laut.de-Kritik

Bei Sonnenschein klingt das leider witzlos.

Review von

Es gab mal wieder Wechsel in der October Tide-Besetzung. Mittlerweile sind Gitarrist Fredrik Norrman und seine Bruder Mattias am Bass (Ex-Katatonia) wieder miteinander vereint. Hinter dem Mikro gibt es aber hon wieder einen Neuzugang zu vermelden: Alexander Högbom strapaziert für die Schweden seine Stimmbänder und vertont damit melancholischen Hörgenuss, der leider nur bedingt zur Jahreszeit passt.

Doch nicht nur mit dem Veröffentlichungszeitpunkt haben October Tide so ihre Probleme. "Tunnel Of No Light" ist zwar ein durchaus gutes Album geworden, das aber zu keiner Zeit bleibende Akzente setzen kann. Das liegt zum einen an Mr. Högbom, der zwar über eine beachtliche Röhre verfügt, diese aber eintönig einsetzt. Doch auch die Gitarrenfraktion geht mit packenden Melodien und entsprechenden Hooks sehr sparsam um.

Wo Kollegen wie Black Sun Aeon mit Melodien aufwarten, die die Songs tragen, bleibt es bei October Tide meist beim zaghaften Ansatz. Mit dem Opener "Of Wounds To Come" steigen sie zwar noch vielversprechend in das Album ein, doch danach kommt kaum mehr das Gefühl packender Melancholie auf. Und irgendwas in der Art sollte schon dabei rumkommen, wenn draußen gerade der Frühling Anlauf nimmt.

So tröpfeln 50 Minuten Musik fast unbemerkt an einem vorbei, was bei Tracks wie "Caught In Sielende" oder dem verträumten "Watching The Drowner" schade ist, denn mit einem etwas strafferen Songwriting und einer besseren Produktion wäre hier deutlich mehr drin gewesen. So hat man das Gefühl, als blieben October Tide ständig unter ihren Möglichkeiten. So fragt man sich bei "The Day I Dissolved" unwillkürlich, wann die Jungs endlich auf den Punkt kommen.

"Tunnel Of No Light" ist an sich nicht schlechter, als der Vorgänger "A Thin Shell". Um sich aber gegen die Konkurrenz auf Dauer abzusetzen reichen ordentliche Alben einfach nicht aus. Mag sein, dass die Scheibe vor ein paar Monaten noch eine andere Magie verbreitet hätte. Bei Sonnenschein ist "Tunnel Of No Light" leider witzlos.

Trackliste

  1. 1. Of Wounds To Come
  2. 2. Our Constellation
  3. 3. Emptiness Fullfilled
  4. 4. Caught In Silence
  5. 5. The Day I Dissolved
  6. 6. Watching The Drowners
  7. 7. In Hopeless Pursuit
  8. 8. Adoring Ashes

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2 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Extrem schlechte Rezension!

    Seit wann bewertet man Musik nach dem Wetter?
    Sind Metal-Alben im Sommer schlechter als im Winter?
    Und gilt dies umgekehrt für Reggae-Alben?

    Aua Aua, bei sowas tut mir der Kopf weh!

    Und noch etwas, ich zitiere:
    "Tunnel Of No Light" ist zwar ein durchaus gutes Album geworden,..."

    Wie kann ein Album gut sein, gleichzeitig aber nur zwei Punkte bei der Wertung bekommen?

    Entweder ist es gut, dann muss es schon mindestens 3 oder eher 4 Punkte bekommen, oder aber das Album ist Schrott, und DANN bekommt es zwei Punkte oder nur einen.

    Diese Rezension zeigt einfach mal wieder das Herr Ederle, keinerlei, und damit meine ich wirklich keinerlei journalistische Qualitäten hat.

    Vielleicht sollte man ihn besser zum laut.de Hausmeister berufen, oder zur arge schicken.

    6- für diese Rezension!

  • Vor 11 Jahren

    Thrash/Power Metal: automatische größer gleich 4 Punkte.
    Stoner Rock: automatisch im 3-4 Punktebereich.
    Gute Musik, die zu hip oder zu experimentell für Eddy ist: automatische kleiner gleich 2 Punkte.

    Frag mich noch immer, warum Leute das nicht bemerkt haben. Wenn Du das Genre der Band kennst, kannst Du Eddys Bewertung prophetisch vorhersagen. :P