Mit einer exklusiven Fan-Show eröffneten Metallica gestern eine umstrittene Mehrzweckhalle in Berlin.
Berlin (ps) - Was gab es nicht für Diskussionen um die neue Berliner Multifunktionshalle o2-World. Als erster Vorbote des Megaprojekts "Mediaspree", das eine komplette Bebauung des Spree-Uferbereichs zwischen den Stadtteilen Kreuzberg und Friedrichshain mit Bürotürmen und Luxus-Lofts vorsieht, wurde das Gebäude schnell zum Feindbild Nummer Eins der Projektgegner.
Fans aus aller Herren Länder
Nach der offiziellen Promi-Eröffnung der Halle am letzten Mittwoch mit einem massiven Polizeiaufgebot scheint der große Demonstrationsschub nun erst einmal vorbei zu sein. Als die Metallica-Fans gestern Abend aus aller Herren Länder nach Berlin strömten, um das erste Konzert einer Band in dieser Halle zu sehen, war von der kontroversen Entstehungsgeschichte des hässlichen Klotzes nichts mehr zu spüren.
An diesem Abend ging es nur um die wichtigste Metalband deren neue Veröffentlichung mit zwei Fan-Only-Konzerten zu feiern war. Tickets für Berlin und London gabs nur bei der Fanclubseite MetClub und über die Kampagnenseite Mission Metallica für zehn Euro. Die Einnahmen spendeten Metallica an Ein Herz Für Kinder.
Metallica dürfen alles
Dass Metallica wissen wie man das Big-Corporate-Business einer Halleneröffnung mit Kredibilität (Fan-Only, Spenden) verbindet, ist nicht weiter verwunderlich. Immerhin vereint die Band Geknüppel- wie Balladen-Fans gleichermaßen und wird trotzdem von niemandem schief angeschaut. Das Gesetz lautet: Metallica dürfen alles. Selbst schlechte Platten veröffentlichen. Mit "Death Magnetic" scheint aber auch dieses Problem wieder überwunden zu sein.
17.000 Metallica-Fans bewunderten dann zuerst die durch und durch amerikanische Architektur der nagelneuen Halle. Viele Flachbildschirme, viele Aufpasser und ein ausuferndes Gastronomieangebot, das selbst vor einem Döner Kebab nicht Halt macht. Metallica führen diesen uramerikanischen Willen zum Pompösen fort und setzen ihre Bühne genau in die Mitte des neuen Berliner Entertainment-Tempels.
Hulk Hogan ist nicht weit
Hulk Hogan und der theatralische Inszenierungswille des Wrestlings ist nicht weit, wenn Metallica in ihrem Boxring mit dem ersten Song des neuen Albums "That Was Just Your Life" das Konzert eröffnen. Angekündigt war dieser spezielle Gig als knapp 60-minütiges Raritäten-Programm. Am Ende spielt die Band über zwei Stunden und konnte sich nie ganz ihrer Hits entledigen. Zwischen einigen wenigen B-Seiten setzte sich das Set vor allem aus Songs des neuen Albums und selbstverständlich aus alten Klassikern wie "For Whom The Bells Tolls", "Wherever I May Roam" oder sogar "One" zusammen, die vom Publikum frenetisch gefeiert wurden. So ganz ohne Bedienen geht die Maschine Metallica eben nicht wirklich.
Aber das ist gut so, denn jeder Zentimeter dieser in die Jahre gekommenen Herren weiß, wie der Hase läuft. Metallica prügeln ihre Instrumente und haben durch ihre Perfektion konstant einen solchen Druck in ihrem Sound, dass es den Langhaarigen eine Freude ist ihre Pracht zu schütteln. Und die Fans, die inzwischen auf dem Haupt nicht mehr ganz so gut gestellt sind (das sind an diesem Abend einige), recken wenigstens ihre Fäuste in die Luft.
Dass die Band als abschließenden Song "Seek and Destroy" von ihrem 83er-Debüt spielt ist, da nur absolut richtig. Zeigt aber auch, dass an diesem Abend trotz neuer Platte auch ein bisschen die Zeit stehen bleibt. Metallica sind erhaben und alt. Aber gerade das macht gutes Metaltainment aus.
22 Kommentare
Das einzige was mich interessiert hätte wäre ob die neuen Songs aufgenommen mit nem Mittelklasse DIscman auch so beschissen klingen wie auf CD!
Spenden die auch an die Käufer von DM die sich wegen Ohrenschaden wegen dem miesen Sound in behandlung begeben! Wäre auch dringen nötig!
@runner70 (« Spenden die auch an die Käufer von DM die sich wegen Ohrenschaden wegen dem miesen Sound in behandlung begeben! Wäre auch dringen nötig! »):
@runner70:
*lach* - an dir sieht man den haarfeinen Unterschied zwischen "obsessiver Musikliebhaber" und "obsessiver Audiophiler".
Was für ne Anlage hast du eigentlich zuhause? Das würd mich interessieren.
@Anonymous (« ey was habt denn ihr für drogen genommen?
jeder von euch der so ne scheiße schreibt soll bitte erst mal selber mucke machen bevor man sich blasphemisch über ein hammer album auskotzt und über sound labert aus seiner gammeligen home schrott anlage mit irgendwelchen scheiß lautsprechern die wahrscheinlich mit 4mm kabeln oder wat wees ik wat angeschlosasen sind???
wer das album nicht mag kann auch metallica nicht mögen da es mit abstand der würdigste nachfolger von puppets oder black ist aber jedes album ist auf seine art grossartig
aber zum glück kann man ja auch tokio hotel kaufen und mal so richtig abrocken in marzahn. »):
Hättest Dein Posting auf 3 Worte verkürzen können:
Ich Bin Taub!
Death Magnetic = Overhypter Schrott!
@Anonymous (« mmh, so ganz unrecht hat der runner70 ja nicht. die drums sind tatsächlich oft zu laut und klingen nicht so toll und songstrukturen sind auch oft nicht zu erkennen. klingt manchmal so als hätte man noch mal pro song zwei, drei riffs weglassen sollen. aber gut, sind ja auch alt und es will ja auch keiner mehr ein zweites "and justice for all" oder so.
und diese jammerei von wegen kommerzhalle und so nervt ja auch. gähn. »):
Danke wenigstens jemand mit Ohren!
@Anonymous (« @runner: an deiner Stelle würd ich mir das Geld für iwelche Platten sparen und mir stattdessen ein real life kaufen.Damit würdest du dir aber auch der ganzen community hier nen riesen Gefallen tun!Man kann ja diskutieren und folglich auch kritisieren (wobei deine cmts teilweise weit darüber hinaus gehen..), aber was du hier abziehst ist nur noch armselig..such dir mal Freunde oder Hobbies.Danke. »):
..sagt derejnige mit nem Anonymen Nick der ständig hier alles zumüllt.
Back to topic. Nachdem der Sound ja wirklich ÜBERALL Thema ist liegts wohl wirklich an manchen Ohren, die das maue Endresultat einfach schön hören wollen. BTW: Metallica waren zum Zeitpunkt des Mixings auf Euro-Tour. VOn daher sicher kein "Das hat Metallica so gewollt".
Metallica on Record: RIP!