Die K-Pop-Girlgroup wirft dem eigenen Label ADOR karriereschädigendes Verhalten vor. Der Streit schlägt in ganz Südkorea Wellen.
Südkorea (kir) - Erst gestern hatte die K-Pop-Girlgroup NewJeans in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz den Abschied von ihrem Label ADOR angekündigt, einem Tocherunternehmen des Plattenriesen Hybe. Die Antwort des südkoreanischen Konzerns folgte heute auf dem Fuße: Selbstverständlich werde die Zusammenarbeit wie gewohnt "in vollem Umfang" fortgeführt, zitiert der NME. Der Exklusivvertrag sei nicht aufgelöst.
Der Hintergrund: Die Girlgroup hatte vor gut zwei Wochen Vertragsverletzungen seitens ADOR moniert und von karriereschädigendem "Missbrauch" sowie "Manipulationen" durch das Unternehmen berichtet. Würden diese Missstände nicht behoben, würden die Bandmitgliederinnen ihren Vertrag aufkündigen.
Mobbing am Arbeitsplatz
Hanni, eines der fünf Mitglieder, berichtete etwa von einem Vorfall zwischen einer Hybe-Managerin, einer anderen Band und ihr. Man sei sich auf einem Flur begegnet, daraufhin habe die Managerin der Band gesagt, sie solle die K-Pop-Sängerin ignorieren. Derlei Schikanierungen habe es wiederholt gegeben. Am 13. November ließen die NewJeans dann besagte Rechtsmitteilung ADOR zukommen und forderten das Unternehmen auf, die Vertragsverstöße innerhalb von 14 Tagen zu beenden. Der Konzern habe jedoch nicht reagiert.
ADOR antwortet
"Wir bedauern, dass die Pressekonferenz zur Vertragsauflösung ohne ausreichende Überlegung und vor unserer Stellungnahme stattgefunden hat", heißt es nun in der Stellungnahme. Man habe nicht gegen Vertragsbedingungen verstoßen und leite auch Schritte ein, um NewJeans-Forderungen zu erfüllen, darunter eine Entschuldigung der Managerin, die Beilegung eines Streits mit einem Musikvideo-Regisseur sowie die Wiedereinstellung der im August aus dem Unternehmen ausgeschiedenen ADOR-CEO Min Hee-Jin, die die Band einst mit ins Leben gerufen hatte. Man wolle mit den NewJeans nun ins Gespräch kommen.
Was ein Vertragsende bedeuten würde
Der Streit sorgt in Südkorea für viel Aufsehen, das Nachrichtenportal Koreaboo schätzt, dass die NewJeans für eine vorzeitige Auflösung des Vertrags etwa 300 Milliarden südkoreanische Won (ca. 200 Millionen Euro) berappen müssten. Außerdem müssten sich die Mitgliederinnen von ihrem Bandnamen verabschieden.
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