Außerdem ab Freitag neu: Steiner & Madlaina, Django Django, Vega, Xatar, Black Sabbath, Sia etc.

Konstanz (mis) - Eine Koop mit Tom Morello, so läutet man ein neues Album als Band des härteren Rock-Sektors standesgemäß ein. The Pretty Reckless veröffentlichen nach fünf Jahren mit "Death By Rock and Roll" den Nachfolger von "Who You Selling For". Sängerin Taylor Momsen freut sich dementsprechend über den Coup mit der RATM-Legende: "Dieser Song fühlte sich wie der perfekte Sturm an, der nur noch auf Tom Morello wartet, dessen Gitarre dann alles auseinander reißt. Es war mehr als eine Ehre, dass er uns seinen einzigartigen Sound geborgt hat." Morello und Momsen spielten 2017 bei Chris Cornells Gedenkkonzert gemeinsam den Soundgarden-Song "Loud Love".

Völlig Etikettenschwindel-unverdächtig geht erneut Vega vor: Neben reichlich dramatischem Klavier- und Streicher-Pathos steckt zu einhundert Prozent Frankfurter Jung drin, wo "069" auf dem Cover steht. Ein Haftbefehl-Feature ist unter diesem Titel ebenfalls bestens platziert. Der stammt zwar aus Offenbach, eine eigene Vorwahl haben sie dort ja aber nicht. Dafür, dass Vega noch immer unter dem Banner "Freunde von Niemand" firmiert, bietet er zudem eine ganz ordentliche Zahl weiterer Gäste auf: Casper und Montez sind zum Beispiel dabei, Bosca, Samra und Olson.

Releases von Christopher Von Deylen bzw. Schiller haben bei uns keinen leichten Stand, von "gehoben inszenierter Langeweile und kompositorischem Vakuum" war da die Rede und von "Esoterik auf Albumlänge". Nur zwei Monate nach dem letzten Von Deylen-Album "Colors" erscheint nun "Summer In Berlin" mit vier bisher unveröffentlichten Live-Konzerten in verschiedenen Formaten; die opulenteste enthält zwei CDs und zwei Blu-Rays mit einer Gesamtspielzeit von über acht Stunden. Das Album sei nicht nur eine Werkschau und eine "Hommage an Berlin" heißt es, sondern auch eine "Preview auf das, was man in Zukunft noch von Christopher von Deylen erwarten darf." Da drängt sich natürlich wieder ein Zitat aus der Review zum Album "Future" von 2016 auf: Schillers Entwurf der Zukunft sei "immer noch derselbe, den Techno schon in den 80er Jahren träumte und den schon damals Kraftwerk ungleich radikaler zeichneten."

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Audio und Yassin haben die längste Zeit die Rolle des moralischen Zeigerfingers gespielt, der nicht mahnend gewedelt, sondern dem Gegenüber mitsamt Mittelfinger und Daumen ins Gesicht gedrückt wurde. Dass in Jahren zunehmender Idiotie die "Todesliste" lang geraten sein dürfte, überrascht keinen. Fragt sich nur, ob sie wie auf "Schlechtes Gewissen" ihre übliche Pointensicherheit auf die richtigen Ziele anwenden – oder wie auf "Wup" Twitter-Gospel für die Twitter-Bubble predigen.

Django Django sind ja bescheidene Menschen, die werden mit ihrem Albumtitel "Glowing In The Dark" also nicht die eigenen Songs gemeint haben. Auf ihre neuen Tracks trifft das aber ausnahmslos zu, der neueste strahlt all die Ruhe aus, die dem hyperaktiven "Spirals" zuletzt massiv abging. Die Rezensentin wehrte meine Frage nach einem ersten Album-Stimmungsbild mit dem Satz "Keine Zeit, ich tanze" ab.

Alle Neuveröffentlichungen am 12. Februar:

Audio88 & Yassin - Todesliste
Black Sabbath - Vol 4 - Revisited
Clap Your Hands Say Yeah - New Fragility
Claud - Super Monster
Dio - Holy Diver Live
Dio - Evil Or Divine: Live in New York City
Django Django - Glowing In The Dark
Franco Ambrosetti - Lost Within You
God Is An Astronaut - Ghost Tapes #10
Inglorious - We Will Ride
Jeff Tweedy - Love Is The King
Joe Henderson - Page One
Pentatonix - The Lucky Ones
Puma Blue - In Praise Of Shadows
Riverside - Out Of Myself
Sacred Reich - The American Way
Schiller - Summer In Berlin
Sia - Music - Songs From And Inspired By The Motion Picture
Sirenia - Riddles, Ruins & Revelations
Slowthai - Tyron
Solar Fake - Enjoy Dystopia
Steiner & Madlaina - Wünsch Mir Glück
The Band - Stage Fright - 50th Anniversary Boxset
The Pretty Reckless - Death By Rock and Roll
The White Stripes - Greatest Hits
Vega - 069
Xatar - Hrrr

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