laut.de-Kritik
Keine Zugeständnisse an die Radiofreundlichkeit.
Review von Matthias MantheManchesters Psychedelic-Indie-Hoffnung beschreibt wieder einmal Möbiusbänder, wo andere kreisen: Weder reüssieren die Ozeanriesen mit der verstörend düsteren Atmosphäre von "Effloresce", noch wird die Dynamikschraube des tighten Zweitwerks weiter angezogen. Kein Zugeständnis an die Radiofreundlichkeit diesmal, stattdessen kontrolliertes Dammbrechen: Mit acht Epen in 66 Minuten weiden Oceansize ausgiebigst im ureigenen Neo-Prog-Metier. Extended Version all the way.
Das ist neu und unberechnet, das ist jenseits von Wiederholung und ausschließlicher Feinjustierung. Und das ist mitunter zu viel für die Aufmerksamkeitsspanne. Während alle Welt annahm, Metallicas "St. Anger" sei dem Künstler an sich Lehre genug, bei aller Epik niemals die Detailschärfe aus den Augen zu verlieren, tritt "Frames" in exakt jenes Fettnäpfchen.
Die Formel "viel Fläche, wenig Aktivität" kommt hier mitunter einer Null-Gleichung nahe, wenn nach vier Minuten Muckertum immer noch nichts geschehen ist, was sich als handfest subsumieren ließe. Je angestrengter die Suche nach emotionaler Tiefe oder Popmomenten, desto klarer das Urteil: Oceansize haben im Bemühen, sich mit Nachdruck von der verhältnismäßigen Kommerzialität des Vorgängers zu distanzieren, ihr unglaubliches Songwriting-Talent ein ums andere Mal vernachlässigt. Gewalt löst eben keine Probleme und schafft schon gar keine Innovation.
Kurze Highs im musikalischen Schwebezustand zwischen brachialer Bodenhaftung und himmlischer Glückseligkeit liefern größenwahnsinnige The Verve-Streicher, Kirchenorgel, der zwingende Basstrommelwirbel "Trail Of Fire" und das wunderschöne Finish. Zwischendurch bringen mir jedoch Hair-Metal-Sägeriffs und ziellose Kraftrock-Seitensprünge so sehr das Gruseln bei, dass ich "Frames" schweren Herzens unter den persönlichen Desillusionierungen des Jahres verbuchen muss.
17 Kommentare mit 2 Antworten
oh man ey!
die review geht ja mal genauso daneben wie die von Red Sparowes - Every Red Heart Shines Toward The Red Sun -___-
vielleicht sollte man einfach die musik und nicht die "Radiofreundlichkeit" bewerten und dann wird man feststellen, dass 3/5pkt einfach zu wenig sind!
achja und wem "viel Fläche, wenig Aktivität" "zu viel für die Aufmerksamkeitsspanne" ist... der macht irgendwas falsch^^
also mein tipp: das album einfach noch dreimal mehr anhören
Sehr interessante moderne progressive Rockband
Word!
ich kümmer mich nicht drumm, was irgendwelche Möchtegern Kritiker schreiben, ich mach mir selbst ein Bild. Hoffentlich ist die Scheibe morgen da
@creed0r («
Aso, da war noch was: Zu der Nullgleichung... der Autor wirft wahrscheinlich auch Obst mit der Schale in den Mixer oder? »):
geiler vergleich;) *thumbs up* hehe
kaufen, selber hören und eigene meinung bilden;)
is echt n spitzen album;)
besonders geil find ich persönlich "sleeping dogs and dead lions, sowie trial of fire und savant"
nur zu empfehlen!!! =)
Nach dem Opener wird es aber schon ziemlich mies.
3/5 in jedem Fall gerechtfertigt, da das höchste der Gefühle.
Bestes Album der Musikgeschichte. Nicht weniger.
Nicht mal das beste Album der mittleren Schaffensphase von Oceansize.
Effloresce or bust.
Ist hier seit Ionen Konsens, for fuck's sake!