Platz 5: "Silberstreifen" (1982)
"Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii", der Ausbruch aus dem miefigen kleinen Leben in die große, weite Welt klang weder vorher noch nachher so einfach und verlockend wie hier. Man muss sich das einmal bildlich vorstellen, dass ein Mittvierziger im Jahr 1982 nach hunderten Songs noch einen solchen zeitlosen Klassiker aus dem Ärmel schüttelt.
Doch Udo hat in den frühen 80ern einen Lauf. Die Klimaschutzhymne "5 Minuten vor Zwölf" vereint alle Stärken, von eindringlichen Zeilen über leise Parts und großen Gefühlen. Auf "Gib mir deine Angst" mimt er den großen Verführer, den sich nie wirklich binden wollenden Casanova. Sein Angebot: "Gib mir deine Nacht, ich geb' dir den Morgen dafür." Musikalisch konzipiert er es als süchtig-machende Powerballade mit Chören und klassisch geballter Faust im Refrain. Der "Engel Am Morgen" kommt dagegen als astreines Piano-Stück und Liebeserklärung an alle Frauen, die nach dem One-Night-Stand immerhin zum Frühstück bleiben. "Nichts ist so himmlisch, wie ein Engel am Morgen / Ein Engel wie du, der vom Träumen erwacht."
"Silberstreifen" wäre wohl Udos größtes Album geworden, wenn da nicht dieses Fremdscham-Duo "Schnucki Putzi" und "Die Glotze" wäre. Thematisch zwar fast schon gesellschaftskritisch wirken die Refrains aus der Zeit gefallen, so als versuche ein alter Mann, hip und cool zu sein.
Klassiker: "Ich War Noch Niemals In New York".
Kleinode: "Gib Mir Deine Angst", "5 Minuten vor Zwölf", "Engel am Morgen", "Ein bisschen Heimat".
Ausfälle: "Schnucki Putzi", "Die Glotze".
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