laut.de-Kritik
Die größten NA-Hits neu arrangiert von Jazz-Trompeter Till Brönner.
Review von Dorothee von PeterffyDie No Angels haben es Robbie Williams nachgemacht und ein Swing-Album aufgenommen. Einziger Unterschied: Der britische Superstar interpretierte Jazz-Klassiker aus den vierziger Jahren und erlangte damit einen Riesenerfolg. Die No Angels dagegen bedienten sich aus dem Fundus ihrer zwei Alben und präsentieren ihre Hits neu arrangiert von Jazz-Trompeter Till Brönner.
Wie Robbie sich einst ganz mondän in der Londoner Assembly-Hall zeigte, verschlug es die fünf Girlies für ihr einziges Swing-Konzert in den Berliner Tränenpalast in der Friedrichstraße. Dabei sein durften nicht einmal 300 Gäste und die 24-köpfige Big Band natürlich. Diese wohl einzigartige Atmosphäre des Abends hat den Mädels offenbar Auftrieb gegeben.
"Daylight In Your Eyes" und "There Must Be An Angel" gehen zwar in dem neuen Arrangement nicht gleich ins Ohr, weil man die Lieder einfach anders gewohnt ist. Wer die Songs am Anfang gleich erkennt, muss ein wahrer Fan sein. Nach einer Eingewöhnungsphase findet man sich aber bei "Still in Love With You" in sicheren Gefilden wieder. Dieses Arrangement ist auch deshalb so gelungen, weil es dicht am Original bleibt.
Bei dem Schmusesong "Something About Us" passt der Swing-Stil wunderbar. Ein leichtes Stück mit harmonischer Begleitung ist auch "Funky Dance", obwohl der schnelle Rhythmus durchaus mitreißt. Auch die Big Band leistet hier ganze Arbeit. "Like Ice In the Sunshine" und "Rivers Of Joy" dagegen hätte man besser nicht in eine Swingversion umgeschrieben. Das sind Klassiker, mit denen man ein bestimmtes Lebensgefühl assoziiert - da ist der Jazz völlig fehl am Platz.
Wenn man den Vergleich zu Robbies Swing-Album wagen möchte, bleiben die No Angels weit zurück. Das mag daran liegen, dass ihre doch sehr an die heutige Zeit gebundenen Popsongs einfach nicht in das Swing-Kleid passen wollen. Ein Erfolg wie einst der von Williams dürfte ausbleiben.
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