In der zweiten Show der neuen Tauschkonzert-Staffel drehte sich alles um die Songs von SDP. Das begehrte Blümchen gab es dann doppelt.

Südafrika (leb) - Neue Woche, neues Glück beim Tauschkonzert auf Vox: Zuschauer*innen können nicht nur die gewohnte Südafrika-Reise gewinnen, sondern nun auch das Album zur Show vorbestellen (VÖ: 13. Mai). Nach einem Rückblick auf den vergangenen Clüsn-Abend jammen Gastgeber Johannes Oerding und Gang wieder mal gemeinsam an Gitarre (Dag von SDP), Klavier (Kelvin Jones) und Drums (Clueso). Wirkt zwar zu inszeniert, aber gut, was sollen Musiker auch sonst im TV machen?

Weiter gehts mit mehr oder weniger charmanten Worten an die Hauptakteure des Abends: Dag-Alexis und Vincent von der selbsternannten "bekanntesten unbekannten Band der Welt" - oder in den Worten Oerdings: "Punk, Rap, Partymukke und laut – das sind SDP". Und was denken die anderen so? Laut Lotte findet, Dag und Vince haben "dermaßen viel Bullshit in ihren Köpfen". Elif und Floor Jansen würden gar am liebsten Bandkolleginnen sein, und Clueso findet das Duo einfach "sauwitzig".

Humor und Selbstironie besitzen beide ja definitiv: "Tatsächlich sind unsere Lieder bekannter, als wir beide – und das ist gut so". Dannh offenbart man noch das SDP-Parteibuch. Hier stehen Regeln wie "Was würden Vincent und Dag tun" oder "Fans haften für ihre Band" drin.

Funky Freestyle und ein Song für Oma

Clueso startet den musikalischen Part mit "Tanz Aus der Reihe", weil er früher selbst aus der Reihe getanzt sei. Seine Interpretation der Partynummer kommt mit Reggae, Südflair-Vibe und vielen Bläsern etwas langsamer daher, klingt dafür aber lässiger als das Original. Zumal das eigentliche Highlight seiner Performance ein eingebauter Freestyle ist: "Zweite Strophe hab' ich verpeilt / Scheißegal, ich mach 'n kleinen Freestyle / SDP ist keine Partei / Aber wenn es so wäre, dann tret' ich ihr bei". Während Vincent am Ende begeistert meint: "Ich werde mir nur noch die Version anhören", erklärt Johannes seiner Mutti noch schnell, was Freestyle bedeutet.

Lotte verwandelt die Ballade "Ich Will Nur, Dass Du weißt" in eine leicht verruchte Jazz-Version mit sanften Drums und Saxofon. Und auch wenn Dag schwärmt: "Ich liebe, was du daraus gemacht hast", passt Vincents Kommentar doch besser: "Ich war darauf nicht vorbereitet" mehr. Lotte catcht im Vergleich zum Original emotional gar nicht. Macht es Elif im Anschluss mit SDPs Durchbruchssong "Ne Leiche" besser? Nee, nicht wirklich. Zwar beweist sie ein wenig schauspielerisches Talent, aber richtig gut klingt ihre funky Version nicht. Clueso findets immerhin "geil witzig".

Nicht geil witzig, sondern geil emotional klingt dann Kelvin Jones ("Kurz Für Immer Bleiben"). Den Song widmet er seiner Oma in Simbabwe, die er nur sehr selten sieht und dann nie weiß, "ob es das letzte Mal ist". Mit Gitarre und einem ansonsten zurückhaltenden Instrumental, bestehend aus Streichern und sanften Bläsern, könnte das fast als das Original sein. Zumindest macht Kelvin seine Kolleg*innen sprachlos und selbst der größte Hater des Formats dürfte ihm den Vortrag abkaufen.

Zwei Gewinner, ein Unikat

Zwischendrin präsentiert die bekannteste unbekannte Band der Welt ihren neuen, festivaltauglichen Song "Die Schönsten Tage", der natürlich von der Nacht handelt und ein Clueso-Feature enthält.

Die beiden Bros finden es voll "unreal", mit dem Erfurter zu singen. Unreal für die anderen bleibt hingegen die Tatsache, dass SDP tatsächlich die erste deutsche Band war, die Videos bei YouTube hochlud. Vince: "Wir dachten uns, scheiß auf Musikfernsehen, scheiß auf MTV – wir machen YouTube". Keine schlechte Idee, wie sich herausstellte, schließlich wurde "Ne Leiche" (2010) featuring Sido zum viralen Hit – dabei "gab es das Wort Viral-Hit noch gar nicht". Heute steht das Video übrigens bei über 54 Millionen Views.

Ansonsten entdeckt Host Oerding an diesem Abend wieder seine Liebe zum Soul und legt eine zu sehr gewollte Interpretation vom absoluten Herzschmerzsong "Millionen Liebeslieder" hin. Gänsehaut? Leider Fehlanzeige. Wobei es in diesem Fall schon fies zuging, denn zuvor sorgte Nightwish-Frontfrau Floor Jansen bei "Unikat" genau dafür. Statt einer erwarteten Metal-Interpretation berührt sie mit ruhiger Klavierballade und charmantem Deutsch derart, dass bei Dag die Tränen fließen. Vince ringt nach Floors Performance erst einmal nach um Worte und witzelt dann: "Floor, so wie du den Song gesungen hast, so haben wir ihn gemeint, als wir ihn geschrieben haben".

Dag reicht ihr folgerichtig eine Protea für den Song des Abends und beschließt, ihn mit ihr zusammen zu singen. Da SDP zu zweit sind, vergeben sie ein weiteres Blümchen, das an Kelvin Jones geht: "Weil mich deine Geschichte so bewegt hat, und ich es so cool finde, wenn du auf Deutsch singst", betont Vincent. Hach.

Pure Harmonie im Paradies

Fazit: Er, so Vince, habe heute die berühmte "Achterbahnfahrt der Gefühle" erlebt. Ein "positiv traumatisches Erlebnis" ergänzt Dag. Positiv war an diesem Abend vor allem, dass alle Teilnehmer*innen sehr individuelle Interpretationen an den Start brachten. Dies merkte man der Atmosphäre auch an, die im Vergleich zu, Staffelauftakt noch lockerer und gleichzeitig emotionaler wirkte. Weiterhin herrscht also pure Harmonie im Paradies.

Und natürlich war auch die Twitter-Community live dabei. Die eingefleischten Floor-Fans freuten sich mächtig über ihren - natürlich - total verdienten Triumph. Mächtig freuen würden sich einige User*innen auch über Clueso als nächsten Staffel-Host. Wir konzentrieren uns aber erst mal auf kommende Woche, wenn Elif im Rampenlicht steht. Stay tuned!

Fotos

Nightwish, Clueso und SDP

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