Platz 2: Firestarter
Nach dem Erfolg von "Music For The Jilted Generation", das in Großbritannien auf Platz eins der Charts schoss, witterte die A&R-Abteilung von Maverick in den USA mit der Formation das ganz große Geld, zumal Grunge schon seine beste Zeit hinter sich hatte und der Brit-Pop von Oasis in der CD-Abteilung der großen landesweiten Ladenketten verstaubte. Es musste etwas Neues, Aufregendes her. Das sah man vor allem auf MTV, die anstatt auf Alternative Rock Mitte der 90er-Jahre vermehrt auf Elektronik aus UK setzte. Big Beat handelte man zu dieser Zeit als "the next big thing". The Prodigy bildete die Speerspitze dieser Bewegung. Richard D. James alias Aphex Twin sagte über sie, dass sie "das Potenzial besitzen, die größte Band des Planeten zu werden".
Und The Prodigy lieferten. Auf "Firestarter", das am 18. März 1996 als Vorbote von "The Fat Of The Land" auf den Markt kam, betrat Keith Flint zum ersten Mal als Sänger das Rampenlicht. Mit seiner exzentrischen Performance im wieder einmal von Walter Stern inszenierten Video blies er so ziemlich jeden um, der nur mal kurz für wenige Minuten MTV einschaltete, während die Bässe noch ein bisschen knalliger und die Gitarren noch ein bisschen rockiger klangen als gewohnt. Es war sein Auftritt, seine Show. Mit seiner verrückten Präsenz und Ausstrahlung ebnete er der Formation den weiteren Weg.
Auch die vor Gewalt gespickten Lyrics riefen wieder einmal sämtliche Sittenwächter in UK auf den Plan - mit Erfolg. Mit dem Track enterten The Prodigy erstmalig die US-Charts. Nur das dazugehörige Album "The Fat Of The Land" ließ lange auf sich warten.
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