Platz 8: "The Divine Feminine"
"The Divine Feminine" verewigt wohl eine der glücklichsten Zeitspannen in Mac Millers kurzer Karriere auf immer und ewig in Audioform: den Beginn seiner Beziehung zu Ariana Grande. Allein dafür ist sein viertes Studioalbum hörenswert. Es ist seit "Faces" Macs einziges Projekt, das nicht tief in die Abgründe seiner Seele blicken lässt und stattdessen den schönen Dingen im Leben den Vortritt gewährt. Heraus kommt eine mit Watte ausgestopfte herzförmige Wundertüte, die von Macs rosaroter Brille ebenso profitiert, wie sie darunter leidet.
In die Höhepunkte verliebt man sich auf den ersten Blick. "Dang!", das epochale "Cinderella" oder "Stay" kanalisieren einen Strom der Endorphine ins MP3-Format, deren Wirkung einem gerne einmal den miesepetrigen Tag rettet. Lässt man diese musikalischen Flitterwochen aber erst hinter sich, entpuppt sich Macs Neo-Soul-Ausflug als etwas eindimensional. Es fehlen die Expertise und das Fingerspitzengefühl, um solch ein Experiment über die volle Laufzeit interessant zu gestalten. Bei gerade einmal zehn Tracks fallen die Füller eben umso mehr ins Gewicht, was "The Divine Feminine" besonders gegen Ende etwas anstrengend macht.
Es hilft natürlich auch nicht, dass die Features nicht alle einen Sahnetag erwischt haben. Für Anderson .Paak und Ty Dolla $ign gibts die Eins-Plus mit Sternchen, für Bilal, Cee Lo Green und allen voran Kendrick Lamar ist allerdings Nachsitzen angesagt. Die Diskrepanz zwischen Top und Flop ist groß, der Mittelwert entsprechend mittelmäßig.
Wer sich auch visuell noch einmal von Macs Verliebtsein vergewissern möchte, dem sei außerdem das zuckersüße Live-Duett von "My Favorite Part" ans Herz gelegt. Ich schäme mich, preiszugeben, wie oft ich mich schon von der Chemie der beiden Turteltauben verzaubern ließ.
Anspieltipps: "Stay", "Cinderella", "Dang!", "My Favorite Part"
Schwächste Songs: "Soulmate", "God Is Fair, Sexy, Nasty"
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