Mit der programmüblichen Keynote Speech eröffnete am Vormittag zum dritten Mal die Berliner Musikmesse Popkomm. Nach Eingangsworten des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit trat neben Kulturstaatsminister Bernd Neumann als Gastredner u.a. Ex-Punk Feargal Sharkey vor das Auditorium.

Berlin (laut) - Die 18. Popkomm ist eröffnet. Bevor sich knapp 3000 Fachbesucher, Künstler und Musikvertreter drei Tage lang auf dem Messegelände Nord über die neuesten Musikacts und technische Neuentwicklungen um Handy und Internet austauschen, eröffnete Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die Messe. Höflich lobte er das Potenzial, das die Musikbranche als Wirtschaftszweig entfalten könne, nicht ohne die anwesende Menge kokett über die Vorzüge des Berliner Nachtlebens aufzuklären, das gerade in diesen Tagen ein reichhaltiges Programm darböte.

Als Gastredner konnten die Messeveranstalter dieses Jahr nicht weniger als eine echte irische Musiklegende gewinnen. Zwar trat nicht Bono ans Mikrofon, dafür aber der aus Derry in Nordirland stammende Sänger Feargal Sharkey, der mit der Formation The Undertones 1978 den Punk-Klassiker "Teenage Kicks" komponierte, bevor er sich in den 80er Jahren der Popmusik zuwandte ("A Good Heart").

Der langjährige Freund der verstorbenen UK-DJ-Legende John Peel arbeitet seit den 90er Jahren im britischen Musikgeschäft als unermüdlicher Förderer junger Musiker. Als Chairman des Live Music Forums kämpft er mittlerweile unter finanzieller Mithilfe der Regierung für geeignete Rahmenbedingungen, die "nicht nur für mittellose junge Talente" von essenzieller Bedeutung seien.

Folgerichtig betont Sharkey stolz, dass mit Coldplay die erfolgreichste Band der letzten Jahre aus Großbritannien stammte. Kreativität sei das Gut, das die Musikbranche kulturell wie wirtschaftlich am Leben erhalte, woran die Newcomerförderung unmittelbar verknüpft sei.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann bestärkte Sharkeys Sichtweise von deutscher Seite aus: "Die Nachwuchförderung muss ausgebaut werden", betonte Angela Merkels Mann für die Popmusik. Auch für die Bundesregierung stelle Popmusik einen beachtenswerten Wirtschaftsfaktor dar. Deshalb könne die Branche bei gut durchdachten Förder-Initiativen auf seine Unterstützung zählen.

Besonders liege ihm der Kampf gegen illegal getauschte Musiktitel im Rahmen der zweiten Urheberrechtsnovelle am Herzen. "Das ist keine Bagatelle, geistiges Eigenum muss genauso geschützt werden wie ein wirtschaftliches Gut", schloss der Staatsminister, bevor die prominenten Gäste zum üblichen Messerundgang aufbrachen.

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