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Schluss mit Langeweile

Bad Wolves bringen ebenfalls bald neue Musik raus. Ihr neues Album "Die About It" erscheint am 3. November. Wer die Band bisher eher belanglos fand, steht mit dieser Meinung übrigens nicht allein. Gitarrist Doc Coyle teilt sie. Der inzwischen auch bei Ice Nine Kills beschäftigte Musiker postete auf seinen Social Media-Kanälen ein längeres Statement, in dem er unter anderem kritisierte, wie die Band in der Vergangenheit nach außen kommuniziert bzw. nicht kommuniziert hatte.

"Ich kann zwar nicht die Geschichte der Band erzählen, aber ich kann meine Geschichte in Bad Wolves erzählen. Vieles davon in den letzten Jahren war hart, mit allem was geschehen ist", fängt er an und nimmt damit Bezug auf die unschöne Trennung von ex-Sänger Tommy Vext, der unter anderem durch Verschwörungstheorien aufgefallen war. "Von Management und Label wurde uns aufgetragen nichts zu sagen, sondern einfach die Klappe zu halten. Ein bisschen ironisch, wenn man bedenkt, dass gewisse Leute behaupten, ihnen würde der Mund verboten. Dabei waren wir diejenigen, die den Maulkorb bekamen. Als das alles passierte, nahmen wir jede Menge Interview-Footage auf, worin wir offen erzählten, was wir gerade durchmachten. Doch nichts davon wurde veröffentlicht, weil alle Angst hatten und die goldene Gans beschützen wollten. Dann kam der der Gerichtsprozess und wir konnten Social Media für fünf, sechs Monate nicht benutzen. Leute wurden online belästigt, die meisten Bandmitglieder belastete das ziemlich und sie versteckten sich. Ich nicht, aber auch mir wurde gesagt, ich solle nicht zurückschlagen oder mich irgendwie äußern. So konnte stattdessen leider jemand anders die Geschichte erzählen. Ich sprach mit einigen Kolleg:innen aus der Szene darüber, die auch meinten: 'Diese eine Person erzählt ihre Story, aber ich glaube die Leute wären eher auf eurer Seite, wenn du offenbaren würdest, was wirklich passiert ist.' Das ist in vielerlei Hinsicht eine Schande, weil der Kampf deshalb gewissermaßen schon verloren wurde. Die Story von jemand anderem setzte sich durch und viele Leute glauben sie immer noch. Die Band hatte Angst, wollte das Drama und die Belästigung umgehen und verpasste dabei, etwas mit Substanz nach außen zu tragen. Unser größter Fehler in den letzten Jahren war, verdammt langweilig zu sein. Ich werde jetzt nach einem Weg suchen, diese Geschichte so gut ich kann zu erzählen und entschuldige mich dafür, so langweilig gewesen zu sein. Es gibt im Rock'n'Roll nichts Schlimmeres als das. Du musst zu dir stehen und ehrlich sein, auch wenn es dich manchmal vielleicht in weniger gutes Licht stellt. Was ich an dieser Industrie am meisten hasse ist, dass alle immer so tun als wäre alles toll und wir sind toll und kickass. Manchmal bist du eben nicht kickass und nicht happy. Vielleicht bin ich zu ehrlich, aber ich möchte den Leuten erzählen, was wirklich los ist. Auch wenn mich das für die damalige Zeit nicht so gut dastehen lässt. Das wichtigste ist, man selbst zu sein und sich nicht zu verstecken. Ich liebe euch und werde aufhören, so langweilig zu sein."

Scheint ein stabiler Typ zu sein. Jetzt sollten auf die Worte allerdings auch Taten folgen und das nächste Album wirklich nicht langweilig ausfallen.

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