Cher - "Christmas"
Erstmals seit zehn Jahren kam Cher im vergangenen Jahr wieder mit neuem Material an, uns das packte sie ausgerechnet auf ein Weihnachtsalbum. Pünktlich, um sie in die Nikolausstiefel zu stecken, gabs am 6. Dezember obendrein eine Deluxe-Ausgabe des kurz und knapp "Christmas" betitelten Werks: Das alles verrät immerhin eine gewisse Hingabe an das Fest der Liebe und die damit zusammenhängenden Gebräuche.
Allerdings hatten Freund*innen der Besinnlichkeit ganz schön lange darauf warten müssen: Dass sie mit dem Gedanken spiele, eine Christfest-Beschallungs-taugliche Platte aufzunehmen, hatte Cher bereits 2018 kundgetan. Warum danach satte fünf Jahre ins Land ziehen mussten, bis das Projekt greifbare Form annahm, wissen vielleicht die fleißigen Wichtel in Santas Werkstatt, wir haben keinen Schimmer. Auch nicht, warum Cher irgendwann im Sommer 2023 twitterte, sie habe nie vorgehabt, ein Weihnachtsalbum zu machen, niemals (hä?), und auch in den Promointerviews zur Platte erklärte sie, die Idee sei einzig und allein auf dem Mist der Plattenfirma gewachsen. Nun sei "Christmas" aber eben da und auch nicht schlechter als ihre anderen Platten, also: bämm. Respektive: klingeling.
However: Unter anderem kamen Michael Bublé, Tyga, Cyndi Lauper und Stevie Wonder als Duettpartner*innen vorbei. Letzterer, um der Welt mitzuteilen, "What Christmas Means To Me". Immerhin das wissen wir jetzt.
Von der breiten Masse der Weihnachtsalben hebt sich dieses hier durchaus ab, weil es eben nicht nur auf heile Welt und Heimeligkeit setzt. Cher stellt viel mehr nüchterne, fast kühle Sounds neben den überall herumglitzernden Festtagskitsch und lässt dabei ihre ganze Erfahrung und die enorme musikalische Bandbreite einfließen. Was für eine monströs gute Sängerin sie ist, vergisst ja gerne, wer sie lediglich als Autotune-Queen auf dem Schirm hat. Wobei sie dieses längst zu ihrem Trademark gewordene Stilmittel natürlich auch nicht die ganze Zeit über im Schrank eingesperrt lässt.
Also, komm, DJ, spiel' uns doch bitte ein Weihnachtslied:
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