Platz 5: "Swimming"
Macs letztes zu seinen Lebzeiten veröffentlichtes Album wird vielerorts als sein bestes gehandelt. Versteht mich nicht falsch: "Swimming" ist ein gutes, womöglich sogar ein großartiges Album, aber besonders im Mittelteil fühlt sich der melancholische, jazzige Seelenstriptease etwas zu homogen für meine Ohren an. Wo die meisten Alben in Macs Diskographie versuchten, vielen (manchmal zu vielen) seiner Talente ausreichend Raum zum Atmen zu geben, schießt sich sein fünftes Studio-Album voll und ganz auf einen Sound ein.
Mit Kollaborateuren wie Jon Brion, Flying Lotus, Thundercat, Blood Orange, J. Cole und Snoop Dogg im Schlepptau, ist das instrumentale Fundament im Grunde wasserdicht. Jede Bassline sitzt, jede Synth klingt krisp und jedes Intro oder Outro könnte im Grunde auch für sich alleine stehen. Auch lyrisch gibts nichts zu nörgeln. Im Gegenteil: Die verletzliche Ehrlichkeit von Songs wie "2009", "Jet Fuel" oder "Self Care" gehört zu den persönlichsten Augenblicken seiner Karriere. Einzig Macs Gesang, so viel Emotionen er auch vermittelt, fällt etwa auf "Conversations Pt. 1" oder "Small Worlds" etwas flach aus.
Aber gerade die finalen beiden Songs reißen das Ruder dann wieder vollends herum. Auf "So It Goes" spielt Brion den Aufstieg zur Himmelspforte, wie es Mac in einem letzten Tweet vor seinem Tod formulierte. Nur einer von vielen Momenten der Tragik, die beim Hören von "Swimming" heutzutage mitschwingen. Zwischen all dem Fatalismus und den bösen Omen bleibt dennoch am Ende ein Bild eines müden, aber in sich ruhenden Mac Millers, der sich seiner Dämonen bewusst war, aber sich weigerte, dem Pessimismus zu verfallen: "I was drowning but now I'm swimming."
Anspieltipps: "2009", "So It Goes", "Self Care", "What's The Use?", "Come Back To Earth", "Jet Fuel"
Schwächste Songs: "Conversations Pt.1", "Small Worlds"
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