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5 Fragen an Die Sterne

Was ist euer liebstes The Smiths-Album?

Frank: Mein Gott, schon wieder The Smiths, da musste ich doch vorhin schon so viel drüber reden.

Christoph: Ich bevorzuge ja Prefab Sprout. Ich habe Ende der 80er allein schon aus Protest behauptet, die Smiths nicht zu mögen. (lacht) Aber ja, die waren gar nicht so schlecht. Auch textlich. Als beste Platte würde die mit dem grünen Cover nehmen ("The Queen Is Dead", Anm. d. Red.)

Frank: Ja, das ist das Poppigste. Die Smiths hatten diese starke Ikonographie mit den 50er Jahre-Bildern auf dem Cover. "Queen Is Dead" und das Debütalbum fand ich schon ziemlich gut. Das war eben unsere Generation. Es gibt Stücke, die ich toll finde, aber ich konnte Morrissey gegenüber nie richtig Fan werden, weil ich immer dieses narzisstische Arschloch gesehen habe, der seine Chorabhängigen sucht. Das Tolle war natürlich, dass ihre Musik so einfach war. Die hatten ihr Rezept, und das hat funktioniert. Es ging los und dann konnte Morrissey eigentlich singen was er wollte, diese Bühne war da. Das ist das Tolle an dieser Band und das erkenne ich auch an.

Was ist aus eurer Sicht das am meisten verkannte Album?

Christoph: Puh, die Ruts hätten größer werden können. Aber da bin ich jetzt auch 30 Jahre zurück. Die Frage ist auch, was ist größer? Nimm Isolation Berlin, die gerade einen großen Presseerfolg erfahren und viel spielen, aber die sind ja deshalb keine Superstars, was sie von mir aus gerne sein könnten.

Frank: Also mir fallen spontan die Fiery Furnaces ein, ein Geschwisterpaar. Das ist vielleicht eine 'Musician's band', aber vor allem was die elaborierten Texte angeht, genießen die in den USA Kultstatus. Eleanore Friedberger hat auch gerade ein Soloalbum rausgebracht. Die Band ist hierzulande ziemlich durchgefallen, nur ein paar Kenner haben die rezensiert, Detlef Diederichsen zum Beispiel ist großer Fan. Das ist ein gutes Beispiel für Musik aus Amerika, die vor allem über Texte funktioniert, was sich nicht mit dem Interesse der Leute in einer größeren, relevanten Menge schneidet.

Ähnliches Beispiel: Courtney Barnett, die hat hier auch nicht gerade großen Erfolg. Well recognized, aber was da wirklich passiert, schnallt keiner, weil kaum einer genau hinhört. Von diesen unterschätzten Platten gibt es haufenweise.

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