Das russische Staatsfernsehen hat gegen die Wertung beim "European Song Contest" Einspruch erhoben.

Riga/Moskau (joga) - Das russische Staatsfernsehen ORT hat bei der European Broadcasting Union (EBU) eine offizielle Beschwerde eingelegt, um das Ergebnis vom vergangenen Wochenende und damit den Sieg der türkischen Teilnehmer anzufechten. Das russische Mädchen-Duo T.A.T.U., vom Publikum mit nur drei Punkten Rückstand auf den dritten Platz verwiesen, sei möglicherweise um seinen Sieg betrogen worden, heißt in einer in der Moscow Times veröffentlichten Erklärung des Senders.

Eine "unwahrscheinlich geringe Punktzahl" habe man aus vielen Ländern erhalten, beklagt der Sender, der selbst Mitglied der EBU ist und an der Ausrichtung des Wettbewerbs beteiligt war. Auffällig sei zudem, dass in den vergangenen Jahren mit Estland, Lettland und nun der Türkei immer EU-Beitrittskandidaten gewonnen hätten, spekulierte ein Sprecher des Senders über politische Einflüsse auf den Ausgang des Grand Prix'.

Besonders ungehalten zeigt man sich beim russischen "Kanal Eins" über die null Punkte, die die Jury aus Irland dem Skandal-Duo verpasst hatte, nachdem die Auszählung der abgegebenen Stimmen nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnte. Dabei ist die Stimmabgabe durch eine Jury nichts Außergewöhnliches: auch in Russland selbst oder beispielsweise in Bosnien-Herzegowina ist wegen der unzureichenden Telekommunikationseinrichtungen kein Publikums-Votum möglich.

Von der EBU wurden die Vorwürfe mittlerweile zurückgewiesen. Ein Sprecher erklärte, alle Regeln seien eingehalten worden.

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T.A.T.U.

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laut.de-Porträt T.A.T.U.

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