laut.de-Kritik
Poprock-Mainstream mit leichter Indie-Schlagseite.
Review von Eberhard Dobler"Ich bin nach Los Angeles gefahren, wo mir David Jost, der Produzent von Tokio Hotel ein paar neue Songs vorspielte, unter anderem auch "I Like" ... Ich hab mich sofort in den Song verliebt. Daraufhin haben wir den Track Keri Hilson gezeigt ...", legt Til Schweiger los, der Musik im Film nach eigenem Bekunden eine große Bedeutung beimisst und im Falle Hilsons einen Riesenhit voraussagt.
Das passt zusammen: Das Weichgespülte, das ganz Plakative kann er eben am besten. Die Vorstellung von Pathos und Emotion, die Schweiger erfolgreich unters Volk bringt, spiegelt sich auch im Titeltrack wider, den wie im ersten Teil des Films OneRepublic beisteuern.
Die Band spielt stellvertretend für die Ausrichtung des umfangreichen Soundtracks Poprock-Mainstream mit ein wenig Indie-Schlagseite. Michelle Leonard oder Pixie Lott stehen für radiotauglichen Pop, Hilson biegt den ein wenig in Richtung R'n'B um, Amy Macdonald in Folk.
Plushgun vertreten den Alternative elektropopmäßig, während The Tunics, Jason Lytle oder Livingston Gitarren beisteuern. Dazu bedient Vandertone die sinnentleerte Vocoder-Disko - und wer den Mut aufbringt, sich offen zu Schiller oder den gefälligen Stanfour zu bekennen, wird ebenfalls nicht vergessen.
Roman Fischer machts im Refain vom schnellen "Let It Go" schon viel besser, bevor es Paul Van Dyk samt Johnny McDaid direkt im Anschluss wieder versaut - ein blutleerer Beat, und das wars auch schon im Großen und Ganzen.
Massig Hall, glockenartige Klänge, schwebende, melodiebetonte Synthies und Arrangements, perlende Sounds und weiche, gängige Rhythmen treffen offenbar Schweigers Geschmack. Das hört man in der Bonus-CD, die neben Score-Stücken aus Dance-Remixen besteht, wobei lediglich das fast zehnmütige "Beautiful Things" mit Real Instrument-Passagen auffällt.
Musikfan Schweiger in Ehren - wer relevanten musikalischen Inhalt auf Soundtracks sucht, greift aktuell besser zu "Twilight New Moon", wo Artists wie Death Cab For Cutie oder Bon Iver den Ton angeben.
Wie schreibt der Spiegel so treffend? Schweiger setzt Qualität mit Quote gleich. Das gilt selbstverständlich auch für die "Zweiohrküken"-Compilation.
18 Kommentare
Letztens hieß es bei VIVA:
Wie passend, der Titeltrack (Secrets) zur Fortsetzung von Keinohrhasen ist kein Ohrwurm.
anscheinend is der ost genauso scheisse wie der film hrhr
Ich finde diese Schauspielerin sehr hübsch.. diese Nora Tschirner. Hat was diebisches.
@matze73 (« Warum darf Herr Dobler den Soundtrack nicht Scheiße finden? »):
Darf er doch... jeder hat seinen eigenen Geschmack.
Mich stört hier nur dieses ewige: "Wir sind Indie und Avantgarde!"-Getue. Sobald etwas Mainstream ist, isses automatisch Scheiße...
@Fear_Of_Music (« wie kann man sich nur deutsche Komödien mit Schweiger anschauen?
wie kann man sich überhaupt nur deutsche Komödien anschauen?
wie kann man sich überhaupt nur Til Schweiger, den Schauspieler mit den zwei Gesichtsausdrücken (maximal), anschauen?
Fragen über Fragen ... »):
Die nicht mal eine Antwort wert sind, eigentlich. Ganz schön engstirnige Ansichten.
@Fear_Of_Music (« wie kann man sich nur deutsche Komödien mit Schweiger anschauen?
wie kann man sich überhaupt nur deutsche Komödien anschauen?
wie kann man sich überhaupt nur Til Schweiger, den Schauspieler mit den zwei Gesichtsausdrücken (maximal), anschauen?
Fragen über Fragen ... »):
Das ist genau das (übliche) Problem!
Wie kann man nur dieses anschauen, jenes anhören - wo ich mit meinem persönlichen Geschmack doch maßgeblich für alle anderen sein sollte...