laut.de-Kritik
Der Mann ist unfähig, schlechte Songs zu schreiben.
Review von Stefan FriedrichFünf Jahre sind seit dem letzten NIN-Album vergangen. Fünf Jahre sind im Pop-Business eine Ewigkeit, die die meisten Künstler ohne Veröffentlichung wohl kaum überleben würden. Anders hier: Die Erwartungen schraubten sich immer weiter nach oben. Und durch eine geschickte Werbekampagne wurde das ganze noch weiter gepuscht.
Aber wie ist es denn nun, DAS neue (Doppel-)Album? Keine so einfach zu beantwortende Frage... Natürlich ist Trent Reznor nicht in der Lage, schlechte Songs zu schreiben, bzw. er würde sie niemals veröffentlichen. Aber wieder solche Meisterwerke wie auf der letzten Platte zu schaffen, ist ihm das gelungen? Zum größten Teil: ja.
Durch den Erfolgsdruck fühlte er sich selbst verunsichert, versuchte Songs ganz alleine am Piano zu schreiben, oder sogar mal mit einer Band zusammenzuarbeiten. Aus beidem wurde nichts, einzig "la mer" schaffte es von diesen Versuchen auf die Platte. Insgesamt wirkt "The Fragile" wie eine Zeitreise durch den NIN-Kosmos, hier erkennt man ein paar Fetzen von "pretty hate machine", dort mal etwas von "the downward spiral". Allerdings - und dies hat Vor- und Nachteile - ist Mr. Reznor älter geworden, seine Songs gesetzter, durchdachter aber eben auch nicht mehr so unberechenbar.
"The Fragile" beginnt mit einer leicht verstimmten Akkustikgitarre, dann Schlagzeug, ein Sägen und schon sind wir im ersten Song, "somewhat damaged". Gut gemacht und trotzdem bleibt man etwas verloren zurück. Dies gibt sich aber schnell bei den nächsten Titeln und spätestens bei Track Nummer 5 "we're in this together" kommt doch das Gefühl auf, dass es Reznor wieder geschafft hat, einen Meilenstein zu setzen. Die wirkliche Klasse der Songs erkennt man allerdings erst ein ganzes Weilchen später, Tage oder Wochen.
Stilistisch hat sich schon einiges verändert. Zwar ist es noch immer NIN, aber der Industrial-Anteil ist deutlich zurückgegangen. Aber keine Angst, ein reines Rockalbum hat Reznor da auch nicht auf uns losgelassen.
18 Kommentare mit 4 Antworten
Dieses Album ist genial wie Mansons Antichrist Superstar. Sehr atmosphärisch, vor allem bei
Track 2 The Day the whole World went away
bereitet es den einen oder anderen Hörer, in geistiger Stimmung. We're in this Together überzeugt durch die Kampfansage: Wir sind nicht allein bzw
WIr müssen es zusammen durchstehen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich hier behaupten das "The Fragile" das atmosphärischte Album der Nine Inch Nails ist
Downward Spiral das geschliffenste und With teeth das eingängigste, broken EP das härteste
Pretty Hate Machine das album im stile der 80er! Und Year Zero das spannendste
Somewhat Damaged 11/10
The Day The whole world went Away 15/10
The Frail 9/10
The Wretched 12/10
We're in this Together 13/10
The Fragile 11/10
Just like you Imagined 10/10
Even Deeper 10/10
Pilgrimage 9/10
No, You don't 10/10
La Mer 15/10
The Great Below 12/10
The Way Out is through 10/10
Into the Void 15/10
Where is Everybody? 13/10
The Mark has been Made 10/10
Please 20!!!/10
Starfuckers, Inc. 15/10
Complication 10/10
I'm looking forward to Join you finally 9/10
The Big Come Down 11/10
Underneath It All 12/10
Ripe (with decay) 9/10
Hammer Album kann ich jeden empfehlen !!!
The Frail ist deiner Aussage nach also ein schlechter Song...
fresse endlich!
Ich weiß,ich weiß
Alle paar Jahre muss ich mir die Platte wegen Verlust oder Defekten neu kaufen. Und es ist immer wieder ein Klang- und Tonerlebnis. Die Songs sind so fassettenreich, dass man immer wieder etwas Neues in ihnen hört.
Wie oft bist jetzt?
Eindeutig das beste Album der Band.
gefällt mir persönlich auch besser als downward spiral.. alles was nach with teeth kam ist für mich aber nur stellenweise interessant. Klingt häufig einfach zu gesättigt und so toll ist trents Gesangsstimme dann auch wieder nicht