Im Prozess wegen angeblichen Kindesmissbrauchs erwägen die Anwälte Michael Jacksons eine Klage gegen den Gerichtsort und die Auswahl der Geschworenen.
Santa Maria (pig) - Michael Jackson fürchtet in seinem am 16. Januar beginnenden Missbrauchs-Prozess eine Schar von voreingenommenen Geschworenen, berichtet yahoo.com. Zu wenige Schwarze säßen in der Jury, so der Vorwurf. Seine Anwälte bemängeln vor allem das Einberufungsverfahren.
So würden die Geschworenen zwar im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil geladen. Da in dem kalifornischen Bezirk aber viele Angehörige von Minderheiten auf dem Land arbeiten würden und kaum Zeit hätten, ihre staatsbürgerlichen Pflichten zu erfüllen, komme es zu einer überwiegend mit Weißen besetzten Jury - in den Augen Jacksons ein unerträglicher Zustand. Ein anderer Fall, der sich mit der Ausgrenzung der hispanischen Bevölkerung aus einer Jury befasst, wird gerade vor einem Berufungsgericht in Santa Barbara entschieden. Ethnische Minderheiten machen in der Region nur 2,3 Prozent der Bevölkerung aus.
Einem Bericht der Presseagentur AP zufolge glaubt Harland Braun, Strafverteidiger aus Los Angeles, Jacko habe bei einem Prozess in Städten mit höherem Minderheitenanteil wie San Francisco oder Los Angeles deutlich bessere Erfolgsaussichten. Zudem habe Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon in der Bevölkerung bereits Jackson-feindliche Aussagen lanciert. Dem Popstar, dem nach den weitgehend entkräfteten Misshandlungsvorwürfen bei seiner Festnahme nun auch eine Anklage wegen Falschaussage droht, käme eine Prozessverlegung mehr als gelegen.
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