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Platz 9: "Tumult", 2018

Vier Jahre Albumpause, vier Jahre Weltgeschichte: Herbie still standing. Nach dem klassischen, aber allenfalls leicht überdurchschnittlichen "Sekundenglück" schwingt er zur zweiten Single "Doppelherz / Iki Gönlüm" wieder das Tanzbein und kredenzt gemeinsam mit BRKN seine musikalische Definition des Begriffs "Heimat".

Mit "Tumult" scheint Herbert Grönemeyer mehr denn je auf Sinnsuche. So teilt das Album sich in groovige Verjüngungskur (auch "Taufrisch"), cineastische Coolness ("Der Held", "Seid Ihr Noch Da?") und gewohntes Post-2002-Balladentum ("Warum", "Mein Lebensstrahlen"). Richtig groß: Die Zeit und Raum gefrierende Momentaufnahme "Wartezimmer Der Welt", die in ihrer zähen Bedächtigkeit das Fehlen anderer mutiger Aufhorchmomente kaschiert – gerade im balladesken Bereich kann es Herbert eigentlich doch deutlich besser.

Zwar findet "Tumult" darüber hinaus noch seinen roten Faden, kränkelt aber wie schon "Dauernd Jetzt" an der zu langen Tracklist: Denn wenn sich ein paar der besten Songs ("Seid Ihr Noch Da?") in den Bonus-Tracks verstecken, hätte es im offiziellen Teil doch durchaus Kürzungspotenzial gegeben. Fazit: Eine Handvoll wirklich starker Nummern retten den 2018er-Output ins ehrenhafte Mittelfeld.

Anspieltipps:

"Wartezimmer Der Welt", "Der Held", "Seid Ihr Noch Da?", "Taufrisch"

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"Tumult"*

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