Noel Gallagher: Glastonbury zu woke, Abfuhr für Grohl
vom 8. Juli 2024
Im Nachgang des Glastonbury Festivals hat sich Noel Gallagher abfällig über das Auftreten politischer Bands auf dem für seine linken Anliegen bekannten Open Air geäußert. Im Interview mit der Sun lederte er ab: "Der Ort wird mir ein wenig zu woke, tugendhaft und predigend. Ich mag das nicht an …
Dig Out Your Soul ist wirklich underrated. Ein Jammer, dass es das letzte Album war, denn da klangen sie endlich, als würden sie aufhören, krampfhaft den 90ern hinterher zu rennen. Ach ja, steinigt mich, aber: Be Here Now gehört für mich auch auf die Liste.
Be here now muss da auch drauf. bla bla bloated coke trip, bla bla. Sind überwiegend sehr gute Lieder drauf und Liam is top. Auch die restlichen drei regulären Alben haben Lieder die an die Erstlinge ran kommen, Gas Panic, Let there be Love, Born on a Different Cloud (gut, das ist von Liam, aber so ziemlich das Beatleste was sie je gemacht haben). Und dämliche bis dämlich klingende Ausssagen von Noel haben ja Tradition. Er sagt auch einfach sehr viel lustiges und manchmal Schrott, gerne in Kombination. Und auch wenn ich mir nicht oft genug Frieden und Gerechtigkeit wünschen kann, verstehe ich es nicht, dass alle so gierig nach Artist Statement sinds. Das Putin ein Arschloch ist weiß man schon länger, warum erwartet man heute von irgendwelchen DJs die 5 Gigs im Jahr haben eine Botschaft zu aktuellen Konflikten die fundiert und ausführlich sind, wenn das nun auch keinen Unterschied auf der Weltbühne macht. Da bringt es vielleicht sogar mehr einen Schuh nach Kriegstreibern zu werfen.
Für nen kleinen Moment Einigkeit isses doch okay, von der Bühne aus was Politisches zu machen. Politisches im Smartphone zu lassen, lässt politisch Interessierte sich schnell alleine vorkommen. Und auf die Straßen kriegt man Menschen vor allem, wenn sie gemeinsam für oder gegen etwas sind.
Kann aber auch sehen, was Noel nervt. Will es Künstlern schon abkaufen können, wenn sie etwas wirklich beschäftigt und mitnimmt. Wir sehen sie ja auch dafür, dass sie sich auf ihre Weise mit uns verbinden. Mehr als Schulterzucken hab ich meistens nicht dafür übrig, wenn Acts auf der Bühne z.B. nur ne Flagge auspacken und dafür Jubel einheimsen. Dann sag ich auch: Spiel einfach dein nächstes Lied, und entwerte die Kunst nicht mit billigen Ablenkungen.
Find ich gut getroffen von dir. Fürs mich ist es immer auch besonders eine Frage des Maßes. Das macht viel aus. Auf gefühlten Overload reagiere ich zumindest empfindlich. Zum Beispiel kann ich die Regenbogenflaggen nicht mehr gut ertragen, und da geht es gar nicht darum, dass ich mit ihnen inhaltlich ein Problem habe. Aber hau mir Sachen zu oft um die Ohren oder halte sie mir vor die Nase, und ich hab bald keinen Bock mehr drauf, egal worum es sich handelt. Damit verliert man meiner Meinung nach mehr Menschen als man gewinnt oder zumindest heizt man die Leute, denen es zu viel wird, unnötig auf. Wenn man mal aus seiner Bubble rausschaut, sollte man akzeptieren, dass nicht alle so schnell mitkommen und Lebensrealitäten verdammt nochmal sehr differieren. Damit muss man nicht weit fahren, um das zu sehen und zu checken. Ich halte sowas einfach auch schnell für überhehlich und wundere mich nicht, wenn dann Leute, die das nicht richtig differenziert kriegen, eklig werden oder anfangen, die AFD zu feiern. Gefällt mir nicht, wundert mich aber halt auch nicht.
Da gehe ich allerdings überhaupt nicht mit. Schlimmeres als Augenrollen sollte ne Regenbogenflagge bei niemandem auslösen. Ich habe null gegen diese Flaggen, bin politisch auch voll dahinter. Wenn ich ggf. ein wenig cringe, dann hat das nur mit der Energie derjenigen zu tun, die sie schwenken.
ich hätte dave grohl wahrscheinlich auch nix zu sagen. damon albarn ist mit seinen 60 lenzen übrigens näher an den 80jährigen entscheidern über das geschick der welt als an den 20 jährigen festivalbesuchern, zu denen er predigt
Im Nachgang des Glastonbury Festivals hat sich Noel Gallagher abfällig über das Auftreten politischer Bands auf dem für seine linken Anliegen bekannten Open Air geäußert. Im Interview mit der Sun lederte er ab: "Der Ort wird mir ein wenig zu woke, tugendhaft und predigend. Ich mag das nicht an …
Für Definitely Maybe, What's the Story Morning Glory und ja, auch Dig Out Your Soul verzeihe ich Noel fast jede dämliche Aussage.
Dig Out Your Soul ist wirklich underrated. Ein Jammer, dass es das letzte Album war, denn da klangen sie endlich, als würden sie aufhören, krampfhaft den 90ern hinterher zu rennen.
Ach ja, steinigt mich, aber: Be Here Now gehört für mich auch auf die Liste.
Old man yelling at clouds.
Be here now muss da auch drauf. bla bla bloated coke trip, bla bla. Sind überwiegend sehr gute Lieder drauf und Liam is top. Auch die restlichen drei regulären Alben haben Lieder die an die Erstlinge ran kommen, Gas Panic, Let there be Love, Born on a Different Cloud (gut, das ist von Liam, aber so ziemlich das Beatleste was sie je gemacht haben).
Und dämliche bis dämlich klingende Ausssagen von Noel haben ja Tradition. Er sagt auch einfach sehr viel lustiges und manchmal Schrott, gerne in Kombination.
Und auch wenn ich mir nicht oft genug Frieden und Gerechtigkeit wünschen kann, verstehe ich es nicht, dass alle so gierig nach Artist Statement sinds. Das Putin ein Arschloch ist weiß man schon länger, warum erwartet man heute von irgendwelchen DJs die 5 Gigs im Jahr haben eine Botschaft zu aktuellen Konflikten die fundiert und ausführlich sind, wenn das nun auch keinen Unterschied auf der Weltbühne macht.
Da bringt es vielleicht sogar mehr einen Schuh nach Kriegstreibern zu werfen.
Kochlöffel spricht wahr (auch über die Qualität von Be Here Now)
Was für ein Symphat...
Für nen kleinen Moment Einigkeit isses doch okay, von der Bühne aus was Politisches zu machen. Politisches im Smartphone zu lassen, lässt politisch Interessierte sich schnell alleine vorkommen. Und auf die Straßen kriegt man Menschen vor allem, wenn sie gemeinsam für oder gegen etwas sind.
Kann aber auch sehen, was Noel nervt. Will es Künstlern schon abkaufen können, wenn sie etwas wirklich beschäftigt und mitnimmt. Wir sehen sie ja auch dafür, dass sie sich auf ihre Weise mit uns verbinden. Mehr als Schulterzucken hab ich meistens nicht dafür übrig, wenn Acts auf der Bühne z.B. nur ne Flagge auspacken und dafür Jubel einheimsen. Dann sag ich auch: Spiel einfach dein nächstes Lied, und entwerte die Kunst nicht mit billigen Ablenkungen.
Find ich gut getroffen von dir.
Fürs mich ist es immer auch besonders eine Frage des Maßes. Das macht viel aus. Auf gefühlten Overload reagiere ich zumindest empfindlich.
Zum Beispiel kann ich die Regenbogenflaggen nicht mehr gut ertragen, und da geht es gar nicht darum, dass ich mit ihnen inhaltlich ein Problem habe. Aber hau mir Sachen zu oft um die Ohren oder halte sie mir vor die Nase, und ich hab bald keinen Bock mehr drauf, egal worum es sich handelt. Damit verliert man meiner Meinung nach mehr Menschen als man gewinnt oder zumindest heizt man die Leute, denen es zu viel wird, unnötig auf. Wenn man mal aus seiner Bubble rausschaut, sollte man akzeptieren, dass nicht alle so schnell mitkommen und Lebensrealitäten verdammt nochmal sehr differieren. Damit muss man nicht weit fahren, um das zu sehen und zu checken.
Ich halte sowas einfach auch schnell für überhehlich und wundere mich nicht, wenn dann Leute, die das nicht richtig differenziert kriegen, eklig werden oder anfangen, die AFD zu feiern. Gefällt mir nicht, wundert mich aber halt auch nicht.
Da gehe ich allerdings überhaupt nicht mit. Schlimmeres als Augenrollen sollte ne Regenbogenflagge bei niemandem auslösen. Ich habe null gegen diese Flaggen, bin politisch auch voll dahinter. Wenn ich ggf. ein wenig cringe, dann hat das nur mit der Energie derjenigen zu tun, die sie schwenken.
Wer ist der Typ und wieso sollte man dem zuhören?
Das könnte man über jeden einzelnen hier angemeldeten Kommentator sagen. Inklusive mir.
ich hätte dave grohl wahrscheinlich auch nix zu sagen. damon albarn ist mit seinen 60 lenzen übrigens näher an den 80jährigen entscheidern über das geschick der welt als an den 20 jährigen festivalbesuchern, zu denen er predigt