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Schlammschlacht bei Shining

Trigger-Warnung: Suizid, Morddrohungen, Depression.

Ein bisschen wie ein Horrorfilm, aber auch Schmierenkomödie, mutet die aktuelle Situation bei Shining an. Ex-Mitarbeiter Markus Rödl, der bis vor einigen Monaten teils sogar als "Sentinel" im Line-up geführt wurde und sich offenbar um bürokratische Belange der Band gekümmert hat (in seinen eigenen Worten: "Kvarforths 24/7-Mädchen-für-alles, Sound Engineer, Kehrer, Produktions-, Show- und Tournanny seit 2018") beschuldigt Bandleader Niklas Kvarforth, ihm insgesamt 67.233 Euro zu schulden. Kvarforth wiederum wirft Rödl vor, ihn seit über einem Jahr zu erpressen, das Unternehmen Shining zu sabotieren und "russische Hacker" auf ihn angesetzt zu haben.

Während Rödl den Facebook-Account der Band unter seiner Kontrolle hat und dort seine Anschuldigungen postet, schießt Kvarforth beständig über den Instagram-Kanal zurück und vertraut dabei auch auf die Hilfe einer neuen Mitarbeiterin, die auf dem Fanclub-Blog shininglegions.us wirre Abhandlungen über die Situation verfasst. Kvarforth veröffentlicht darüber hinaus vermeintlich belastende Textnachrichten und E-Mails von Rödl, postete zwischenzeitlich sogar dessen Adresse online – was insofern ziemlich gruselig ist, da sich einige Shining-Fans zunehmend in die Thematik hineinsteigerten und Rödl online den Tod wünschten. Parallel dazu richtete Kvarforth eine Instagram-Story an sie mit den Worten: "Legionen, zerstört ihn!"

Umgekehrt forderte Rödl wiederum Kvarforth dazu auf, "sich endlich umzubringen". Am 12. November meldete sich Kvarforth deshalb blutverschmiert per Videobotschaft und lud seinen ehemaligen Mitarbeiter zu sich nach Hause ein: "Ich werde seit mindestens zwei Jahren bedroht, auch von russischen Hackern, die mit Markus Rödl und seinen Polizeifreunden verbunden sind. Ich sags mal so: Ihr kennt meine Adresse, meine Tür steht ab jetzt 48 Stunden lang offen. Kommt vorbei und macht was immer ihr wollt. Wenn ihr mich umbringen wollt, kommt jetzt verdammt noch mal. Das ist die letzte Chance. Erstecht mich, erschießt mich, wie ihr wollt. Schauen wir mal, wer gewinnt. An alle Supporter: Deshalb liegt Shining am Boden, und deshalb musste ich diese verdammte EKT-Behandlung durchmachen." Die folgenden wüsten Beschimpfungen lassen wir hier besser weg.

Laut shininglegions.us erstattete Rödl inzwischen offiziell Anzeige gegen Kvarforth wegen Online-Morddrohungen. Seitdem verschwand sowohl einer der dort geposteten Beiträge von der Seite als auch der Instagram-Post mit Rödls Adresse (und einem verbrannten und mit Blut besudelten Bild von ihm).

Shining mussten zuletzt Konzerte wegen des Gesundheitszustands ihres Drummers und Kvarforths absagen. Kvarforth unterzieht sich offenbar seit einiger Zeit einer Elektrokonvulsionstherapie. Diese kommt nur bei besonders schweren Fällen von Depression zur Anwendung.

Wer hier tiefer einsteigen will, tut das am besten selbst über die beiden genannten Kanäle, denn um ehrlich zu sein: Die Beiträge beider Seiten sind bisweilen zu wirr, emotional aufgeladen und mit zu vielen persönlichen Beleidigungen sowie Mutmaßungen durchzogen, um sie hier verlässlich wiederzugeben.

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Menschen, die unter Depressionen leiden und Suizidgedanken haben, finden bei der Telefonseelsorge online oder telefonisch unter den kostenlosen Hotlines 0800-1110111 und 0800-1110222 Telefonseelsorge rund um die Uhr Hilfe. Die Beratungsgespräche finden anonym und vertraulich statt. Angehörige, die eine nahestehende Person durch Suizid verloren haben, können sich an den AGUS-Verein wenden. Der Verein bietet Beratung und Informationen an und organisiert bundesweite Selbsthilfegruppen.

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