Umsetzung waren, aber für mich ist das noch vor Dark Knight immer noch mein Lieblings-Comicfilm. Das Brillante an Moores Handlung mMn vollumfänglich transportiert und an einigen Stellen durch die Möglichkeiten von Ton und Bewegtbild noch was an Ästhetik obendrauf gepackt. Zuvorderst gleich im genialen Vorgeschichten-Zeitraffer-Intro, das sicher unter anderem dafür verantwortlich ist, dass The Times... noch heute mit Abstand mein Lieblingssong von Dylan ist.

    Mit etwas mehr Zeit fallen einem bestimmt noch ein paar Schätze ein und die besten kenne ich wie so oft bestimmt noch gar nicht. Geiles Thema jedenfalls, danke nochmal für die Anregung!

  • Vor 8 Monaten

    In aller Regel hasse ich Filme dafür, wenn sie sehr bekannte Stücke (noch schlimmer: meine Lieblingsstücke) dafür benutzen, die Gefühle zu erzeugen, die der Film an sich zu erzeugen nicht in der Lage ist. Das ist oft Mogelei, und entwertet ganz schnell sowohl die Musik als auch den Film. Gerade deutsche Spielfilme nutzen das, um zu kaschieren, wie wenig Gefühle sie wecken können. Dann kommt da zwischendurch irgend ein Cover von "Hallelujah" oder so ein Mist, während doof-traurige Montagen mit Stock-Footage-Charakter laufen.

    Handelt es sich um unbekanntere Stücke, finde ich das schon eher mal akzeptabel. Die Zuschauer entdecken dann die Musik zusammen mit der jeweiligen Szene zum ersten Mal, und die Szene verlässt sich nicht auf längst beim Publikum imprägnierte Gefühle.