laut.de-Kritik
We call it good music!
Review von Martina Schmid"How do i call it?" lautet die Frage. Oder lautet die Frage nicht viel eher ob er, Patrice, es ein zweites Mal geschafft hat, ein Album zu schreiben, auf dem sich ein Lieblingslied ans andere reiht, wie es ihm mit "Ancient Spirit" gelungen ist?
Fest steht jedenfalls, dass die Wurzeln von Patrice ihr Wasser immer noch aus tiefschwarzer Rootsreggae#-Erde ziehen, aber das Bäumchen, das daraus sprießt, trägt die süßen Früchte des Pop. Den Boden bestellt Patrice wieder mit seiner alles dominierenden Stimme, Soul ist der Dünger, sprich der Motor.
Die Ernte an melodiösem Balladen fällt dementsprechend reichlich aus. "Where Do We Go Wrong" ist eine von diesen Pop-Perlen, die das Zeug dazu haben, jedes Ohr zu erobern. "Thought I Knew" rangiert in derselben herzschmelzenden Liga; der sanfte Titeltrack "How Do You Call It" ist mit seinem Soulgroove ganz der Schmusepatrice wie man ihn kennt.
Allerdings zeigt der 22-Jährige neuerdings auch Mut zu mehr Druck, etwa beim bouncenden Opener "Sneakers". Und mit "Up In My Room" und "Yes Or No" hält ganz unballadesquer Sunshine-Reggea Einzug. Die Tracks klingen allesamt besser durchproduziert, das Fundament, das Patrices unvergleichlichen Chant Style stützt, scheint solider, der Künstler selbst gereifter.
Manch einer mag sich wundern, warum sich Yo Mama entschließt, einen Reggea/Pop Act wie Patrice erst im regnerisch kühlen Oktober zu releasen. Aber das macht deshalb Sinn, weil "How Do You Call It?" mehr als nur ein nettes Sommerlaunen-Album ist, sondern es vielmehr auch vermag, ein bisschen Sonne in graue Jahreszeiten zu zaubern. I call it good music.
1 Kommentar
Habs mir vor kurzem erst geholt. Is ein großartiges Album.