Mos Def protestiert gegen Zwangsernährung in Guantanamo im Fastenmonat Ramadan.

New York (joga) - Der US-Rapper und Schauspieler Yasiin Bey, hierzulande besser bekannt unter seinem Künstlernamen Mos Def, hat gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation Reprieve ein schockierendes Video gegen die Zwangsernährung in Guantanamo veröffentlicht. In dem von Bafta-Preisträger Asif Kapadia gedrehten Clip lässt sich der wie ein Guantanamo-Häftling gekleidete Mos Def zunächst auf einer Liege festschnallen und dann einen Schlauch durch die Nase in den Magen einführen.

Bei der Inszenierung halten sich die Teilnehmer genau an die Instruktionen des US-Militärs zur Zwangsernährung, die der arabische Sender Al Jazeera im Mai veröffentlicht hatte. Mit einem entscheidenden Unterschied: In dem Moment, in dem er die Schmerzen und die Erniedrigung nicht mehr erträgt, fleht Mos Def seine Peiniger an, aufzuhören - mit Erfolg.

Seit Februar protestieren über 100 Guantanamo-Häftlinge mit einem Hungerstreik gegen die miserablen Haftbedingungen des Gefangenenlagers. Knapp die Hälfte der Streikenden wird mittlerweile zwangsernährt. Vor allem islamische Organisationen wie das Council On American-Islamic Relations beklagen, während des gestern begonnenen Fastenmonats Ramadan sei die Zwangsernährung nicht mehr nur Menschenrechtsverletzung, sondern auch eine Beleidigung des Glaubens.

Zwangsernährung am Fließband

Zwar hat die US-Regierung angekündigt, während des Fastenmonats nur nachts unter Zwang zu ernähren - "wenn möglich". Das führe jedoch in den Nächten zu einer regelrechten "Zwangsernährung am Fließband", heißt es in einer Petition an Barack Obama, die vergangene Woche von vier Häftlingen eingereicht wurde, darunter ein Brite, der seit elf Jahren ohne Prozess in Guantanamo festgehalten wird.

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