Nach "Old Town Road" zeigt die Comeback-Single "Holiday", dass Lil Nas kein One-Hit-Wonder bleibt.

Der Nordpol (ynk) - Wenn der erste Song direkt der größte Hit aller Zeiten ist, lastet nicht wenig Druck auf dem Nachfolger. Klar, Lil Nas X hat nach "Old Town Road" mit der "7"-EP zumindest ein paar kleinere Treffer verzeichnet, aber nach einem langen Ruhe-Episode steht doch die Frage im Raum: Kann er noch mal? Nun ist "Holiday" mit spektakulärem Musikvideo erschienen und zeigt mit glasklarer Vision, dass Lil Nas mehr als nur Cowboy-Stiefel und TikTok ist.

Die Produktion bleibt in den Händen von Take A Daytrip, dieses Mal aber mit Unterstützung von Memphis-Bouncevater Tay Keith. Essentiell scheint Lil Nas da weitermachen zu wollen, wo er mit "Panini" aufgehört hat. Smoothe Vocals über eingängigen Synth-Trap-Beats. Eigenständig und interessant genug, um seiner Persona gerecht zu werden, aber sich definitiv auch nicht zu schade für das Radio.

Die futuristische Video-Ästhetik bleibt, wird dieses Mal aber mit ein bisschen morbider Weihnachts-Deko aufgehübscht. Lil Nas serviert die Y2K-Aesthetics, für die den Indie-Hyperpoppern einfach das Budget fehlt.

Aber abseits vom soliden Song: Wie schön ist es bitte, dass es endlich einen absolut selbstverständlichen schwulen Pop-Rapper gibt? Der es weder thematisieren noch ausblenden muss und trotzdem das volle Potential bietet, in der Oberliga mitzuspielen? Die reine Tatsache, dass "Holiday" definitiv Hitpotential mitbringt und darin eine Line wie "I might bottom on the low, but I top shit" einbaut, so ganz selbstverständlich. Ob er nun der Popstar wird, der er werden könnte oder nicht - Lil Nas ist jetzt schon eine Ikone und hat sich Bragging Rights für die Ewigkeit gesichert.

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