Trent Reznor hat etwas gegen Majorlabels. Bereits in der vergangenen Woche zog der NIN-Frontmann vom Leder, beruhigt hat er sich seither noch nicht. Im Interview mit der australischen Zeitung Herald Sun zog er wieder über Labels her und bezeichnete sie gar als Diebe.

Reznor beteuert, er schulde Universal …

Zurück zur News
  • Vor 16 Jahren

    teils, teils. man könnte auch sagen, die leute saugen sich die scheibe aus dem netz, weil sie dem arroganten arschloch keine kohle geben wollen. ich finde es etwas heuchlerisch von herrn reznor, jetzt hier einen auf gutmensch zu machen.

  • Vor 16 Jahren

    noch jemand, dem das verdammt nach vorhersehbarer marketingmasche müffelt?

  • Vor 16 Jahren

    @pausenclown (« noch jemand, dem das verdammt nach vorhersehbarer marketingmasche müffelt? »):

    Naja, das werden wir erst wissen, wenn er die letzte Scheibe bei Universal abgeliefert hat...

    Ich muss bei sowas immer an ein Waterdown-Konzert vom letzte Jahr denken, wo die Jungs auf der Bühne standen und meinten: "Unsere letzte Scheibe ist ja bei Victory Records erschienen, aber das ist ein beschissenes Label, deswegen saugt euch die Platte bitte illegal aus dem Netz!". ^^

  • Vor 16 Jahren

    haben sie auch die leute begrüßt, sie sich ohne zu zahlen aufs konzert geschlichen hatten?

    so viel uneigennutz rührt zu tränen.

  • Vor 16 Jahren

    Ich versteh nicht ganz, wie man das als Marketingkampagne sehen kann?!
    Es werden jetzt sicherlich keine Leute in den Plattenladen rennen und sagen: "Eigentlich wollte ich mir das Album ja ziehen, aber weil Herr Reznor so gegen die Labels ist, kauf ich mir das jetzt doch!"

  • Vor 16 Jahren

    Image. Alles was zählt ist Image. Und CDs an sich schlagen ja kaum noch Profit. Das ist ne Kosten-Nutzen Rechnung die zu Null tendiert. Das meiste Geld wird doch sowieso mit Konzerten und Marketinggedöns verdient.

  • Vor 16 Jahren

    seit wann wird denn bitte mit konzerten das meiste geld verdient?

  • Vor 16 Jahren

    Seitdem ich diese These aufgestellt habe. :D

  • Vor 16 Jahren

    billy talent 200.000 für einen gig, hmm? :hangover:

    wenn man man mal von durchschnittlich erfolgreichen bands redet, die im europäischen raum bekannt sind, kann man was ich so mitbekommen habe bei regulären konzerten von einer gage zwischen 1500 und 3500 Euro pro abend ausgehen.
    davon gehen natürlich reise- spesen- und unterhaltskosten ab, die kohle für die agentur natürlich, die lohnkosten für tourbegleiter, mercher usw.

    wenn ich jetzt davon ausgehe, dass man in deutschland mit knapp 100.000 platten auf platz 1 in die charts kommt, stimmt da mit deiner rechnung was nicht.

    in usa sieht es teils sogar so aus, dass künstler oder agenturen veranstalter bezahlen, um auftreten zu dürfen.

    bei den absoluten megastars mag es andres sein, die verkaufen aber auch gerne mal 10 mio Alben weltweit.

  • Vor 16 Jahren

    @pausenclown (« wenn ich jetzt davon ausgehe, dass man in deutschland mit knapp 100.000 platten auf platz 1 in die charts kommt... »):

    wie kommst du auf diese zahl? ich suche nämlich schon seit jahren nach einer quelle, die mir sagt, wie viel verkaufte exemplare hinter einer charts-position stehen.

  • Vor 16 Jahren

    Danke für diese interessante Ausführung, Gast ^^ Gut zu wissen, wie der Kostenapparat aufgebaut ist im Business. Meines Erachtens ließe sich noch eine Menge einsparen, aber lassen wir das erst einmal.

    Was mich viel mehr beschäftigt ist eine gewisse Realitätsverzerrung in der Wahrnehmung der Labels. Für sie ist jedes illegal heruntergeladene Album ein direkter Verlust - oft sogar ein Diebstahl. Nur wurde niemandem etwas weggenommen, de facto ist keine Ware verschwunden.
    Gedacht wird allerdings, daß durch das virtuelle Aneignen einer Kopie nachher der Konsument das Album nicht mehr kaufen wird. Anders ausgedrückt: Jedes "illegal" gezogene Album wären 15-20€ für das Label gewesen. Daß es aber hunderttausende Benutzer da draussen gibt, welche das Internet als einzig vernünftige Möglichkeit sehen, ein Album auf seine Qualität zu prüfen, ist für sie völlig undenkbar. Dabei ist das Prinzip dasselbe wie in einer Bücherei, in welcher der Kunde sich das komplette Buch durchlesen kann, bevor er es kauft oder eben auch nicht.

    Psychologisch gesehen würde ich sagen, daß die Hauptmotive der Verfolgung von "Raub"kopierern Gier und Angst sind.
    Gier, weil es natürlich ein bequemes Argument ist, einen Filesharer als Verbrecher darzustellen, der einem den Profit zerstört. Für einen simpel denkenden Menschen ist diese Argumentation ja auch sehr einleuchtend, weswegen sie sich auch größter Beliebtheit erfreut.
    Und Angst, weil womöglich die falschen kreativen Entscheidungen getroffen wurden. Die Instanzen der populären Labels, welche Entscheidungen für den Massenmarkt treffen, haben mit Kreativität oder künstlerischem Anspruch nicht mehr viel zu tun. Sie denken, sie müssten einfach den Querschnitt der Geschmäcker der Massen treffen und würden so schon irgendwie Geld machen. Im Grunde ist den meisten Beteiligten klar, daß sie Ware minderer Qualität verkaufen wollen und versuchen mit aller Macht, gegen Plattformen vorzugehen, bei denen eine natürliche Qualitätsauslese stattfindet.

    Das hier sind nur ein paar Denkanstöße, mal die Gegenseite zu betrachten, bevor man pauschalisiert.

  • Vor 16 Jahren

    finde den widerspruch...

    wieso ist es gier der labels, wenn ihnen angeblich kein verlust entsteht.

    mag ja sein, dass herausragende alben (subjektiv gesehen) durchaus gekauft werden.

    ich kenne aber genug leute, die irgendwie deutlich mehr musik auf ihrer festplatte haben, als sie sich jemals gekauft haben.

    und die strapazieren genau dein argument auch sehr oft.

    ganz ehrlich: löschst du ein heruntergeladenes album sofort, nachdem du es probegehört hast wieder von der platte, oder hebst du es mal vorsorglich auf?

    zum vergelich mit der bücherei:

    die bücherei/den bücherladen möchte ich sehen, in dem es dir erlaubt ist, seelenruhig ein komplettes buch zu kopieren, denn genau das ist die zu vergleichende handlung.

    ich glaube kaum, dass labels etwas dagegen haben, dass du dir nicht speicherbare proben der platte anhörst, bevor du dich für oder gegen einen kauf entscheidest.

    das konntest du im plattenladen deines vertrauens eigentlich auch immer.

    um mal beim vergleich mit printmedien zu bleiben: in den meisten zeitschriftläden wirst du recht schnell darauf hingewiesen, dass eine intensive vorablektüre unerwünscht ist. blättern o.k., einen artikel probelesen auch o.k. aber sicher nicht ein magazin komplett durchlesen.

    deine sicht der dinge, dass das illegale herunterladen kein diebstahl ist, da ja keine wahre verloren geht, halte ich für sehr naiv.

    vom umgekehrten blickwinkel gerät der herunterlader nämlich in den besitz einer ware, in dem fall information, ohne den vom eigentümer/produzierenden veranschlagten preis zu bezahlen.

    durch das kopieren geht das original zwar nicht verloren, es sinkt aber offenbar die bereitschaft, für eine ware, die sich bereits im besitz befindet, nachträglich noch zu bezahlen, oder zumindest wollen sich die labels dieser gefahr nicht aussetzen, der anständigkeit oder dem wohlwollen eines saugenden nutzers ausgeliefert zu sein.

  • Vor 16 Jahren

    @pausenclown («
    zum vergelich mit der bücherei:

    die bücherei möchte ich sehen, in dem es dir erlaubt ist, seelenruhig ein komplettes buch zu kopieren, denn genau das ist die zu vergleichende handlung. »):

    jede unibibliothek... ;)

  • Vor 16 Jahren

    @sero (« @pausenclown («
    zum vergelich mit der bücherei:

    die bücherei möchte ich sehen, in dem es dir erlaubt ist, seelenruhig ein komplettes buch zu kopieren, denn genau das ist die zu vergleichende handlung. »):

    jede unibibliothek... ;) »):

    Nö. Auch nicht mehr.

  • Vor 16 Jahren

    Eigentlich war ich in Berlin in so ziemlich jeder Uni-Bib, und überall sind entweder die Kopierer vom Personal einsehbar, oder mit riesigen Schildern versehen, was man kopieren darf, und was nicht.

  • Vor 16 Jahren

    Es ist ja schon erlaubt, gewisse Teile zu kopieren, aber eben nicht komplette Bücher.

  • Vor 16 Jahren

    Klar behalte ich ab und zu Musik, die ich mir heruntergeladen habe. Das heisst aber nun wirklich nicht, daß ich mir diese Alben auch gekauft hätte. Meine Finanzen sind einfach nicht so gut, als daß ich mir jede Woche zehn Alben kaufen könnte. Also ist davon auszugehen, daß ich mir 90% der Musik ohnehin nicht gekauft hätte, Filesharing oder nicht. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist. Ich kaufe mir wöchentlich ca. 1 Album, und das ist viel mehr, als die meisten Nicht-File-Sharer es tun. Ich habe einfach Ahnung von meiner Meinung nach qualitativ guter Musik. Und genau das ist das Problem der großen Labels. Über Ahnungslosigkeit und Dummheit, am besten noch Radiohören versuchen diese, ihre Platten loszuwerden.
    Und logisch kann man im Plattenladen auch Musik hören. Allerdings steht man dann an ein paar Kopfhörern, hinter einem warten Leute darauf, daß man endlich aufhört, oft sind es nur 60-Sekunden-Proben der Songs... Letztlich kann man die Musik nicht unter den Bedingungen hören, die man zuhause gewohnt ist. Man ist gestresst und nicht in der Lage, ein gutes urteil über das Gehörte zu fällen.

    Und wirklich JEDE Bücherei, in der ich bisher war, hat Sessel o.Ä. dort stehen, damit man so viele Bücher lesen kann wie man möchte. Dadurch werden nicht weniger Bücher verkauft, sondern eher mehr.

  • Vor 16 Jahren

    Merkwürdigerweise wird aber eben jener profitorientierter konservernartiger "Schund" viel häufiger gekauft, als wirklich gute "handgemachte" Musik.

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« Ich behaupte, dass die "Diebe" auf mindestens 90% ihrer Musikbibliothek verzichten würden, wenn sie dafür zahlen müssten. »):

    Du hast natürlich recht, damit dass es sich dann finanziell nicht wirklich um einen Verlust hält. Aber du musst dabei auch mal den moralischen Aspekt einbringen. MÜSSTE ich Geld dafür bezahlen, würde ich mir die Musik nicht anhören, so lang ich aber kein Geld dafür latze, hör ich das Album... Kapisch? Da stimmt doch etwas nicht.
    Ich will mich damit jetzt nicht auf die Seite der Labels schlagen, weil die eh die Verlierer PC-Revolution sind. Aber für die Bands ist das schon scheiße. Ich mein, überleg dir mal, du hast etwas erschaffen und möchtest das gern verkaufen, keiner will es haben, wenn es gratis, hat es auf einmal jeder. Die Menschen fordern halt gerne ohne zu geben.

    Es gibt aber dennoch, meiner Meinung nach, Fälle, in denen Filesharing in Ordnung ist. Ich zum Beispiel höre gerne japanische Musik. Von The Back Horn ist beispielsweise erste letztes Jahr ein Album in Deutschland erschienen, obwohl es die Band schon seit Jahren gibt. Ohne Filesharing wäre ich wohl nie auf die Band gestoßen. Aber so habe ich jetzt schon viel von den Jungs gehört und kaufe auch gern jedes Album, dass in Deutschland erscheint oder zumindest verfügbar ist.

    Im Zweifelsfall kauf ich mir grundsätzlich lieber CD's von Newcomern und vor allem von Regionalbands. Die CD's sind dann zwar oft Eigenproduktionen und nicht astrein produziert, aber dafür weiß ich bei solchen Sachen, dass ich die Band direkt förder und nicht irgendein Label.
    Da möchte ich auch gleich was zu der Rechnung von Dependent sagen: Die gilt vielleicht für Indie-Labels, aber bei Sony und Virgin sieht die Sache mal definitiv anders aus. Warum sonst kann sich irgendein Produzent, der drei Alben in einem Jahr produziert nen Bugatti Veyron leisten? Bestimmt nicht, weil er geerbt hat...

  • Vor 16 Jahren

    @The Great Destroyer (« Ich versteh nicht ganz, wie man das als Marketingkampagne sehen kann?!
    Es werden jetzt sicherlich keine Leute in den Plattenladen rennen und sagen: "Eigentlich wollte ich mir das Album ja ziehen, aber weil Herr Reznor so gegen die Labels ist, kauf ich mir das jetzt doch!" »):

    Unter anderem war ein Grund für mich, das Album doch noch gekauft zu haben, nachdem ich es sowieso schon 2 Wochen vor Release aus dem Webplayer gerippt habe, dass er den Fans die Möglichkeit gegeben hat, das Album schon lange vor dem Release komplett anzuhören/herunterzuladen. Ich musste dieses Engagement einfach unterstützen.

    Aber eine "Marketingkampagne" ist das sicherlich nicht, genausowenig wie das Year Zero ARG.