Der österreichische Sänger Willi Resetarits, der den Austropop mitprägte, starb gestern infolge eines häuslichen Unfalls.

Wien (ebi) - "Der Bruce Springsteen aus Favoriten" ist tot: Willi Resetarits aka Ostbahn-Kurti, der über vier Jahrzehnte die österreichische Musik- und Kulturszene mitprägte, starb gestern im Alter von 73 Jahren in Wien. Wie seine Familie der Nachrichtenagentur APA mitteilte, verunglückte Resetarits bei einem häuslichen Unfall tödlich. Noch tags zuvor hatte er im Wiener Rathaus den traditionellen Flüchtlingsball eröffnet.

Resetarits, der für die Verquickung des Wiener Lied mit Rock und Blues bekannt wurde, war mit der Politrock-Truppe Schmetterlinge 1977 für Österreich mit "Boom-Boom-Boomerang" beim Eurovision Song Contest angetreten. Deren Album "Proletenpassion" aus demselben Jahr besitzt Kultstatus. In den 80ern schlüpfte er in die Bühnenfigur Ostbahn-Kurti, intonierte Hits wie Bruce Springsteens "Fire" auf Wienerisch ("Feia") und wurde zur festen Größe im Austropop.

Der im Burgenland geborene Musiker arbeitete daneben als Radiomoderator und engagierte sich unermüdlich für Menschenrechte und Integration sowie gegen Rassismus. So hob er etwa die Initiativen Asyl in Not und SOS Mitmensch mit aus der Taufe. Als Resetarits den Ostbahn-Kurti 2003 in Rente schickte, starteten Fans eine Petition: In der Folge wurden Sonderkonzerte Kurtis zur liebgewonnenen Tradition.

2017 erhielt Resetarits den Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk, 2022 soll er ihn mit drei anderen Kollegen in der Kategorie Jazz/World/Blues gewinnen - behauptet zumindest die Kronenzeitung schon vorab. Zuletzt veröffentlichte Resetarits mit seiner Band Stubnblues im Oktober 2021 das Album "Elapetsch".

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