"Lavender Haze" ist ein violetter Ausflug in die 70er Jahre und das Weltall. Zwischen den Zeilen hat Swift wieder geheime Botschaften versteckt.

Nashville (jmb) - Taylor Swifts Album "Midnights" hat mehr zu bieten als die Hit-Single "Anti-Hero". Pop-Genie Taylor will auch anderen Tracks eine Chance geben, die Chart-Listen zu erstürmen.

Deshalb zieht jetzt die lila Liebeserklärung "Lavender Haze" mit einem Musikvideo nach. Es zeigt traumartigen Sequenzen, die von einem violetten Nebel eingehüllt sind. Alltagsszenarien eskalieren ins Absurde. Die eigenen vier Wände schweben in einem Universum, das von Koi-Karpfen wimmelt. Retro Outfits, Weihrauchstäbchen, eine Schallplattensammlung und ein im Wohnzimmer wachsendes Blumenfeld vervollständigen die absurde Szenerie.

Das Ganze sei wie "ein schwüler, schlafloser Fiebertraum aus den 70ern", kommentiert Swift. Der Song ist ihrem Freund Joe Alwyn gewidmet, mit dem sie seit fast sieben Jahren zusammen ist. Sie seien glücklich verliebt und dieses Glück wolle sie erhalten: "I just wanna stay in that lavender haze." Der Begriff "Lavender Haze" ist sowohl der Name einer Blume, als auch ein aus den 50er Jahren stammender Ausdruck, der den Zustand des Verliebtseins beschreibt. Es stört Swift allerdings, dass sie immer wieder gefragt wird, ob sie schon verlobt sei: "All they keep asking me is if I'm gonna be your bride. The only kind of girl they see is a one night or a wife."

Taylor Swift ist mittlerweile dafür bekannt, dass sie versteckte Botschaften (sogenannte "Easter Eggs") in ihren Songtexten und Musikvideos plaziert. Auch das Video zu "Lavender Haze" ist eine Fundgrube für Fans (auch "Swifties" genannt), die gerne in den Details der Musikvideos eine größere Botschaft suchen. Die Swifties sind bereits fündig geworden und teilen ihre Beobachtungen und Interpretationen fleißig im Netz. Hier einige Beispiele:

  • Der Wecker auf Taylors Nachttisch schlägt Mitternacht, ein sehr offensichtlicher Bezug auf den Titel des "Midnights"-Albums.

  • In einer Szene schaut Swift den Wetterbericht im Fernsehen. Über ihrer Heimatstadt Nashville ist ihre Lieblingszahl, die 13, zu sehen, ein visueller Ausruck ihrer Verbundenheit mit der Stadt.

  • Die im Universum herumschwimmenden Kois beziehen sich auf Taylors mit Koi-Stickern beklebte Gitarre, die sie auf der "Speak Now"-Tour spielte. Unter Fans wird gemunkelt, dass "Speak Now" das nächste Remake-Album auf Swifts Agenda sein könnte.

  • Eine Schallplatte in Swifts Wohnzimmer trägt den Titel "Mastermind". Dieser Track könnte die nächste "Midnights"-Single sein, die ein Musikvideo bekommt. Das Cover des Vinyl-Albums zieren die Sternzeichen von Swift und Alwyn.

In einem Interview der Washington Post erklärte Swift das zugrundeliegende Konzept ihrer versteckten Botschaften: "Als ich 15 war und mein erstes Album zusammenstellte, beschloss ich, die Texte mit versteckten Botschaften in Großbuchstaben zu verschlüsseln. So fing es an, und seitdem haben meine Fans und ich uns zu Farbkodierungen, Numerologie, Wortsuchen, ausgeklügelten Hinweisen und Easter Eggs weiterentwickelt. Es geht darum, neue Musik zu einem Ereignis für meine Fans zu machen und zu versuchen, sie auf spielerische, schelmische und clevere Weise zu unterhalten. Solange sie es immer noch lustig und aufregend finden, werde ich weitermachen."

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2 Kommentare

  • Vor einem Jahr

    Auf ihrem Pressefoto ist im Hintergrund eine Krähe zu sehen! In 'nem Interview vor 5 Jahren mit dem Rolling Stone (14.02.2018, Seite 15) hat sie in einem Nebensatz erwähnt, dass bei ihrer Ankunft eine Krähe mit Schädeltraume vor einer Fensterscheibe des Redaktionsgebäudes kauerte.

  • Vor einem Jahr

    Ich habe mittlerweile ein paar Nummern von ihr gehört, die ich tatsächlich ganz ok bis gut finde, den Vorgänger Anti-Hero zB, die hier gehört mit ein bisschen Wohlwollen meinetwegen auch dazu. Wie man von ihr als "Pop-Genie" schreiben kann, verstehe ich aber ehrlich gesagt nicht. Sie hat definitiv auch Songs im Portfolio, die Avril Lavinge, Katy Perry, Pink und Co zu ihren jeweiligen Hochzeiten nicht schlimmer hinbekommen hätten. Ok, wahrscheinlich kann man im Zweifel einfach sagen, guck auf ihre Zahlen. Aber dann kann man sich das mit der kritischen Rezeption ja auch gleich schenken...