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MGK again

Machen wir direkt bei einem von BMTHs Featurefreunden weiter. Machine Gun Kelly erregte wie schon 2021 mehrfach die Gemüter der Metalgemeinde – allen voran dasjenige von Corey Taylor. Der Slipknot-Sänger wies den Rapper-turned-Rocker gleich zu Beginn des Jahres mal wieder zurecht und verglich ihn mit einem "komischen Vertretungslehrer".

"Du kannst nicht einfach so reinmarschieren in ein Genre mit dieser Geschichte, wo so viel Arbeit drinsteckt, das eh schon nicht den Respekt bekommt, den es verdient ... Du kannst nicht einfach hier reinmarschieren wie der komische Vertretungslehrer und so tun, als könntest du uns hier vorschreiben, was wir anziehen sollen: Boots, Schuhe, Hausschlappen, Slippers. Das geht einfach nicht", wetterte Taylor auf der ShipRocked Cruise. "Du bist hier im Grunde gerade mal fünf Minuten dabei und machst Bands nieder, die das hier schon seit 20 Jahren machen und im Dreck kriechen. Sie können verdammt noch mal tragen, was sie wollen. Und jetzt kommst du daher und redest Scheiße über Bands, die Kreise um dich herumspielen? Fick dich."

Kurz schien es tatsächlich, als hätten Taylors wiederholte Verbalschläge gegen MGK (der die Fehde der beiden einst losgetreten hatte) Wirkung gezeigt. Denn im April, kurz nach Release seines Albums "Mainstream Sellout" kündigte Kelly an, Rock wieder den Rücken kehren zu wollen. "Ich glaube nicht, dass ein drittes Album in ähnlicher Art spannend wäre – es sei denn, es wird vermisst", erzählte er im Interview bei Audacy. Statt einer weiteren Rockplatte wolle er als nächstes "ein Rap-Album für mich selbst machen."

Ende November goss MGK dann doch noch mal Öl ins Feuer. Fans hatten ihn bei den American Music Awards zum 'Favorite Rock Artist' des Jahres gewählt und bei seiner Dankesrede konnte sich Kelly einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Ich werde ein Rap-Album für mich selbst machen. Apropos unangenehm: Einige Leute aus der Rock-Community bezeichneten mich als 'Tourist'. Aber sie irren sich. Ich bin ein Rocket Man! Wir wurden nicht auf dem Mond geboren, aber waren neugierig und flogen hin. Meine beiden Rockalben, da war ich auf dem Weg zum Mond. Ich bin noch nicht fertig damit, das Universum zu erkunden. Ich bin alle Genres."

Dazu posierte er in einem offensichtlich Metalmode parodierendem Nietenanzug.

Um das Kapitel MGK – zumindest für dieses Jahr – abzuschließen, erinnern wir uns noch mal an seinen Auftritt bei Howard Stern, als er System Of A Downs "Aerials" coverte. Einer der wenigen nicht negativen Kommentare dazu kam von SoaD-Gitarrist Daron Malakian: "Ich weiß nicht viel über Machine Gun Kelly. Es ist immer eine Ehre, wenn jemand deinen Song covert, deshalb kann ich den Typ nicht dafür hassen, dass er es versucht hat."

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