Der amerikanische Songwriter Daniel Johnston ist tot. Er starb gestern im Alter von 58 Jahren in seinem Haus in Houston an einem Herzinfarkt. Johnston war manisch-depressiv und musste regelmäßig Medikamente einnehmen. Seit Jahren kämpfte er zudem mit gesundheitlichen Problemen, teilte sein Bruder …
Ich fass es immer noch nicht, mein absoluter Lieblingsmusiker ist tot, seine Musik hat mir über die letzten Jahre meiner eigenen psychischen Probleme wunderbar geholfen und wird mir auch weiterhin helfen, seine Werke sind einfach wunderbar, Danke und Ruhe in Frieden Danny.
ja, der film war geil. müßt ich mir auch nochmals geben. 2005 kam ja dann von dem regisseur auch noch das quasi west-coast pendant "wassup rockers" raus. weiß noch, wie wir uns damals fürstlich über den skinny jeans der protagonisten lustig gemacht haben. ein paar jahre später dann ...
Psychopharmaka können Leben retten und Leiden lindern. Nicht nur unter einem Kondolenzartikel ist dein Kommentar unpassend und schwachsinnig, aber hier ganz besonders.
Psychopharmaka sind nur für kurzfristige Anwendung und in besonders schweren Fällen sinnvoll. Längere Behandlungen sind enorm schädlich. Auch wenn es auch hier Bemühungen gibt, statt wirkungsvollerer Gesprächstherapien langfristig Tabletten zu verschreiben, ist das in den USA viel üblicher.
Wer sich fürs Thema interessiert, dem ist "Neuromythologie" von Hasler zu empfehlen.
Seitdem ich massiv Medikamente fresse, ist mein Leben DEUTLICH angenehmer. Verglichen zu meiner Jugend. Ich tue, so in Relation, echt deutlich weniger dumme Dinge. Gehe arbeiten, zahle Steuern. Ohne wäre ich Safe tot oder Psychiatrie. Ich ♥ Medikamente
"Wer sich fürs Thema interessiert" sich aber trotzdem nicht wirklich damit auskennt, lässt Sprüche wie "Psychopharmaka sind nur für kurzfristige Anwendung und in besonders schweren Fällen sinnvoll." vom Stapel.
Sind wir hier bei Scientology oder beim AfD und Reichsbürger Stammtisch?
Sämtliche Wirkstoffe moderner Psychopharmaka sind über 50 Jahre alt, wurden nur geringfügig verändert und sind ausschließlich für Fälle vorgesehen gewesen, in denen Menschen akut eine Gefahr für sich selbst oder andere sind. Noch in den 90ern wurde fast keinem Klienten so etwas verschrieben. Daß sie heute auch Klienten verschrieben werden, die nur leichte Verstimmungen haben, ist nachweislich ein Ergebnis von Lobbyarbeit und Änderungen im Versicherungssystem. Sämtliche unabhängige Metastudien ergeben, daß Psychopharmaka bei praktisch allen Klienten mittel- bis langfristig weitaus schlechter wirken als konventionelle Therapien. Und man sollte einbeziehen, daß Klienten IMMER unglaubliche viele, einschneidende Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Darunter u.A. auch, daß die ursprünglichen Beschwerden schlimmer werden.
Also ja - Dreckspsychopharmaka. Und nun bitte weiterquasseln.
Das, mit vielleicht noch dem Hinweis, dass Psychopharmaka in vielen Fällen eine "konvertielle" Therapie erst ermöglichen, und vielleicht noch mit dem Verzicht auf "Immer", ein Wort, das fast immer falsch ist, wäre ja okay gewesen, wobei es hier nie um Psychopharmaka ging, bis zu jenem, was halt nicht okay ist: eine höchst polemische, unsachliche und gefährliche Äußerung.
Es gibt einen schönen Beitrag von Chris Titus über Psychopharmaka bzw Antidepressiva. Ja, ragism hat nicht soo unrecht. Bei vielen (gängigen ADs) steht im Beipackzettel "kann Depressionen verursachen" aber es ist halt nicht alles Depression. Und natürlich kann ich 3x die Woche (mehr zahlt die Krankenkasse nicht) darüber reden, dass vollkommen unsinnig ist, jeden Tag ne Stunde zu kontrollieren, ob der Herd auch wirklich aus ist, wenn ich den vor 3 Jahren das letzte Mal benutzt habe und mich seitdem nur von Wurstsalat ernähre. Aber das ändert dennoch nichts an dem Bedürfnis, ausgiebig zu checken ob er auch tatsächlich aus ist, wenn ich das Haus verlasse.
Mit seinen späteren Erläuterungen schon, mit der ursprünglichen Aussage überhaupt nicht. Und es hat halt auch nichts mit dem Tod zu tun, um den es hier eigentlich geht. Psychopharmaka als Ursache für den Tod darzustellen ist höchst spekulativ.
Worum geht es jetzt, speziell um Antidepressiva oder um Psychopharmaka allgemein? Da sollte man unterscheiden können. Eine Depression ist schon etwas anderes als eine Manisch-Depressive Erkrankung und erst recht als eine "leichte Verstimmung". Außerdem gibt es viele andere Formen von psychischen Erkrankungen, die nicht mal eben kurzfristig mit Medikamenten zu kurieren sind und deren Rest mit einer Gesprächstherapie behebbar ist. Das ist billiges Stammtischgequatsche von Leuten, die nicht zwischen Antidepressiva und Antipsychotika oder anderen Medikamenten und auch nicht zwischen Depressionen und anderen psychischen Krankheiten unterscheiden können. Die "Dreckspsychopharmaka" Pauschalaussagen von Ragism sind und bleiben Blödsinn. Zumindest so pauschal wie es von Ragism geschrieben ist.
"Bist ja auch schließlich der härteste, kaputteste und dadurch auch irgendwie coolste Dude hier"
in manchen momenten ist der werte herr torque sogar der knuffigste.und wohl definitiv der einzige von uns allen, der im gothic/postpunk-feld und im hiphop gleichermaßen zuhause ist. das muss man in der bandbreite erstmal schaffen.
Ich finde diskursives Engagement von Usern und Userinnen toll. Von Laien und Patient*innen kann mensch aber nicht erwarten, dass sie alle globalen Zusammenhänge, das methodisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis.
Mich würde an dieser Stelle ja mal interessieren, wie ein torque, der ja sowohl ausgesprochener Fan von allem musikalisch möglichst Abgefuckten, Degenerierten und Niederträchtigem ist, aber gleichzeitig auch in der Lage ist Werke von aus der Scheiße erwachsener purer Schönheit wertzuschätzen, selber die Wechselwirkung dieser beiden musikalischen Pole auf seine eigene Verfassung einschätzen würde, sofern eine solche denn in nennenswertem Maße vorhanden ist.
"Von Laien und Patient*innen kann mensch aber nicht erwarten, dass sie alle globalen Zusammenhänge, das methodisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis"
Von "Profis" allein aber auch nicht zwangsläufig, da diese halt auch ihren blinden Flecken und ihrem Bias unterliegen. Ist ja jetzt auch nicht so lange her, dass das Mittel der Wahl in vielen solcher Fällen war, den Patienten einfach "ruhig zu stellen", gerne auch unter Zuführung bleibender körperlicher Schäden und das dann als Behandlungserfolg zu verkaufen. Dass wir da jetzt ein Stückchen weiter sind ist sicherlich auch zu einem großen Teil einer zugenommenen Empathie und einem zugenommenen Verständnis für die Patientenseite zu verdanken. Von daher ist das Wort "Diskurs" hier schon ganz richtig, da es hier mMn zwingend beider Perspektiven bedarf. Und ich denke in diesem Diskurs ist auch ein gewisser Grundzweifel, wie in Ragism an den Tag legt, sofern er sich dann auch in eine rationale, differenzierte Perspektive einfügt, nicht ganz Fehl am Platze. Denn das vieles in unser Behandlung von psychisch Kranken auch heute noch nach den anfangs geschilderten Mustern verläuft, das halte ich für absolut gegeben und ich denke mal in ein paar Jahrzehnten werden wir vieles, was heute noch Praxis ist, so auch nicht mehr unterschreiben können und wollen. Da tut sich ja auch immernoch viel auch z.B. von Gesetzesseite. Und ich denke mal viele Medikationen bzw. Verschreibungspraktiken fallen da auch noch in dieses Spannungsfeld zwischen tatsächlich hilfreichen und lebensrettenden Maßnahmen auf der einen und relativ achtloser holzhammerhafter Unterdrücken von Problemen, mit denen man sonst nicht umzugehen weiß/will, auf der anderen Seite.
"Von Laien und Patient*innen kann mensch aber nicht erwarten, dass sie alle globalen Zusammenhänge, das methodisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis."
Recht so, das ist nur was für ausgebildete Mediziner mit entsprechendem Schwerpunkt, wie Psychiater oder Pharmakologen.
Ja, und ihr habt auch alle ganz brav und superfein differenziert. Jetzt darf sich jeder noch ein Eis holen, vorm Schlafen gehen Zähne putzen nicht vergessen und nächste Woche diskutieren wir weiter, hm? Danke.
Ach ja, props für die zuverlässig in jedem Kontext zu Einspruch führende Kommentarvorlage gehen selbstverständlich raus an Deutschlands obersten Freidemokraten!
"Ach ja, props für die zuverlässig in jedem Kontext zu Einspruch führende Kommentarvorlage gehen selbstverständlich raus an Deutschlands obersten Freidemokraten!"
Verstehe ich nicht, was meinst du? Kann ja eigentlich nur Gleep sein, weil ich lediglich blöd gestichelt habe. Aber was war daran jetzt so verwerflich, dass man einfach abtun kann, ohne auf den Inhalt einzugehen?
Und abgesehen davon: wieder ne schlechte Woche, doc?
"Ich finde politisches Engagement von Schülerinnen und Schülern toll. Von Kindern und Jugendlichen kann man aber nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis. CL"
Und abgesehen davon: Nö, ich hab den Eindruck, bei anderen Userinnen und Usern läuft's z.T. gerade sehr viel karger und unangenehmer...
Vom ersten Album bis Artistic Vice sind alle seine Werke sehr stark, Retired Boxer ist aber selbst für Johnston Verhältnisse sehr "schwer" zu hören vom Lo-Fi Sound, Don't Be Scared hat (mMn) die stärksten Songs aber auch recht viele dieser Unterbrechungen wo man einfach nur Tonrekoderaufnahmen aus dem Alltag hört, ein Insidertipp wäre The What of Whom oder Continued Stories with Texas Instruments und die allgemein populärsten Alben sind Hi, How Are You und Yip/Jump Music
Der Inbegriff eines DIY-Musikers. Ich durfte ihn einmal live sehen. Der Auftritt war eher eine Tragikkomödie. Im positiven Sinne. Musikalisch natürlich ganz groß. Zum Abschluss stürmte er überstürzt von der Bühne und verschwand in der nächtlichen Stadt. Es mussten noch Mitarbeiter des Clubs ausschwärmen und ihn wieder einfangen. RIP Danny Boy
Der amerikanische Songwriter Daniel Johnston ist tot. Er starb gestern im Alter von 58 Jahren in seinem Haus in Houston an einem Herzinfarkt. Johnston war manisch-depressiv und musste regelmäßig Medikamente einnehmen. Seit Jahren kämpfte er zudem mit gesundheitlichen Problemen, teilte sein Bruder …
Ich fass es immer noch nicht, mein absoluter Lieblingsmusiker ist tot, seine Musik hat mir über die letzten Jahre meiner eigenen psychischen Probleme wunderbar geholfen und wird mir auch weiterhin helfen, seine Werke sind einfach wunderbar, Danke und Ruhe in Frieden Danny.
Unfassbar ????. Einer der ganz ganz ganz großen songwriter ist nicht mehr. R.I.P.
Der darauf befindliche Song "Casper The Friendly Ghost" schaffte es 1995 auf den Film-Soundtrack von "Kids".
Keine Angst, Jenny...ich bin's, Cäspa!
Muss ich mal wieder gucken, beste dt. Synchro ♥
ja, der film war geil. müßt ich mir auch nochmals geben.
2005 kam ja dann von dem regisseur auch noch das quasi west-coast pendant "wassup rockers" raus.
weiß noch, wie wir uns damals fürstlich über den skinny jeans der protagonisten lustig gemacht haben.
ein paar jahre später dann ...
-den+die
Was war ein paar jahre später? Da hast du dann selbst skinny Jeans gerockt oder wie?
bist du schwul?
Diggensäck?
Sind Homosexuelle für dich ein ähnlich großes Feindbild wie Ausländer?
Noch nie gehört, aber der Song vom Kasperl mit dem dermaßen unrhythmischen Rhythmus.. kaum zu glauben daß der Typ psyschische Probleme hatte.
@mörchen
ich deute dein aaliges ausweichen auf meine simple frage mal als ein zaghaftes ja
RIP ich hoffe, er hat nun den verdienten Frieden gefunden. Ist es bezeichnend, dass einige/viele derer, die er beeinflusst hat auch nicht mehr leben?
Grausame Nachricht. Dreckige Psychopharmaka...
@Ragism:
"dreckige Psychopharmaka...."
So ein Schmarrn:
58. Jahre + Raucher + Fettleibigkeit = Herzkasper
Objektiv ist das so einfach. Verschwörungstheorien überflüssig.
@Daniel Johnston:
RIP
@mad dog
Fettleibigkeit kann auch von den Medikamenten kommen.
@Ragism
Wer sagt das er mit seinen psychischen Problemen ohne die Medikamente so alt geworden wäre?
Die pauschale Aussage "dreckige Psychopharmaka...." Schwachsinn. Es geht hier nicht um jemanden der grundlos, nur um high zu werden Drogen nahm.
Psychopharmaka können Leben retten und Leiden lindern. Nicht nur unter einem Kondolenzartikel ist dein Kommentar unpassend und schwachsinnig, aber hier ganz besonders.
Psychopharmaka sind nur für kurzfristige Anwendung und in besonders schweren Fällen sinnvoll. Längere Behandlungen sind enorm schädlich. Auch wenn es auch hier Bemühungen gibt, statt wirkungsvollerer Gesprächstherapien langfristig Tabletten zu verschreiben, ist das in den USA viel üblicher.
Wer sich fürs Thema interessiert, dem ist "Neuromythologie" von Hasler zu empfehlen.
"Psychopharmaka sind nur für kurzfristige Anwendung und in besonders schweren Fällen sinnvoll. " - "dreckige Psychopharmaka"
Seitdem ich massiv Medikamente fresse, ist mein Leben DEUTLICH angenehmer. Verglichen zu meiner Jugend. Ich tue, so in Relation, echt deutlich weniger dumme Dinge. Gehe arbeiten, zahle Steuern. Ohne wäre ich Safe tot oder Psychiatrie. Ich ♥ Medikamente
massiv medikamente bestimmt super
"Wer sich fürs Thema interessiert" sich aber trotzdem nicht wirklich damit auskennt, lässt Sprüche wie "Psychopharmaka sind nur für kurzfristige Anwendung und in besonders schweren Fällen sinnvoll." vom Stapel.
Sind wir hier bei Scientology oder beim AfD und Reichsbürger Stammtisch?
.....Ohne wäre ich Safe tot
Aber natürlich wärst du das!
Bist ja auch schließlich der härteste, kaputteste und dadurch auch irgendwie coolste Dude hier!
"Aber natürlich wärst du das!
Bist ja auch schließlich der härteste, kaputteste und dadurch auch irgendwie coolste Dude hier!"
Kannst du mit deinem beschränkten Horizont und deiner fehlenden Ambiguitätstoleranz nicht einfach Mal die Fresse halten?
Nein kann er nicht. Hat dieser hs hier ja schon oft genug bewiesen.
Niiieeeemaaaaallllsssss
Sämtliche Wirkstoffe moderner Psychopharmaka sind über 50 Jahre alt, wurden nur geringfügig verändert und sind ausschließlich für Fälle vorgesehen gewesen, in denen Menschen akut eine Gefahr für sich selbst oder andere sind. Noch in den 90ern wurde fast keinem Klienten so etwas verschrieben. Daß sie heute auch Klienten verschrieben werden, die nur leichte Verstimmungen haben, ist nachweislich ein Ergebnis von Lobbyarbeit und Änderungen im Versicherungssystem.
Sämtliche unabhängige Metastudien ergeben, daß Psychopharmaka bei praktisch allen Klienten mittel- bis langfristig weitaus schlechter wirken als konventionelle Therapien. Und man sollte einbeziehen, daß Klienten IMMER unglaubliche viele, einschneidende Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Darunter u.A. auch, daß die ursprünglichen Beschwerden schlimmer werden.
Also ja - Dreckspsychopharmaka. Und nun bitte weiterquasseln.
Das, mit vielleicht noch dem Hinweis, dass Psychopharmaka in vielen Fällen eine "konvertielle" Therapie erst ermöglichen, und vielleicht noch mit dem Verzicht auf "Immer", ein Wort, das fast immer falsch ist, wäre ja okay gewesen, wobei es hier nie um Psychopharmaka ging, bis zu jenem, was halt nicht okay ist: eine höchst polemische, unsachliche und gefährliche Äußerung.
Es gibt einen schönen Beitrag von Chris Titus über Psychopharmaka bzw Antidepressiva. Ja, ragism hat nicht soo unrecht. Bei vielen (gängigen ADs) steht im Beipackzettel "kann Depressionen verursachen" aber es ist halt nicht alles Depression. Und natürlich kann ich 3x die Woche (mehr zahlt die Krankenkasse nicht) darüber reden, dass vollkommen unsinnig ist, jeden Tag ne Stunde zu kontrollieren, ob der Herd auch wirklich aus ist, wenn ich den vor 3 Jahren das letzte Mal benutzt habe und mich seitdem nur von Wurstsalat ernähre. Aber das ändert dennoch nichts an dem Bedürfnis, ausgiebig zu checken ob er auch tatsächlich aus ist, wenn ich das Haus verlasse.
"Ja, ragism hat nicht soo unrecht"
Mit seinen späteren Erläuterungen schon, mit der ursprünglichen Aussage überhaupt nicht. Und es hat halt auch nichts mit dem Tod zu tun, um den es hier eigentlich geht. Psychopharmaka als Ursache für den Tod darzustellen ist höchst spekulativ.
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Worum geht es jetzt, speziell um Antidepressiva oder um Psychopharmaka allgemein? Da sollte man unterscheiden können. Eine Depression ist schon etwas anderes als eine Manisch-Depressive Erkrankung und erst recht als eine "leichte Verstimmung". Außerdem gibt es viele andere Formen von psychischen Erkrankungen, die nicht mal eben kurzfristig mit Medikamenten zu kurieren sind und deren Rest mit einer Gesprächstherapie behebbar ist. Das ist billiges Stammtischgequatsche von Leuten, die nicht zwischen Antidepressiva und Antipsychotika oder anderen Medikamenten und auch nicht zwischen Depressionen und anderen psychischen Krankheiten unterscheiden können. Die "Dreckspsychopharmaka" Pauschalaussagen von Ragism sind und bleiben Blödsinn. Zumindest so pauschal wie es von Ragism geschrieben ist.
"Bist ja auch schließlich der härteste, kaputteste und dadurch auch irgendwie coolste Dude hier"
in manchen momenten ist der werte herr torque sogar der knuffigste.und wohl definitiv der einzige von uns allen, der im gothic/postpunk-feld und im hiphop gleichermaßen zuhause ist. das muss man in der bandbreite erstmal schaffen.
Ich finde diskursives Engagement von Usern und Userinnen toll. Von Laien und Patient*innen kann mensch aber nicht erwarten, dass sie alle globalen Zusammenhänge, das methodisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis.
RIP Daniel Johnston.
Mich würde an dieser Stelle ja mal interessieren, wie ein torque, der ja sowohl ausgesprochener Fan von allem musikalisch möglichst Abgefuckten, Degenerierten und Niederträchtigem ist, aber gleichzeitig auch in der Lage ist Werke von aus der Scheiße erwachsener purer Schönheit wertzuschätzen, selber die Wechselwirkung dieser beiden musikalischen Pole auf seine eigene Verfassung einschätzen würde, sofern eine solche denn in nennenswertem Maße vorhanden ist.
"Von Laien und Patient*innen kann mensch aber nicht erwarten, dass sie alle globalen Zusammenhänge, das methodisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis"
Von "Profis" allein aber auch nicht zwangsläufig, da diese halt auch ihren blinden Flecken und ihrem Bias unterliegen. Ist ja jetzt auch nicht so lange her, dass das Mittel der Wahl in vielen solcher Fällen war, den Patienten einfach "ruhig zu stellen", gerne auch unter Zuführung bleibender körperlicher Schäden und das dann als Behandlungserfolg zu verkaufen. Dass wir da jetzt ein Stückchen weiter sind ist sicherlich auch zu einem großen Teil einer zugenommenen Empathie und einem zugenommenen Verständnis für die Patientenseite zu verdanken. Von daher ist das Wort "Diskurs" hier schon ganz richtig, da es hier mMn zwingend beider Perspektiven bedarf.
Und ich denke in diesem Diskurs ist auch ein gewisser Grundzweifel, wie in Ragism an den Tag legt, sofern er sich dann auch in eine rationale, differenzierte Perspektive einfügt, nicht ganz Fehl am Platze. Denn das vieles in unser Behandlung von psychisch Kranken auch heute noch nach den anfangs geschilderten Mustern verläuft, das halte ich für absolut gegeben und ich denke mal in ein paar Jahrzehnten werden wir vieles, was heute noch Praxis ist, so auch nicht mehr unterschreiben können und wollen. Da tut sich ja auch immernoch viel auch z.B. von Gesetzesseite. Und ich denke mal viele Medikationen bzw. Verschreibungspraktiken fallen da auch noch in dieses Spannungsfeld zwischen tatsächlich hilfreichen und lebensrettenden Maßnahmen auf der einen und relativ achtloser holzhammerhafter Unterdrücken von Problemen, mit denen man sonst nicht umzugehen weiß/will, auf der anderen Seite.
"Von Laien und Patient*innen kann mensch aber nicht erwarten, dass sie alle globalen Zusammenhänge, das methodisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis."
Recht so, das ist nur was für ausgebildete Mediziner mit entsprechendem Schwerpunkt, wie Psychiater oder Pharmakologen.
Ja, und ihr habt auch alle ganz brav und superfein differenziert. Jetzt darf sich jeder noch ein Eis holen, vorm Schlafen gehen Zähne putzen nicht vergessen und nächste Woche diskutieren wir weiter, hm? Danke.
Ach ja, props für die zuverlässig in jedem Kontext zu Einspruch führende Kommentarvorlage gehen selbstverständlich raus an Deutschlands obersten Freidemokraten!
"Ach ja, props für die zuverlässig in jedem Kontext zu Einspruch führende Kommentarvorlage gehen selbstverständlich raus an Deutschlands obersten Freidemokraten!"
Verstehe ich nicht, was meinst du? Kann ja eigentlich nur Gleep sein, weil ich lediglich blöd gestichelt habe. Aber was war daran jetzt so verwerflich, dass man einfach abtun kann, ohne auf den Inhalt einzugehen?
Und abgesehen davon: wieder ne schlechte Woche, doc?
"Ich finde politisches Engagement von Schülerinnen und Schülern toll. Von Kindern und Jugendlichen kann man aber nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis. CL"
Und abgesehen davon: Nö, ich hab den Eindruck, bei anderen Userinnen und Usern läuft's z.T. gerade sehr viel karger und unangenehmer...
Ah okay, habe ich nicht mitbekommen. In dem Fall, fein getrollt, weitermachen!
Ich hab leider keine Ahnung, wer das ist. Was könnt ihr empfehlen?
Einfach mal hier reinhören. Ist einer seiner besten Songs:
https://youtu.be/ckqO2zjL5Wk
Ansonsten würde ich auf Albumebene „Hi, how are you empfehlen“.
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Vom ersten Album bis Artistic Vice sind alle seine Werke sehr stark, Retired Boxer ist aber selbst für Johnston Verhältnisse sehr "schwer" zu hören vom Lo-Fi Sound, Don't Be Scared hat (mMn) die stärksten Songs aber auch recht viele dieser Unterbrechungen wo man einfach nur Tonrekoderaufnahmen aus dem Alltag hört, ein Insidertipp wäre The What of Whom oder Continued Stories with Texas Instruments und die allgemein populärsten Alben sind Hi, How Are You und Yip/Jump Music
Der Inbegriff eines DIY-Musikers. Ich durfte ihn einmal live sehen. Der Auftritt war eher eine Tragikkomödie. Im positiven Sinne. Musikalisch natürlich ganz groß. Zum Abschluss stürmte er überstürzt von der Bühne und verschwand in der nächtlichen Stadt. Es mussten noch Mitarbeiter des Clubs ausschwärmen und ihn wieder einfangen. RIP Danny Boy