"Warhol sagte, Kunst sollte auf die denkbar oberflächlichste Art bedeutungsvoll sein. Er war in der Lage, kommerzielle Kunst zu produzieren, die als ernsthafte Kunst anerkannt wurde, etwas Simples und Seichtes zu nehmen und auf einen anderen Planeten zu hieven. Genau das tue ich auch."
Zitat (« Man kann in ihrem exzentrischen Auftreten durchaus eine "egozentrische und clevere High-Society-Göre" sehen. Vielleicht hält sie vielen von uns damit aber auch nur einen Spiegel vor? »):
nö!
bzw welchen spiegel denn?
sie nutzt das system - ok
sie verändert es nicht
kritisiert es nicht
fügt nichts neues im sinne von "eigen und wiedererkennbar"
mit anderen worten: sie ist clever im sinne von "heulen mit den wölfen zum eigenen vorteil"
das ist ihr gutes recht. aber madonna gibt es schon
@hela2902 (« Nein, auch Dir - nur dass Du das wahrscheinlich noch nicht einmal merkst. Gerade die von Dir erwähnten TV-Shows "Germany next Topmodel" und "DSDS" sind hervorragende Beispiele. Diese Shows SOLLEN polarisieren und Pro und Kontra- Diskussionen provozieren - nur so bekommen sie die gewünschte Aufmerksamkeit. »):
Und du denkst, dass mir das nicht bewusst ist? Erzähl mir mal was neues. @hela2902 (« Diejenigen, die immer wieder lautstark betonen müssen, wie sehr ihnen das ganze "am Arsch vorbeigeht" und sich dabei sogar noch besser und der Masse überlegen fühlen sind genauso "Opfer" dieser von Lady Gaga karikierten Medienmaschinerie wie blindgläubig-fanatische Fans solcher Shows. Blauäugige Begeisterung und aggressive Ablehnung sind die beiden Seiten der gleichen Medaille. Der wirklich intelligente und interessierte befasst sich nämlich mit beiden Seiten und ist deshalb auch in der Lage zu differenzieren. »):
Ich fasse deine Argumentation mal zusammen:
"Geäußerte Kritik an dieser Medienmaschinerie ist ein Indiz für niedrige Intelligenz."
Bisschen armselige Behauptung, findest du nicht? Billige Argumentation, unterste Schublade.
fügt nichts neues im sinne von "eigen und wiedererkennbar" »):
Offensichtlich ist meine Aussage mit dem „Spiegel vorhalten“ teilweise missverstanden worden. Was ich damit ausdrücken wollte, ist folgendes:
Lady Gaga nutzt nicht nur das System, sondern präsentiert sich (meiner Meinung nach bewusst) als Kunstfigur, die viele Facetten der modernen Gesellschaftskultur aufgreift: der Wunsch, sich um jeden Preis aus der Masse herauszuheben, das Streben nach offensiv-aggressiver Jugendlichkeit und dem dazugehörigen Sexappeal, betont provozierende Kleidung und Styling verbunden mit extravagantem Auftreten, bei dem der Mensch hinter der Fassade zurücktritt.
Das ist nichts grundlegend Neues und Revolutionäres, ganz sicher auch nichts geistreich- anspruchsvolles oder ein Beweis von Vielseitigkeit. Dafür jedoch ein Spiegelbild unserer Zeit, dem sich letztlich nur sehr wenige Menschen wirklich entziehen. Ich sehe dort durchaus Parallelen zum Schaffen von Andy Warhol, der als einer der ersten den Leuten ihre neuen Ikonen bewusst gemacht hat: Showstars und Konsumgüter, Disneyfiguren und Trash – und gleichzeitig zeigte, wie diese Ikonen beliebig reproduzierbar sind.
Lady Gaga vereint viele dieser Klischees des „Konsumartikels Popstar“ und man kann darin meiner Meinung nach durchaus eine hintersinnig-kritische Haltung der jungen Dame herauslesen. Das da nichts „eigenes und wiedererkennbares“ zu finden ist, liegt auf der Hand: Individualität und Persönlichkeit werden von den meisten Leuten gar nicht gefragt – was zählt ist das beliebig austauschbare seelenlose Produkt, nach dessen Verfall vs. Absturz man sich halt einfach ein neues Idol sucht.
Und selbst diejenigen, die sich von dieser „Plastik-Welt“ distanzieren wollen, flüchten in die Uniformität der „Gegenseite“, in dem sie pauschal erst einmal alles aus dieser Richtung als „Müll“, „Schrott“ usw. bezeichnen und gar nicht oft genug betonen können, wie sehr ihnen „DSDS“, MTV, Dieter Bohlen und die Musikindustrie am Allerwertesten vorbeigehen. Da tritt pauschale Abgrenzung an die Stelle sachlicher Auseinandersetzung, die immer Pro- und Kontra-Argumente vereinen wird. Mit Individualität hat das eben so wenig zu tun, wie das von Lady Gaga karikierte „Kunstprodukt Star“.
ich verstehe sie anders. ich vermute, sie meint, man solle acht geben, nicht bloß schon als reflex alles zu verteufeln, welches ein produkt der labelindustrie ist.
das stimmt ja. es geht nur um den scharfen analytischen blick und die selbstüberprüfung beim fassen eines standpunkts bezgl einer band/künstler(in).....das sehen nur die künstler meistens anders.,,,,naja....
@dein_boeser_Anwalt (« ich verstehe sie anders. ich vermute, sie meint, man solle acht geben, nicht bloß schon als reflex alles zu verteufeln, welches ein produkt der labelindustrie ist.
das stimmt ja. es geht nur um den scharfen analytischen blick und die selbstüberprüfung beim fassen eines standpunkts bezgl einer band/künstler(in).....das sehen nur die künstler meistens anders.,,,,naja.... »):
Naja, die Möglichkeit, dass ich mich tatsächlich kritisch und offen mit einer Materie auseinandergesetzt haben und trotzdem zu einem vernichtenden Urteil gekommen sein könnte, scheint sie völlig außer Acht gelassen zu haben.
Ich kenn diese unterschwelligen Unterstellungen ziemlich gut, die ich immer wieder um die Ohren kriege, nur weil sich jemand angegriffen fühlt und inhaltlich nichts Substantielles zu entgegnen hat.
Als erstes kommen dann immer Aneinanderreihungen von Annahmen und Pauschalisierungen, die in dem Rückschluss meiner Inkompetenz oder gar mangelnden Intelligenz gipfeln.
Wenn dieser Hieb dann ins Leere geht, wirds meistens RICHTIG persönlich.
Als letztes kommen sie dann in der Regel angeschleimt und finden, dass ich vielleicht doch nicht so dumm bin wie sie dachten und finden 1000 Erklärungen warum ihre Beleidigungen zu dem damaligen Zeitpunkt verständlich waren.
Klingt jetzt sicher ziemlich eingebildet und arrogant. Hat aber auch was von Spiegel vorhalten, finde ich
@Vielfrass (« Naja, die Möglichkeit, dass ich mich tatsächlich kritisch und offen mit einer Materie auseinandergesetzt haben und trotzdem zu einem vernichtenden Urteil gekommen sein könnte, scheint sie völlig außer Acht gelassen zu haben. »):
"Anschleimen" werde ich mich ganz bestimmt nicht und persönlich beleidigen möchte ich Dich auch nicht, aber: @Vielfrass (« Ja, dir vielleicht. Ich seh in der nix anderes als in den ganzen Plunzen die mir schon bei Germanys next Topzicke und Deutschland sucht die Super-Heulsuse am Arsch vorbei gehen. Wer sich da wiederfindet hat echt 'ne Therapie nötig. »):
Wer so etwas hier schreibt, klingt nicht gerade danach, sich mit irgendeiner Materie auseinander gesetzt zu haben. Schon der Einstieg ist nichts weiter als eine reflexartige Abwehrbewegung gegen eine Meinungsäußerung, die dir persönlich nicht passt. Auch mit sehr viel Wohlwollen kann ich in deinen Worten keine sachliche Auseinandersetzung oder Argumentation erkennen.
Über das Thema Lady Gaga /Andy Warhol kann man durchaus verschiedener Ansicht sein. Ich möchte auch gar nicht behaupten, dass meine Sicht der Dinge die allein richtige Interpretation ihres Auftretens ist. Das gleiche gilt auch für die Bewertung von TV-Shows wie "Deutschland sucht den Superstar", die berechtigterweise reichlich Grund zu einer kritischen Betrachtung geben. Nur wenn einem ein Thema "am Arsch vorbei geht" - also nicht interessiert - dann wird man sich damit auch nicht näher befassen. Allerdings sollte man sich dann auch nicht dazu äußern.
Die Möglichkeit, nach offener und intensiver Auseinandersetzung zu einem, wie du schreibst, "vernichtenden Urteil" zu kommen, besteht natürlich. Allerdings spricht zumindest meine Erfahrung dafür, dass pauschal vernichtende Urteile ebenso wie kritiklose Begeisterung fast immer das Resultat mangelnder Sachkenntnis und einer gewissen Oberflächlichkeit sind. Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern eher mit plakativem Schubladendenken - maßgeblich geprägt von den Medien. (Fast) jede Sache hat eben zwei Seiten, man sollte nur bereit sein, beide zu sehen und zu akzeptieren.
Da steht nicht, dass mir die Sendung oder das übergreifende Medienkonzept am Arsch vorbeigeht. Wer lesen kann und so...
Die Aussage bezieht sich auf die Teilnehmer der Sendung, respektive auf das daraus entstehende Produkt "Popstar" oder "Topmodel".
Und in dem Zusammenhang geht mir das Verständnis ab, welche mangelnde Sachkenntnis du mir hier vorwerfen möchtest. Die Medien präsentieren mir ein Produkt, und dieses Produkt finde ich scheisse.
Die zweite Seite der Medaille sind demnach Personen, die dieser Form der Kultur (das Produkt!) wohl etwas abgewinnen können. Na bitte, wenn sie das möchten... ändert nichts an meiner Meinung, oder?
Womit bitte soll ich mich denn da noch auseinandersetzen?
Und es sei mir ja wohl erlaubt, das ganze Gehabe von Lady Gaga als reines Marketingkonzept einzuschätzen und ihren Stellenwert in meiner persönliche Beurteilung auf der gleichen Ebene anzusiedeln.
Wenn sich Deine Aussage nicht auf das Konzept der Sendung, sondern pauschal auf die Teilnehmer bezieht, finde ich das umso schlimmer. Mich stört doch nicht Deine Meinung zu einem ganz konkreten Sachverhalt (die du dann sicher auch fundiert begründen kannst), sondern die verallgemeinernde Haltung dazu. Das gleiche gilt für diejenigen, denen nichts besseres einfällt, als das die Shows „ein einziger Vorwurf sind“ und einen „Reflex zu brechen“ auslösen. Sorry – aber das ist Stammtischniveau und ungefähr so geistreich wie BILD-Schlagzeilen á la „die Finanzkrise macht uns alle arm“ oder „alle Politiker sind korrupt“. Woran man erneut klar erkennt, wie diese schwarz-weiß Betrachtung der Boulevard-Medien selbst solche Menschen prägt, die das empört weit von sich weisen.
Wieso sollte ich das Niveau höher machen als das der Sendung?
Pardon ich könnte auch ein Essay darüber schreiben, das Menschen andere Menschen für ihre Zwecke ausschlachten, per se tue ich das ebenfalls, das liegt in der Natur des Menschen, mögen muss ich es aber nicht.
Ich erhebe keinen Vorwurf gegen die Teilnehmer wo steht das? Ich stelle die berechtigte Frage wo es Werte schafft? Was ist der Sinn? Unterhaltung okay, das habe ich aber 24h auf all diesen Sendern und diese Sendungen sind dann das seichteste aus den ganzen Angebot. Was bleibt sonst, was bringt diese Sendung?
@hela2902 (« Wenn sich Deine Aussage nicht auf das Konzept der Sendung, sondern pauschal auf die Teilnehmer bezieht, finde ich das umso schlimmer. Mich stört doch nicht Deine Meinung zu einem ganz konkreten Sachverhalt (die du dann sicher auch fundiert begründen kannst), sondern die verallgemeinernde Haltung dazu. Das gleiche gilt für diejenigen, denen nichts besseres einfällt, als das die Shows „ein einziger Vorwurf sind“ und einen „Reflex zu brechen“ auslösen. Sorry – aber das ist Stammtischniveau und ungefähr so geistreich wie BILD-Schlagzeilen á la „die Finanzkrise macht uns alle arm“ oder „alle Politiker sind korrupt“. Woran man erneut klar erkennt, wie diese schwarz-weiß Betrachtung der Boulevard-Medien selbst solche Menschen prägt, die das empört weit von sich weisen. »):
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du auf wayfarer oder auf mich oder auf beide Beiträge kollektiv reagiert hast. Bitte um Klärung, damit ich weiss, welche Axt ich auspacken muss
@Vielfrass (« Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du auf wayfarer oder auf mich oder auf beide Beiträge kollektiv reagiert hast. Bitte um Klärung, damit ich weiss, welche Axt ich auspacken muss »):
Die Axt musst Du nicht gleich auspacken, nur weil wir in bestimmten Dingen anderer Meinung sind. Ich habe in der Tat Euch beide gemeint. Es geht mir auch gar nicht darum, eine Lanze für die komplette Kommerzialisierung von Musik und Kunst zu brechen. Diese kann und sollte man durchaus kritisieren.
Was mich massiv stört, ist die hier immer wieder anzutreffende Intoleranz gegenüber bestimmten Künstlern, besonders wenn diese dem "Mainstream" zuzuordnen sind. Wer Musik, die Millionen Menschen auf der Welt sehr gern hören, pauschal als "Scheiße" abwertet, dem unterstelle ich entweder ein vorurteilsbelastetes Herangehen oder das er sich nicht wirklich mit den Künstlern beschäftigt. Welches "Produkt" der Castingshows meinst Du denn - mittlerweile haben in diversen derartigen Shows allein in Deutschland schätzungsweise 100 Kandidaten teilgenommen, die sich qualitativ, in ihren Stil und ihrer Persönlichkeit erheblich voneinander unterscheiden. Da verbietet sich jedes Pauschalurteil von selbst.
Ich habe Mainstreamkünstler im Profil, ich habe nichts gegen die Teilnehmer dieser Castingsendungen (wobei ich davon ausgehe das sie von falschen Erwartungen dort reingehen), aber ich habe etwas gegen die Produkte zu den sie gemacht werden und die Ziele solcher Sendungen.
@wayfarer (« Ich habe Mainstreamkünstler im Profil, ich habe nichts gegen die Teilnehmer dieser Castingsendungen (wobei ich davon ausgehe das sie von falschen Erwartungen dort reingehen), aber ich habe etwas gegen die Produkte zu den sie gemacht werden und die Ziele solcher Sendungen. »):
Und das ist ein Punkt, in dem ich Dir zu 100% zustimme!!!
Allerdings wird nicht jeder Teilnehmer gleich zum Produkt gemacht. Ich behaupte sogar, dass die Mehrheit (vor allem die, die nicht zu den Siegern gehörten) nach der Show durchaus versuchen, sich als ernstzunehmende Künstler zu etablieren - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Gerade deshalb habe ich mich über die pauschale Abwertung sehr geärgert.
Ich finde es einfach unheimlich wichtig, zwischen den Auswüchsen einer rein kommerziell orientierten Musik- und Showindustrie und den Künstlern (die in ihrer Mehrheit nicht einfach nur geldgeil sind) zu unterscheiden. Das wird leider sehr oft - nicht nur hier im Forum - vergessen.
@hela2902 (« Was mich massiv stört, ist die hier immer wieder anzutreffende Intoleranz gegenüber bestimmten Künstlern, besonders wenn diese dem "Mainstream" zuzuordnen sind. Wer Musik, die Millionen Menschen auf der Welt sehr gern hören, pauschal als "Scheiße" abwertet, dem unterstelle ich entweder ein vorurteilsbelastetes Herangehen oder das er sich nicht wirklich mit den Künstlern beschäftigt. Welches "Produkt" der Castingshows meinst Du denn - mittlerweile haben in diversen derartigen Shows allein in Deutschland schätzungsweise 100 Kandidaten teilgenommen, die sich qualitativ, in ihren Stil und ihrer Persönlichkeit erheblich voneinander unterscheiden. Da verbietet sich jedes Pauschalurteil von selbst. »):
Letzteres stimmt nicht so ganz. Es gibt einige ganz charakterische Features, die sie alle gemeinsam haben, die auch erforderlich sind um überhaupt in diesem Medienmarkt zu "Erfolg" zu gelangen. Die haben in ihrer Art alle was gemeinsam, was mir jedesmal sauer aufstösst, wenn sie den Mund aufmachen. Schwer zu beschreiben, was es ist.
Musikalisch ist das sowieso alles nicht meine Welt, aber ich schliesse in meine Bewertung immer das Gesamtpaket ein (auf diese Weise kommen Scooter bei mir beispielsweise auf 7 / 10 Punkten, obwohl die Musik mir absolut nichts gibt).
Und genau da haben bis jetzt noch praktisch alle aus obiger Kategorie furchtbar abgeschnitten. Einzige Ausnahme: Mark Medlock, weil der schon wieder so assi ist, dass es lustig und amüsant rüberkommt (manchmal). Er bekommt deshalb 3 / 10, obwohl er das bisschen Talent das er hat an schlimmen Sommerpop verschleudert. Alle anderen liegen zwischen 0 und 2. Und zwar nicht pauschal, sondern jeder einzeln für sich. Ja, und genau da tummelt sich eben auch Lady Gaga.
Und wie viele Millionen das ansonsten toll finden, hat auf mein Urteil so viel Einfluss: 0.
"Warhol sagte, Kunst sollte auf die denkbar oberflächlichste Art bedeutungsvoll sein. Er war in der Lage, kommerzielle Kunst zu produzieren, die als ernsthafte Kunst anerkannt wurde, etwas Simples und Seichtes zu nehmen und auf einen anderen Planeten zu hieven. Genau das tue ich auch."
Im Interview …
ich will auch ne antwort
Zitat (« Man kann in ihrem exzentrischen Auftreten durchaus eine "egozentrische und clevere High-Society-Göre" sehen. Vielleicht hält sie vielen von uns damit aber auch nur einen Spiegel vor? »):
nö!
bzw welchen spiegel denn?
sie nutzt das system - ok
sie verändert es nicht
kritisiert es nicht
fügt nichts neues im sinne von "eigen und wiedererkennbar"
mit anderen worten: sie ist clever im sinne von "heulen mit den wölfen zum eigenen vorteil"
das ist ihr gutes recht. aber madonna gibt es schon
@hela2902 (« Nein, auch Dir - nur dass Du das wahrscheinlich noch nicht einmal merkst. Gerade die von Dir erwähnten TV-Shows "Germany next Topmodel" und "DSDS" sind hervorragende Beispiele. Diese Shows SOLLEN polarisieren und Pro und Kontra- Diskussionen provozieren - nur so bekommen sie die gewünschte Aufmerksamkeit. »):
Und du denkst, dass mir das nicht bewusst ist? Erzähl mir mal was neues.
@hela2902 (« Diejenigen, die immer wieder lautstark betonen müssen, wie sehr ihnen das ganze "am Arsch vorbeigeht" und sich dabei sogar noch besser und der Masse überlegen fühlen sind genauso "Opfer" dieser von Lady Gaga karikierten Medienmaschinerie wie blindgläubig-fanatische Fans solcher Shows. Blauäugige Begeisterung und aggressive Ablehnung sind die beiden Seiten der gleichen Medaille. Der wirklich intelligente und interessierte befasst sich nämlich mit beiden Seiten und ist deshalb auch in der Lage zu differenzieren. »):
Ich fasse deine Argumentation mal zusammen:
"Geäußerte Kritik an dieser Medienmaschinerie ist ein Indiz für niedrige Intelligenz."
Bisschen armselige Behauptung, findest du nicht? Billige Argumentation, unterste Schublade.
@dein_boeser_Anwalt (« welchen spiegel denn?
sie nutzt das system - ok
sie verändert es nicht
kritisiert es nicht
fügt nichts neues im sinne von "eigen und wiedererkennbar" »):
Offensichtlich ist meine Aussage mit dem „Spiegel vorhalten“ teilweise missverstanden worden. Was ich damit ausdrücken wollte, ist folgendes:
Lady Gaga nutzt nicht nur das System, sondern präsentiert sich (meiner Meinung nach bewusst) als Kunstfigur, die viele Facetten der modernen Gesellschaftskultur aufgreift: der Wunsch, sich um jeden Preis aus der Masse herauszuheben, das Streben nach offensiv-aggressiver Jugendlichkeit und dem dazugehörigen Sexappeal, betont provozierende Kleidung und Styling verbunden mit extravagantem Auftreten, bei dem der Mensch hinter der Fassade zurücktritt.
Das ist nichts grundlegend Neues und Revolutionäres, ganz sicher auch nichts geistreich- anspruchsvolles oder ein Beweis von Vielseitigkeit. Dafür jedoch ein Spiegelbild unserer Zeit, dem sich letztlich nur sehr wenige Menschen wirklich entziehen. Ich sehe dort durchaus Parallelen zum Schaffen von Andy Warhol, der als einer der ersten den Leuten ihre neuen Ikonen bewusst gemacht hat: Showstars und Konsumgüter, Disneyfiguren und Trash – und gleichzeitig zeigte, wie diese Ikonen beliebig reproduzierbar sind.
Lady Gaga vereint viele dieser Klischees des „Konsumartikels Popstar“ und man kann darin meiner Meinung nach durchaus eine hintersinnig-kritische Haltung der jungen Dame herauslesen. Das da nichts „eigenes und wiedererkennbares“ zu finden ist, liegt auf der Hand: Individualität und Persönlichkeit werden von den meisten Leuten gar nicht gefragt – was zählt ist das beliebig austauschbare seelenlose Produkt, nach dessen Verfall vs. Absturz man sich halt einfach ein neues Idol sucht.
Und selbst diejenigen, die sich von dieser „Plastik-Welt“ distanzieren wollen, flüchten in die Uniformität der „Gegenseite“, in dem sie pauschal erst einmal alles aus dieser Richtung als „Müll“, „Schrott“ usw. bezeichnen und gar nicht oft genug betonen können, wie sehr ihnen „DSDS“, MTV, Dieter Bohlen und die Musikindustrie am Allerwertesten vorbeigehen. Da tritt pauschale Abgrenzung an die Stelle sachlicher Auseinandersetzung, die immer Pro- und Kontra-Argumente vereinen wird. Mit Individualität hat das eben so wenig zu tun, wie das von Lady Gaga karikierte „Kunstprodukt Star“.
guter text.
an das freiwillig (!) karikierende element glaube ich bei der frau jedoch kein bisschen.
all zu sehr gibt sie den rattenfänger von hameln für die ganz jungen oder ganz retardierten.
karikierend würde ja eine ironische brechung voraussetzen a la zb lady bitch ray.
sie ist in der tat ein kind dieser zeit. ein produkt des paris-flairs.
...und ich meine nicht die weltstadt der liebe!
@Vielfrass («
"Geäußerte Kritik an dieser Medienmaschinerie ist ein Indiz für niedrige Intelligenz."
Bisschen armselige Behauptung, findest du nicht? Billige Argumentation, unterste Schublade. »):
Danke Dir, besser kann man es nicht ausdrücken!
ich verstehe sie anders. ich vermute, sie meint, man solle acht geben, nicht bloß schon als reflex alles zu verteufeln, welches ein produkt der labelindustrie ist.
das stimmt ja. es geht nur um den scharfen analytischen blick und die selbstüberprüfung beim fassen eines standpunkts bezgl einer band/künstler(in).....das sehen nur die künstler meistens anders.,,,,naja....
@dein_boeser_Anwalt (« ich verstehe sie anders. ich vermute, sie meint, man solle acht geben, nicht bloß schon als reflex alles zu verteufeln, welches ein produkt der labelindustrie ist.
das stimmt ja. es geht nur um den scharfen analytischen blick und die selbstüberprüfung beim fassen eines standpunkts bezgl einer band/künstler(in).....das sehen nur die künstler meistens anders.,,,,naja.... »):
Naja, die Möglichkeit, dass ich mich tatsächlich kritisch und offen mit einer Materie auseinandergesetzt haben und trotzdem zu einem vernichtenden Urteil gekommen sein könnte, scheint sie völlig außer Acht gelassen zu haben.
Ich kenn diese unterschwelligen Unterstellungen ziemlich gut, die ich immer wieder um die Ohren kriege, nur weil sich jemand angegriffen fühlt und inhaltlich nichts Substantielles zu entgegnen hat.
Als erstes kommen dann immer Aneinanderreihungen von Annahmen und Pauschalisierungen, die in dem Rückschluss meiner Inkompetenz oder gar mangelnden Intelligenz gipfeln.
Wenn dieser Hieb dann ins Leere geht, wirds meistens RICHTIG persönlich.
Als letztes kommen sie dann in der Regel angeschleimt und finden, dass ich vielleicht doch nicht so dumm bin wie sie dachten und finden 1000 Erklärungen warum ihre Beleidigungen zu dem damaligen Zeitpunkt verständlich waren.
Klingt jetzt sicher ziemlich eingebildet und arrogant. Hat aber auch was von Spiegel vorhalten, finde ich
Kann mich nicht erinnern, daß Andy Warhol so 'ne Attention Whore war.
@Vielfrass («
Naja, die Möglichkeit, dass ich mich tatsächlich kritisch und offen mit einer Materie auseinandergesetzt haben und trotzdem zu einem vernichtenden Urteil gekommen sein könnte, scheint sie völlig außer Acht gelassen zu haben. »):
"Anschleimen" werde ich mich ganz bestimmt nicht und persönlich beleidigen möchte ich Dich auch nicht, aber:
@Vielfrass (« Ja, dir vielleicht. Ich seh in der nix anderes als in den ganzen Plunzen die mir schon bei Germanys next Topzicke und Deutschland sucht die Super-Heulsuse am Arsch vorbei gehen. Wer sich da wiederfindet hat echt 'ne Therapie nötig. »):
Wer so etwas hier schreibt, klingt nicht gerade danach, sich mit irgendeiner Materie auseinander gesetzt zu haben. Schon der Einstieg ist nichts weiter als eine reflexartige Abwehrbewegung gegen eine Meinungsäußerung, die dir persönlich nicht passt. Auch mit sehr viel Wohlwollen kann ich in deinen Worten keine sachliche Auseinandersetzung oder Argumentation erkennen.
Über das Thema Lady Gaga /Andy Warhol kann man durchaus verschiedener Ansicht sein. Ich möchte auch gar nicht behaupten, dass meine Sicht der Dinge die allein richtige Interpretation ihres Auftretens ist. Das gleiche gilt auch für die Bewertung von TV-Shows wie "Deutschland sucht den Superstar", die berechtigterweise reichlich Grund zu einer kritischen Betrachtung geben.
Nur wenn einem ein Thema "am Arsch vorbei geht" - also nicht interessiert - dann wird man sich damit auch nicht näher befassen. Allerdings sollte man sich dann auch nicht dazu äußern.
Die Möglichkeit, nach offener und intensiver Auseinandersetzung zu einem, wie du schreibst, "vernichtenden Urteil" zu kommen, besteht natürlich. Allerdings spricht zumindest meine Erfahrung dafür, dass pauschal vernichtende Urteile ebenso wie kritiklose Begeisterung fast immer das Resultat mangelnder Sachkenntnis und einer gewissen Oberflächlichkeit sind. Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern eher mit plakativem Schubladendenken - maßgeblich geprägt von den Medien. (Fast) jede Sache hat eben zwei Seiten, man sollte nur bereit sein, beide zu sehen und zu akzeptieren.
Da steht nicht, dass mir die Sendung oder das übergreifende Medienkonzept am Arsch vorbeigeht. Wer lesen kann und so...
Die Aussage bezieht sich auf die Teilnehmer der Sendung, respektive auf das daraus entstehende Produkt "Popstar" oder "Topmodel".
Und in dem Zusammenhang geht mir das Verständnis ab, welche mangelnde Sachkenntnis du mir hier vorwerfen möchtest. Die Medien präsentieren mir ein Produkt, und dieses Produkt finde ich scheisse.
Die zweite Seite der Medaille sind demnach Personen, die dieser Form der Kultur (das Produkt!) wohl etwas abgewinnen können. Na bitte, wenn sie das möchten... ändert nichts an meiner Meinung, oder?
Womit bitte soll ich mich denn da noch auseinandersetzen?
Und es sei mir ja wohl erlaubt, das ganze Gehabe von Lady Gaga als reines Marketingkonzept einzuschätzen und ihren Stellenwert in meiner persönliche Beurteilung auf der gleichen Ebene anzusiedeln.
Wenn das ein Vorwurf sein soll, sollte man bedenken das die genannten Sendungen ein einziger Vorwurf sind.
Und ja diese Sendungen lösen einen Reflex aus, zu brechen.
Was willst du dazu hören? Das es kulturell Wertvolle Sendungen sind, die sowohl die Teilnehmer und den Zuschauer intellektuell voranbringen.
Wenn sich Deine Aussage nicht auf das Konzept der Sendung, sondern pauschal auf die Teilnehmer bezieht, finde ich das umso schlimmer. Mich stört doch nicht Deine Meinung zu einem ganz konkreten Sachverhalt (die du dann sicher auch fundiert begründen kannst), sondern die verallgemeinernde Haltung dazu. Das gleiche gilt für diejenigen, denen nichts besseres einfällt, als das die Shows „ein einziger Vorwurf sind“ und einen „Reflex zu brechen“ auslösen. Sorry – aber das ist Stammtischniveau und ungefähr so geistreich wie BILD-Schlagzeilen á la „die Finanzkrise macht uns alle arm“ oder „alle Politiker sind korrupt“. Woran man erneut klar erkennt, wie diese schwarz-weiß Betrachtung der Boulevard-Medien selbst solche Menschen prägt, die das empört weit von sich weisen.
Wieso sollte ich das Niveau höher machen als das der Sendung?
Pardon ich könnte auch ein Essay darüber schreiben, das Menschen andere Menschen für ihre Zwecke ausschlachten, per se tue ich das ebenfalls, das liegt in der Natur des Menschen, mögen muss ich es aber nicht.
Ich erhebe keinen Vorwurf gegen die Teilnehmer wo steht das? Ich stelle die berechtigte Frage wo es Werte schafft?
Was ist der Sinn? Unterhaltung okay, das habe ich aber 24h auf all diesen Sendern und diese Sendungen sind dann das seichteste aus den ganzen Angebot.
Was bleibt sonst, was bringt diese Sendung?
Die Gaga sieht aus wie ein Tier.
Tiere mag ich nicht.
Tiere sind böse.
Ich esse Tiere.
Pfui, Gaga - Pfuiii!
@hela2902 (« Wenn sich Deine Aussage nicht auf das Konzept der Sendung, sondern pauschal auf die Teilnehmer bezieht, finde ich das umso schlimmer. Mich stört doch nicht Deine Meinung zu einem ganz konkreten Sachverhalt (die du dann sicher auch fundiert begründen kannst), sondern die verallgemeinernde Haltung dazu. Das gleiche gilt für diejenigen, denen nichts besseres einfällt, als das die Shows „ein einziger Vorwurf sind“ und einen „Reflex zu brechen“ auslösen. Sorry – aber das ist Stammtischniveau und ungefähr so geistreich wie BILD-Schlagzeilen á la „die Finanzkrise macht uns alle arm“ oder „alle Politiker sind korrupt“. Woran man erneut klar erkennt, wie diese schwarz-weiß Betrachtung der Boulevard-Medien selbst solche Menschen prägt, die das empört weit von sich weisen. »):
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du auf wayfarer oder auf mich oder auf beide Beiträge kollektiv reagiert hast. Bitte um Klärung, damit ich weiss, welche Axt ich auspacken muss
@Vielfrass (« Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du auf wayfarer oder auf mich oder auf beide Beiträge kollektiv reagiert hast. Bitte um Klärung, damit ich weiss, welche Axt ich auspacken muss »):
Die Axt musst Du nicht gleich auspacken, nur weil wir in bestimmten Dingen anderer Meinung sind. Ich habe in der Tat Euch beide gemeint. Es geht mir auch gar nicht darum, eine Lanze für die komplette Kommerzialisierung von Musik und Kunst zu brechen. Diese kann und sollte man durchaus kritisieren.
Was mich massiv stört, ist die hier immer wieder anzutreffende Intoleranz gegenüber bestimmten Künstlern, besonders wenn diese dem "Mainstream" zuzuordnen sind. Wer Musik, die Millionen Menschen auf der Welt sehr gern hören, pauschal als "Scheiße" abwertet, dem unterstelle ich entweder ein vorurteilsbelastetes Herangehen oder das er sich nicht wirklich mit den Künstlern beschäftigt. Welches "Produkt" der Castingshows meinst Du denn - mittlerweile haben in diversen derartigen Shows allein in Deutschland schätzungsweise 100 Kandidaten teilgenommen, die sich qualitativ, in ihren Stil und ihrer Persönlichkeit erheblich voneinander unterscheiden. Da verbietet sich jedes Pauschalurteil von selbst.
Ich habe Mainstreamkünstler im Profil, ich habe nichts gegen die Teilnehmer dieser Castingsendungen (wobei ich davon ausgehe das sie von falschen Erwartungen dort reingehen), aber ich habe etwas gegen die Produkte zu den sie gemacht werden und die Ziele solcher Sendungen.
@wayfarer (« Ich habe Mainstreamkünstler im Profil, ich habe nichts gegen die Teilnehmer dieser Castingsendungen (wobei ich davon ausgehe das sie von falschen Erwartungen dort reingehen), aber ich habe etwas gegen die Produkte zu den sie gemacht werden und die Ziele solcher Sendungen. »):
Und das ist ein Punkt, in dem ich Dir zu 100% zustimme!!!
Allerdings wird nicht jeder Teilnehmer gleich zum Produkt gemacht. Ich behaupte sogar, dass die Mehrheit (vor allem die, die nicht zu den Siegern gehörten) nach der Show durchaus versuchen, sich als ernstzunehmende Künstler zu etablieren - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Gerade deshalb habe ich mich über die pauschale Abwertung sehr geärgert.
Ich finde es einfach unheimlich wichtig, zwischen den Auswüchsen einer rein kommerziell orientierten Musik- und Showindustrie und den Künstlern (die in ihrer Mehrheit nicht einfach nur geldgeil sind) zu unterscheiden. Das wird leider sehr oft - nicht nur hier im Forum - vergessen.
@hela2902 («
Was mich massiv stört, ist die hier immer wieder anzutreffende Intoleranz gegenüber bestimmten Künstlern, besonders wenn diese dem "Mainstream" zuzuordnen sind. Wer Musik, die Millionen Menschen auf der Welt sehr gern hören, pauschal als "Scheiße" abwertet, dem unterstelle ich entweder ein vorurteilsbelastetes Herangehen oder das er sich nicht wirklich mit den Künstlern beschäftigt. Welches "Produkt" der Castingshows meinst Du denn - mittlerweile haben in diversen derartigen Shows allein in Deutschland schätzungsweise 100 Kandidaten teilgenommen, die sich qualitativ, in ihren Stil und ihrer Persönlichkeit erheblich voneinander unterscheiden. Da verbietet sich jedes Pauschalurteil von selbst. »):
Letzteres stimmt nicht so ganz. Es gibt einige ganz charakterische Features, die sie alle gemeinsam haben, die auch erforderlich sind um überhaupt in diesem Medienmarkt zu "Erfolg" zu gelangen. Die haben in ihrer Art alle was gemeinsam, was mir jedesmal sauer aufstösst, wenn sie den Mund aufmachen. Schwer zu beschreiben, was es ist.
Musikalisch ist das sowieso alles nicht meine Welt, aber ich schliesse in meine Bewertung immer das Gesamtpaket ein (auf diese Weise kommen Scooter bei mir beispielsweise auf 7 / 10 Punkten, obwohl die Musik mir absolut nichts gibt).
Und genau da haben bis jetzt noch praktisch alle aus obiger Kategorie furchtbar abgeschnitten. Einzige Ausnahme: Mark Medlock, weil der schon wieder so assi ist, dass es lustig und amüsant rüberkommt (manchmal). Er bekommt deshalb 3 / 10, obwohl er das bisschen Talent das er hat an schlimmen Sommerpop verschleudert. Alle anderen liegen zwischen 0 und 2. Und zwar nicht pauschal, sondern jeder einzeln für sich. Ja, und genau da tummelt sich eben auch Lady Gaga.
Und wie viele Millionen das ansonsten toll finden, hat auf mein Urteil so viel Einfluss: 0.