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Moshpit regelt

Im Sommer lösten diverse unschöne Vorfälle eine Diskussion über Moshpits aus - auch weil das Phänomen immer häufiger auf unmetallischen Konzerten auftritt, wo das Publikum nicht immer darauf vorbereitet ist. Unter anderem bei den Festivals Splash und Rolling Loud kam es teils zu gefährlichen Situationen, ein TikToker attestierte Deutschland deshalb ein "Moshpit-Problem", ein anderer schlug als Lösung ein Ampelsystem vor und eine Autorin auf jetzt.de, dem Jugendportal der Süddeutschen Zeitung, schrieb in einem wütenden Kommentar über Moshpits als "Sinnbild patriarchaler Kultur" und forderte, die Schubskreise an den Rand der Menge zu verbannen, statt sie wie üblich in der Mitte abzuhalten. Wenig später folgte auf demselben Portal zwar eine Gegendarstellung dazu, in der unter anderem auf die ungeschriebenen Regeln eines Moshpits hingewiesen wurde, klar ist aber auch, dass diese nicht immer beachtet werden.

Ein Musterbeispiel dafür, wie man mit Moshpits auf genrefremden Veranstaltungen umgehen kann, zeigt aktuell der Rapper Majan auf seiner Deutschlandtour. In den von ihm bespielten Venues hängt er gut sichtbar Awareness-Zettel aus inklusive einem Mosh-Hinweis. Die Pits seien zwar für alle da – aber alle sollten auch auf diejenigen Rücksicht nehmen, die eher weniger nahkampfaffin sind. Gleich zu Beginn der Show, noch bevor sich überhaupt die ersten Kreise gebildeten hatten, addressiert er das Thema zudem per Ansage, um alle dafür zu sensibilisieren: "Wir machen hier Moshpits. Die sind für alle da. Bitte achtet aufeinander."

Propos dafür. Zumal sich manch anderer davon ein großes Scheibchen abschneiden könnte. (Etwa Ski Aggu, der im Sommer sein Publikum auch gerne mal aktiv dazu aufrief, mit Gegenständen zu schmeißen...)

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