laut.de-Kritik
In Wacken trumpft Floor Jansen auf.
Review von Kai ButterweckDie vergangenen sechs Nightwish-Jahre hatten es wahrlich in sich. Zunächst verließ das Rampenlicht-Aushängeschild Tarja Turunen die Band, gefolgt von einem teils öffentlich geführten Kleinkrieg zwischen der Vertrieben und ihren Ex-Kollegen. In den folgenden fünf Jahren präsentierte sich die ehemalige Alyson Avenue-Sängerin Anette Olzon an vorderster Nightwish-Front. Doch auch diese Konstellation schürte irgendwann Misstrauen, Unzufriedenheit und negative Energie. So kam es Ende 2012 zu einem erneuten Wechsel am Mikrofon.
Seither versucht sich die Ex-After Forever-Frontfrau Floor Jansen im Kampf gegen testosterongesteuerte Alpha-Tiere der Kaliber Tuomas Holopainen und Marco Hietala – mit Erfolg. Kenner der Szene halten das momentane Line-Up für das vielleicht stärkste der bisherigen Bandgeschichte, vereint die neue Bardin doch scheinbar spielend leicht das Klassik-Fundament einer Turunen mit dem Rotz einer kantigen Rockröhre.
Eine ihrer bis dato beeindruckendsten Vorstellungen gab die Holländerin vor gut vier Monaten auf der Wacken-Mainstage. Das empfanden wohl auch die restlichen Nightwish-Mitglieder so; denn das an jenem Abend aufgenommene Bild- und Tonmaterial fand dermaßen schnell seinen Weg durch die Mühlen des Finetunings, dass sich Fans über das Ergebnis mit dem Titel "Showtime, Storytime" bereits wenige Monate später freuen dürfen.
Wie wichtig den Verantwortlichen eine zeitnahe Veröffentlichung des Materials war, wird vor allem dadurch deutlich, dass man als Hörer zu keiner Zeit das Gefühl hat, dass es sich hierbei um ein auf die Schnelle zusammengeschustertes Live-Paket handelt, dass inmitten der lukrativen Vorweihnachtszeit noch einmal zusätzliche Euros in die Bandkasse spülen soll. Stattdessen präsentiert sich ein durchweg energiegeladenes und in puncto Sound und Atmosphäre perfekt abgestimmtes Ganzes, das so manch vergangenes, von langer Hand geplantes Live-Produkt in den Schatten stellt.
Neben einem beachtlichen Sound-Erlebnis, dürfen sich Fans der Band zudem noch über eine ausgewogene Setlist freuen, die neben den üblichen Verdächtigen wie "Wish I Had An Angel", "Nemo" und "Dark Chest Of Wonders" auch noch mit ungewohnten Reservisten wie "She Is My Sin", "Bless The Child" oder "Ghost Love Score" aufwartet.
Vom ersten Moment an hat die Band die Masse vor der Bühne voll im Griff. Das Publikum feiert die Finnen bisweilen derart lautstark und enthusiastisch, dass man als Hörer das Gefühl hat, man stünde inmitten einer tollwütigen Orks-Horde, die sich gerade auf die ultimative Mittelerde-Schlacht einstimmt.
So passt am Ende wirklich alles: Die Band präsentiert sich spielfreudiger denn je, zwischen metallischem Gepumpe ist immer noch Platz für ein Scherzchen (Currywurst!), und die neue Maid am Mikro trifft zudem noch alle Töne. Nightwish-Herz, was willst du mehr?
10 Kommentare mit 24 Antworten
Floor Jansen ist ganz gut, aber ich finde, dass sie weder an die Stimmgewalt von Tarja, noch an das Charisma von Anette rankommt, naja, mal sehen, was ein neues Album bringt, bei dem die Lieder besser auf ihre Stimme zugeschnitten werden.
Ich bin kein Fan von Live-Alben und auch dieses Album wird da wohl wenig dran ändern. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf das erste Studioalbum mit Floor am Mikro, die Liveversion von „Ghost Love Score“ lässt großes hoffen.
Live Alben von Bands bei denen ca 85% eh vom Band kommt sind ja mehr als lächerlich
"Vom ersten Moment an hat die Band die Masse vor der Bühne voll im Griff. Das Publikum feiert die Finnen bisweilen derart lautstark und enthusiastisch, dass man als Hörer das Gefühl hat, man stünde inmitten einer tollwütigen Orks-Horde, die sich gerade auf die ultimative Mittelerde-Schlacht einstimmt."
Ich war da und kann mich noch an die Ansage von der Bühne erinnern dass man doch bitte sehr enthusiastisch zu jubeln hat weil man hier für eine Live DVD mitfilmt.
ich stell mir grad das "Applaus"-Leutschild über der Bühne vor wie bei irgendwelchen Fotze-am-Mittag-Talkshows.
So schlimm war' jetzt nicht.
okay... sagen wir ein Kaputtes Applaus-Schild?
Na, dann habt ihr ja alles richtig gemacht
Nachdem ich die Bandposter in meinem Zimmer auf Grund der ständig wechselnden Frontfrau alle zwei Jahre austauschen muss, mag ich die Band jetzt nicht mehr.
Ihr seids alle Schwachköpfe! Nicht böse sein, aber so einen Schwachsinn zu tolerieren geht zu weit. Was wisst Ihr über Floor?
NIX, den sonst würdet Ihr nicht so dämliches Zeugs schreiben.
1.) @Bash
Stimmgewalt von Tarja?
Floor ist eine 3 Oktaven Sängerin, Sie hat einen Abschluß in Rock, Klassik und Musical. Desweiteren ist sie Gesangslehrerin an einer Akademie in Holland.
Wer von Euch will über ihr fachliches Wissen urteilen???
2.) @TheSoulforged
Ich bin kein Fan von Livealben!!
Hallo? An Dir ist bis jetzt ja alles Spurlos vorüber gegangen.
Die Quali einer Band wird an Live und nicht an Studioalben bewertet. Es ist müßig dies überhaupt erwähnen zu müßen. Deinen Wissenstand hast Du damit selbst definiert. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Du würdest es ohnehin nicht verstehen.
3.) @Wildfang
Deinen Kommentar zu kommentieren erspart man sich, da Du nicht älter als 6 Jahre sein kannst.
4.) @SexyBoots
Du hast ja alles richtig verstanden! Du bist der Vollprofi. Respekt!
Ich wundere mich, warum die Welt sich noch dreht!
reg dich ab, alter. niemand der von dir erwähnten user hat nightwish in irgendeiner hinsicht beleidigt und selbst wenn... steh da doch drüber und mach hier nicht auf leberwurst.
obvious troll is obvious
Allein der Absatz über Livealben ist ein Schlag in die Fresse eines jeden Musikfreundes.
Die Fans finden bloß die jeweilige Sängerin geil und wedeln sich zu den Videos einen ab. Oder zu irgend einem Foto oder einer Fatasie, die die Sängerin involviert. Die Musik ist (auch WENN die Damen talentierte Sängerinnen sind) einfach schrecklich.