Im Dezember 2002 hatte Liam Gallagher einen deutschen Polizisten getreten. Nun kam er mit einer milden Strafe davon.

München (chb) - Der Sänger der Brit-Pop-Band Oasis muss auf keinen Fall hinter deutsche Gitter. Dies bestätigte heute mittag der Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft Anton Winkler gegenüber LAUT. Im Dezember 2002 waren die Engländer am Vorabend eines Gigs in München unangenehm aufgefallen. Im Nachtclub des namhaften Hotels Bayrischer Hof hatten die Rocker und ihre Bodyguards eine Schlägerei mit deutschen Clubbesuchern angezettelt. Als die Polizei herbei eilte, um dem Streit ein Ende zu setzen, attackierte Oasis-Mitglied Liam Gallagher einen Beamten mit einem Fußtritt. Der Polizist wurde dabei leicht verletzt. Im Blut des Kampfeslustigen fanden die Beamten später Spuren von Kokain und Mengen an Alkohol.

Wegen schwerer Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt drohte dem exzentrischen Sänger bis zu einem Jahr Gefängnis. Kein Wunder also, dass der Brit-Popper nun auf die eher sanftmütige Forderung des ansässigen Gerichts, 50.000 Euro Strafe zu zahlen, umstandlos einging. Nach dieser Zahlung wird das Verfahren eingestellt. Von der Summe wandern nur 19.600 Euro in die Staatskasse, der Rest soll wohltätigen Zwecken zugute kommen.

Auch gegenüber dem Oasis-Bodyguard Steven A. urteilte die Münchner Justiz milde. Er hatte sich im Schutze des Aufruhrs vor einer Toilettenfrau entblößt. Die Anzeige gegen diesen Tunichtgut wurde gegen eine Zahlung von 8.000 Euro eingestellt. Ernstere Konsequenzen drohen einem Bericht des Münchner Merkur zufolge lediglich einem Mitglied der gegnerischen (deutschen) Partei. Der Stukkateur Christian W. soll eben jenen Steven A. mit einem Messingständer bewusstlos geschlagen haben. Ihn erwartet nun eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung.

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