Dezember 2016
Best of 5 Fragen an ...
Welches ist dein liebstes The Smiths-Album?
Matze Rohde (Von Wegen Lisbeth): Ich hab noch nie ein The Smiths-Album gehört.
Thees Uhlmann: Mein liebstes The Smiths-Album ist "Vauxhall and I" von Morrissey. Ich glaub, das ist ja ein bisschen das verkannte Album. Aber ich finde es von vorne bis hinten ultragut.
Marten (Turbostaat): "The Queen Is Dead" fand ich schon geil, ja. Aber auch die Erste. Da sind noch so ganz ungeschliffene Sachen drauf, bei denen sie selber noch nicht wussten, wer sie sind. Das finde ich ganz spannend.
Luke Bentham (The Dirty Nil): Ich höre die Smiths nicht.
Drangsal: "Strangeways Here We Come". Unanfechtbar.
Jen (Grossstadtgeflüster): Ich habe noch nie eins durchgehört, was entweder daran liegen könnte, dass das was ich kenne, mir persönlich keinen Anlass dazu gegeben hat. Oder weil ich mich damals geschämt habe, im Plattenladen danach zu fragen, weil ich den Bandnamen bis heute nicht aussprechen kann ohne mir die Zunge zu brechen.
Bosse: "Meat is Murder", ganz klar.
Bob Mould: Ich besitze kein Smiths-Album. Ich habe aber Tony Fletchers Smiths-Buch für einen Freund gekauft und ein bisschen darin gelesen, vor allem das Kapitel, das die Trennung nach ihrer ersten Amerika-Tour thematisiert.
Balmi (HGich.T): Marilyn Manson hat mal gesagt, dass alle, die The Smiths hören automatisch schwul sind und das seh ich ähnlich.
Westin Glass (The Thermals): "Louder Than Bombs". "Throw your homework onto the fire / Come out and find the one that you love" - das sagt doch wohl alles.
Fabian Sigmund (Fai Baba): Das beste Smiths-Album ist "Back In Black" von AC/DC.
Phillip Boa: Das erste Album "The Smiths". Hab immer noch meine Originalausgabe in Psychedelic-Vinyl.
Norma Jean Martine: "Meat Is Murder". Nicht nur wegen der Songs (die sich überschlagende Stimme in "The Headmaster Ritual" ist so fantastisch), vor allem wegen ihrer Attitüde, der Ideale und wie sie die in ihre Musik integrierten. Allein der Albumtitel ist so ein krasses Statement, was witzig ist, weil es eigentlich nur eine Tatsache benennt.
Eberhard Dobler (laut.de): Wer noch mal? Ach ja, Dingenskirchen ... also "Is It Really So Strange?" find ich 'ne richtig tolle Nummer.
In welcher anderen Band würdest du gerne spielen?
Bosse: Ich wäre gerne Bassist bei MC Fitti. Das wäre ein entspannter Job.
Davo (Mother Tongue): In James Browns Band The JBs, weil ich gerne auf die Eins betone.
Kapil Trivedi (Mystery Jets): Aus kreativer Sicht wäre ich gerne ein Teil von Can gewesen. Am liebsten bei den Aufnahmen zu "Ege Bamyasi" und "Tago Mago", auch wenn ich natürlich nicht schuld daran sein wollte, dass deren Drummer Jaki Liebezeit dann rausgeflogen wäre. Ich finde es beeindruckend, wie man auf diesen beiden Platten den Raum heraushört, in dem diese Musik in Jamsessions entstanden ist. Da ist viel Freiheit im Sound. Das geht der heutigen Zeit etwas verloren, wo man alles so einfach am Laptop komponieren kann.
Oliver Gottwald (Ex-Anajo): Ganz klar Wanda, weil ich dann die ganze Zeit von Sänger Marco abgeknutscht werden würde.
Stella Sommer (Die Heiterkeit): In irgendeiner Elektroband. Die scheinen ein ganz gutes Leben zu haben.
Henry Ruddell (Eagulls): Underworld. Ihr aktuelles Album ist großartig. Als sie anfingen, war ich noch sehr jung, auf ihrem Höhepunkt immerhin noch jung, aber jetzt habe ich auch ihr aktuelles Material schätzen gelernt. Ihr Einfluss auf abseitigere elektronische Musik ist enorm, ihre Klangfarbe und die Stimme sind ein Markenzeichen geworden. "I Exhale" ist bisher der beste Song des Jahres (meiner Meinung nach).
Fritz Kalkbrenner: Ich würde gerne bei The Roots als Triangel-Spieler einsteigen. Das wäre super.
Nicke Andersson (Imperial State Electric): Bei den Black Keys. Eine großartige Band und mit mir am Bass wäre sie noch geiler.
Wo wärst du jetzt lieber?
Thees Uhlmann: Lieber wäre ich jetzt in der Nähe von Detroit bei meinem amerikanischen Onkel, weil ich da einfach wahnsinnig lange nicht mehr war und den wahnsinnig gerne mal wieder sehen würde. Damals war ich noch mit meinen Eltern in Amerika, war Punk, hatte die Haare blondiert, denn einer von den Beastie Boys hatte sich auch die Haare blondiert.
Das war mitten in meiner Pubertät, und er hat mich einfach so aufgenommen und mir von seinen Punk-Konzerten erzählt. Das war das erste Mal, dass ich einen mit den Uhlmann-Genen getroffen hab, der so cool zu mir war. Vielleicht fliege ich wirklich im März mal für fünf Tage dahin. Was natürlich ein bisschen komisch ist - nach Detroit zu fliegen um Verwandte zu besuchen. Aber jetzt hab vielleicht gerade mal das Geld und die Zeit.
Melle Dielesen (Mozes And The Firstborn): Auf einem Krabbenkutter auf der Beringsee, weil ich als Teenie gerne "Der gefährlichste Job Alaskas" geschaut habe. Auf offenem Meer 48 Stunden durcharbeiten. Die Einsamkeit an Deck. Der Nervenkitzel, einen vollen Eimer Königskrabben vor sich zu haben.
Kapil Trivedi (Mystery Jets): Indien wäre schön. Ich war mal in der sehr alten Stadt Varanasi, wohin Hindus zum Ende ihres Lebens pilgern, weil der Ort ihnen Erlösung verspricht. Es war Mitternacht und sehr neblig am Ganges, als ich einen verhüllten heiligen Mann sah, der sehr langsam auf dem Wasser paddelte. Wegen des Nebels sah es aus, als würde er auf einer Wolke liegen. Ich musste mich kneifen, um mich zu vergewissern, dass ich nicht zu denen gehöre, die hier her kommen, um zu sterben.
Kelvin Swaby (The Heavy): Im Bett mit meiner Frau.
Was ist aus deiner Sicht das am meisten verkannte Album?
Konstantin Gropper: "Anywhere I Lay My Head" von Scarlett Johansson.
Keren Ann: "The Ghost Of Tom Joad" von Bruce Springsteen (1996) und "All Maps Welcome" von Tom McRae (2005).
Der Wolf: Da müsste ich mehrere nennen, und zwar eigentlich alle von Will Smith aka The Fresh Prince! In der Hip Hop-Szene immer eher als Spaß-Rapper belächelt, aber einer der originellsten MCs ever. Und mit einem der geilsten DJs ever im Team: DJ Jazzy Jeff.
Tobi (Isolation Berlin): Brötchen Hustler, "Faszination Übermensch".
Benjamin Biolay: "Mummer" von XTC (1983).
Milo Aukerman (Descendents): The Last "L.A. Explosion" (1979, Bomp! Records).
Joe Seaward (Glass Animals): "We Have Sound" von Tom Vek. Für mich eines der besten Alben aller Zeiten.
Spencer Dunham (Allah-Las): Range Of Light Wilderness, eine Band aus Big Sur, Kalifornien, hat letztes Jahr eine Platte rausgebracht. Es ist fantastisch, aber kaum jemand hat davon Notiz genommen.
Was ist eure größte persönliche Errungenschaft?
Marten (Turbostaat): Wir haben mal hier um die Ecke beim Serengeti Festival gespielt. Unser Booker hat aus Gag in unseren Vertrag reingeschrieben, dass wir jeder einen Elefanten kriegen und ein Tiger-Baby streicheln dürfen. Und die haben das unterschrieben. Sie wurden uns versprochen, aber wir haben sie noch nicht richtig errungen. Wir haben sie eigentlich nur moralisch.
Mark Burgess (The Chameleons): John Peel zwei Mal getroffen zu haben.
Pogo (Messer): Also generell ist ein Reifeprozess eine gute Errungenschaft. Den macht natürlich jeder Mensch mit, mal mehr, mal weniger. Aber ich bin ganz froh, dass ichs gemacht hab. Ich werde gerne älter. Das finde ich total gut, weil ich Dinge ganz anders annehme, und beurteilen und reflektieren kann.
Roosevelt: Mein eigener Wikipedia-Artikel.
Milo Aukerman (Descendents): Meine Diplomarbeit "Regulation of Flowering Time and Floral Organ Identity by a MicroRNA and its APETALA2-like Target Genes" (Aukerman and Sakai, 2004, Plant Cell 15: 2730-2741).
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