Eminem, Lady Gaga? Die Gewinner der gestrigen Grammy Awards heißen Arcade Fire und Lady Antebellum.

Los Angeles (laut) - Antebellum statt Gaga: Das hierzulande eher unbekannte US-Country-Trio um Charles Kelley sicherte sich bei den gestrigen Grammy Awards mit dem Lied "Need You Now" gleich fünf der begehrten goldenen Trophäen, unter anderem für den besten Song, den besten Songtext und die beste Countrydarbietung einer Gruppe.

Arcade Fire holen sich "Album des Jahres"

Lady Gaga gewann dagegen 'nur' drei Awards (Best Female Pop Vocal Performance, Best Short Form Music Video, Best Pop Vocal Album), nominiert war sie für sechs. In der renommierten Kategorie "Album des Jahres" musste sie sich derweil wie auch Eminem und Katy Perry von den Kanadiern Arcade Fire ("The Suburbs") geschlagen geben.

Deren Frontmann Win Butler nahm den Award direkt nach dem Auftritt seiner Band sichtlich überrascht entgegen und stürmte anschließend gleich wieder auf die Bühne zurück: "We're going to do another song, because we like music."

Viele Nominierungen, magere Ausbeute

Enttäuschend verlief der Abend unter anderem für Rapper Eminem, der trotz seiner zehn Nominierungen nur zwei Grammys mit nach Hause nehmen durfte aus.

Immerhin, ein Grammy ging sogar an Deutschland: Das deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Dirigent Kent Nagano gewann den Preis für die beste Opernaufnahme.

Ein Rahmenprogramm für alle Generationen

Die über drei Stunden lange Show im Staples Center von L.A. war reich bestückt an Auftritten von Altmeistern wie Youngstern. Die Show begann mit einem All-Star-Tribute um Christina Aguilera und Florence Welsh für die erkrankte Souldiva Aretha Franklin, später interpretierte Mick Jagger für den verstorbenen Salomon Burke "Everybody Needs Somebody To Love" und holte sich dazu mit Raphael Saadiq das Soul-Sternchen der Stunde auf die Bühne.

Teenstar Justin Bieber ging leer aus

Der zweifach nominierte, aber leer ausgegangene Teenstar Justin Bieber zog die Aufmerksamkeit bei seiner Akustik-Performance durch einen weißen Smoking auf sich, während Barbara Streisand, deren Name dank Duck Sauce wieder in aller Munde ist, neben Rihanna auftrat, deren freizügiger Auftritt für einen Skandal sorgte. Bob Dylan gab einen Song mit den Indie-Folkern Mumford & Sons zum Besten.

Lady Gagas Auftritt sorgte besonders in modischer Hinsicht wieder einmal für Furore: Sie schälte sich während ihrem neuen Song "Born This Way" auf der Bühne aus einem überdimensionalen Ei.

Neue Hoffnung für den Jazz

Die junge Sängerin und Bassistin Esperanza Spalding ließ in der Kategorie "Bester neuer Künstler" zur Überraschung aller große Namen wie Justin Bieber und Florence & The Machine hinter sich.

Spalding erlangte im vergangenen Jahr vor allem Bekanntheit durch eine jazzige Neuinterpretation von Stevie Wonders "Overjoyed", die sie im Weißen Haus für US-Präsident Obama zum Besten gegeben hatte. Sie ist damit die erste Jazz-Musikerin überhaupt, die sich in dieser Grammy-Kategorie durchsetzen konnte.

Fotos

Eminem, Arcade Fire und Lady Gaga

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