Musiker von R.E.M., Pearl Jam und Nine Inch Nails haben sich der National Campaign To Close Guantanamo angeschlossen.

New York (dek) - Musik als Folterinstrument – das soll Alltag gewesen sein im US-Gefängnis Guantanamo auf Kuba. Amerikanische Musiker von R.E.M., Pearl Jam und The Roots sowie Trent Reznor von den Nine Inch Nails schlossen sich nun zusammen, um die Schließung des umstrittenen Gefangenenlagers zu fordern.

20 Tage lang sei er mit "The Real Slim Shady" von Eminem beschallt worden, berichtet der frühere Guantanamo-Insasse Binyam Mohamed der Organisation Human Rights Watch. Auch AC/DC, Britney Spears, die Bee Gees und Marylin Manson sollen in enormer Lautstärke eingesetzt worden sein, um Gefangene gefügig zu machen. "Disco" wurde dieser Beschallungsraum genannt.

Die Regierung habe "eine Musikbox in ein Folterinstrument verwandelt", kommentiert Thomas Blanton vom Forschungsinstitut National Security Archive dieses Geschehen. Im Auftrag der National Campaign To Close Guantanamo verlangt er die Veröffentlichung aller Unterlagen über die Verwendung der Musikstücke.

"Der Kongress muss Guantanamo schließen"

Die Kampagne hatte sich am Dienstag formiert, internationale Größen wie Eddie Vedder von Pearl Jam, R.E.M. und Trent Reznor von den Nine Inch Nails schlossen sich an. Gemeinsam fordern sie die Schließung des Gefangenenlagers. Die Musiker von The Roots dazu: "Als wir herausfanden, dass Musik als Teil der Folter in Guantanamo genutzt wird, (...) waren wir sauer. (...) Der Kongress muss Guantanamo schließen."

R.E.M. zeigen sich betroffen

Rise Against-Frontman Tim McIlrath fordert genau wie Sängerin/Songwriterin Roseanne Cash mehr Einsatz: "Lasst uns die Generation sein, die dieses Symbol der Ungerechtigkeit und Panikmache von der Landkarte streicht. Dann können wir beginnen, aus unseren Fehlern zu lernen."

Betroffen zeigt sich auch die politisch engagierte Gruppe R.E.M.: "Wir haben die letzten 30 Jahre damit verbracht, Aktionen für Frieden und Gerechtigkeit zu unterstützen. Jetzt zu hören, dass die Musik von einigen unserer Freunde als Teil von Foltertaktiken verwendet wurde – ohne ihre Zustimmung oder Wissen – ist erschreckend. Das ist anti-amerikanisch, Punkt."

US-Vizepräsident Cheney leugnete die Folter

Bereits im Dezember 2008 hatten sich Künstler gegen den Einsatz ihrer Songs zu Folterzwecken formiert. Damals taten sich besonders Tom Morello von Rage Against The Machine und auch Massive Attack hervor, indem sie auf ihren Konzerten Schweigeminuten einlegten.

Morello: "Guantanamo ist auf der ganzen Welt als einer der Orte bekannt, an denen Menschen gequält wurden (...) – auch mit Musikbeschallung über 72 Stunden lang. Und das nur knapp unter der Lautstärke, bei der das Trommelfell zerreißt. Guantanamo mag Dick Cheneys Idee von Amerika sein, aber nicht meine. Die Tatsache, dass die Musik, die ich miterschaffen habe, bei Straftaten gegen die Menschlichkeit benutzt wurde, ekelt mich an. Wir müssen diese Tortur beenden und Guantanamo schließen – und zwar jetzt."

Auch CIA nutzt Musikfolter-Methode

Auch die CIA soll Dauerbeschallung mit lauter Musik als Foltermethode nutzen, sagt Jayne Huckerby, die im New Yorker Zentrum für Menschenrechte und weltweite Gerechtigkeit arbeitet. Unter anderem Focus Online berichtet von einem unveröffentlichten CIA-Dokument aus dem Jahre 2005. Aus diesem geht hervor, dass in Geheimgefängnissen der CIA laute Musik oder weißes Rauschen benutzt wurde, "um Geräusche zu verschleiern und die Kommunikation unter Gefangenen zu verhindern."

Schließung Guantanamos noch ungewiss

Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama hatte im Wahlkampf zugesagt, Guantanamo bis Januar 2010 zu schließen. Ob dies wirklich durchgeführt wird, steht wegen enormer Widerstände aus dem Lager der Republikaner noch in Frage.

Fotos

Massive Attack, Nine Inch Nails und Co

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34 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Dann erklär mir bitte mal was du unter einem redneck verstehst!!!

  • Vor 15 Jahren

    @rachsüchtigerMagier (« @PhoenixXx (« @Black Dahlia (« Damit setzt Du Dich auf die gleiche Stufe wie die Folterer. »):

    eben nicht, weil ich die folterer nicht mit kunst foltern würde. »):

    eine handwerklich gut ausgearbeitete Streckbank aus Holz, mit schönen Verzierungen nicht als Kunst zu bezeichnen, wäre doch eine Beleidung für den Tischler »):

    und noch ein hurensohn.

    @Black Dahlia (« Übrigens soll James Hetfield stolz darauf sein, dass man seine Musik für Folterungen benutzt hat. Überrascht mich nicht, schließlich ist er ein Redneck, wie er im Buche steht. »):

    quatsch.

  • Vor 15 Jahren

    @Black Dahlia (« Übrigens soll James Hetfield stolz darauf sein, dass man seine Musik für Folterungen benutzt hat. Überrascht mich nicht, schließlich ist er ein Redneck, wie er im Buche steht. »):

    verwechselst du den nich grad mit zakk wylde?