Love Parade: Machen die Chefs Schluss?

Schon am Donnerstag gab der Geschäftsführer der Love Parade GmbH, Fabian Lenz, seinen Job auf, berichtet der Tagesspiegel. Nun spekuliert die Zeitung aus Berlin über den Rücktritt einer weiteren wichtigen Person im Love Parade-Zirkus.

Berlin (vbu) - Der Geschäftsführer der Love Parade GmbH verließ am Donnerstag seine Firma. Fabian Lenz hatte sich drei Jahre um die berühmte Berliner Parade gekümmert. Damit hatte er keinen einfachen Posten: Der jüngere Bruder des Star-DJs Westbam kam zu der Zeit, als der Techno-Umzug seinen Status als politische Demonstration verloren und mit wesentlich größeren finanziellen Hürden zu kämpfen hatte. In diesem Jahr sagte Fabian Lenz den Rave durch Berlin komplett ab.

"Man trat immer auf der Stelle", resümiert Lenz die Lage gegenüber dem Tagesspiegel. Er empfand den Job zunehmend als undankbar: "Das ganze Jahr arbeitet man auf einen Tag hin, dann ist es ruckzuck vorbei und man fängt von vorne an." Er nannte "persönliche Gründe" als Ursache für seine Entscheidung. Schon seit längerem vermutete man Reibereien zwischen dem Chef der Love Parade GmbH (die als Veranstalter der Parade fungiert) und dem der Planetcom (die Firma, die das Techno Event organisiert).

Öffentlich bestätigten sie dies nie. Doch gerade die unterschiedlichen Ansichten der beiden zu einer finanziell günstigeren Organisation der Love Parade könnten zu einem Zerwürfnis geführt haben. Planetcom-Boss Ralf Regitz wehrte sich standhaft gegen einen Vorschlag von Lenz: Der wollte Angebote von konkurrierenden Firmen einholen, um dann das günstigste auszuwählen. Doch Regitz hatte die Fäden in der Hand: Er hat den Exklusiv-Vertrag mit der Stadt Berlin über die Veranstaltung der Love Parade abgeschlossen.

Heute verdichten sich die Gerüchte, dass auch Planetcom-Chef Ralf Regitz seinen Posten verlassen wird. Der Tagesspiegel beruft sich auf Aussagen von dessen Mitstreitern und Freunden. Regitz gab dazu bisher keine Stellungnahme ab. Jedoch spricht auch die geplante Wiedereröffnung seines Clubs "E-Werk" für sein Ausscheiden bei Planetcom.