Die erste Mottoshow von DSDS ist gelaufen. Unterdessen bietet Bohlen seine Dienste der schweizerischen Schwestersendung "Musicstar" an. Dort will man ihn aber nicht haben.

Zürich (laut) - Die erste Mottoshow von "Deutschland sucht den Superstar" ging am Samstag weitgehend frei von Überraschungen über die Bühne. Ein bisschen Zickenkrieg im Vorfeld, eine beleidigt abgerauschte, eine heulend zurück gelassene, eine hastig eingesprungene Kandidatin ... in der mittlerweile sechsten Staffel des Casting-Zirkus' wirkt derlei höchst vertraut.

Vanessa Civiello wollte nicht mehr mitspielen. An ihrer Stelle gab die vergangene Woche eigentlich durchgefallene Michelle Bowers eine ordentliche Version von "Valerie" zum Besten. Genützt hat es ihr nichts, auch Chefjuror Dieter Bohlen verschätzte sich mit seiner Prognose: "Ich glaube, du kommst heute weiter." Pustekuchen: Die Zuschauer entschieden anders.

Entertainment und Schlager

Weiter im Rennen bleiben unter anderem ein herrlich durchgeknallter Holger Göpfert, der tanzte wie weiland Daniel Küblböck, sehr im Gegensatz dazu aber jeden einzelnen Ton von Freddie Mercurys "Great Pretender" sicher erwischte. Trotz weniger wackerer Sangeskunst mischt auch die fränkische Schlagerqueen Vanessa Neigert weiterhin mit: Immerhin zwei erquickliche Lichtblicke im immer gleichen Spiel.

Schweizer Casting-Show ohne Pepp

Ein Blick über die Grenze zeigt: Das Schweizer Fernsehen bekleckert sich in dieser Disziplin auch nicht gerade mit Ruhm. Die dort ausgestrahlte Version der Show läuft unter dem Titel "Musicstar". Die vierte Staffel krankt an einem enormen Quotentief. Der Sendung fehle jeglicher Pepp, meint beispielsweise das Nachrichtenportal 20minuten.ch.

Selbst Jury-Mitglied Roman Kilchsperger äußert sich nicht sonderlich angetan. "Man müsste mehr Wucht hinter die Kandidaten bringen, die Kandidaten den Zuschauern näher bringen. Das hat das SF einfach verpasst", erklärt er der Nachrichtenplattform.

Bohlen drängt sich auf

Natürlich haben an diesem televisionären Eklat die schweizerischen Boulevard-Medien ihre helle Freude. So wendete sich die Zeitung Blick in hilfesuchender Verzweiflung an DSDS-Juror Dieter Bohlen. Der schaute sich bereitwillig eine Folge der Sendung an. Wie das Blatt berichtet, hielt er jedoch nicht bis zum Ende durch.

Mittendrin habe Bohlen gelangweilt festgestellt, eine derartige "Scheiße" könne er sich nicht anschauen. Trotzdem soll er großzügig seine Hilfe offeriert, wenn nicht gar aufgedrängt haben: "Ich könnte mir gut vorstellen, bei euch in die Jury zu gehen - wenn man mich fragen würde. Bis jetzt hat sich niemand gemeldet", zitiert Blick den Hit-Produzenten.

Zu hart für die Schweiz?

Das Angebot stößt bei den Verantwortlichen allerdings auf vehemente Ablehnung. Die heftigen Verbalattacken Bohlens gegenüber den Castingteilnehmern treffen nicht den eidgenössischen Geschmack. Äußerungen des Kalibers "Das klingt wie so ein halskranker Lurch" oder "Ich hoffe wirklich nur, wenn du morgens onanierst, dass da mehr raus kommt" gehören zum normalen Umgangston des Quotengaranten.

"Er steht für das deutsche Privatfernsehen. Dort ist, anders als bei uns, die Emotionalisierung auf Kosten der Kandidaten Alltag", erklärt SF-Unterhaltungschefin Gabriela Amgarten im Interview mit Blick. Bohlen sei zu hart für die Schweiz. "Das merken wir schon an den bösen Zuschauerreaktionen, die wir auf einen etwas derberen Spruch eines Jurymitglieds kriegen. Würden wir Dieter Bohlen einmal buchen, wäre unsere Reputation im Eimer - und das für einen kurzen Medienhype", so Amgarten.

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Dieter Bohlen

Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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18 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    jetzt berichtet ihr schon über die kakke die bei uns in der schweiz schon niemanden interessiert! lasst diese berichte lieber weg, auch wenn es dann halt einmal nicht jeden tag einen bericht gibt und ihr ein paar weniger klikks habt!

    konzentriert euch lieber wieder auf die rezessionen!

    *grummel*

  • Vor 15 Jahren

    rampensau bohlen zu hart und für die armen sf-zuschauer nicht zumutbar, aber schön auf den casting-quotenzug aufspringen will man natürlich trotzdem - manchmal versteh ich die schweizer nich. jedes format was es verdient.

  • Vor 15 Jahren

    ich finde es wird zeit für eine autokorrektur: aus rezession wird rezension. manche werden es nie lernen aber mir tut so wenigstens nicht mehr der kopf weh.